Liechtenstein-Preis 2007 vergeben   

erstellt am
09. 04. 08

Innsbruck (universität) - Am 07.04. wurde in Vaduz der Preis des Fürstentum Liechtensteins für wissenschaftliche Forschung vergeben: Insgesamt 12.000 Euro gehen an drei ForscherInnen der Universität Innsbruck und der Medizinischen Universität Innsbruck.

Der Preis des Fürstentums Liechtenstein zählt zu den renommiertesten Auszeichnungen für wissenschaftliche Forschung an den Innsbrucker Universitäten und wird seit 1983 jährlich vergeben. Guido Wolfinger, der Schulamtsleiter des Fürstentums Liechtensteins, überreichte am Montag in Vaduz die Preise an Mag. Dr. Petra Obexer (Medizinischen Universität Innsbruck) sowie an Mag. Dr. Ulrike Jessner-Schmid und Dr.Dr. Jürgen Huber (Universität Innsbruck). Bei der Vergabefeier hob Wolfinger die hervorragende Zusammenarbeit mit den Innsbrucker Universitäten hervor. Rektor Karlheinz Töchterle freute sich über die Anerkennung der wissenschaftlichen Leistungen. „Es ist uns eine Ehre, auch Landesuniversität für Liechtenstein zu sein“, so Töchterle in seinen Grußworten.

Krebsforschung: Schlüsselmechanismus identifiziert
Mag. Dr. Petra Obexer beschäftigt sich mit der Entstehung und der Therapie kindlicher Krebserkrankungen. Sie ist am Krebsforschungsschwerpunkt der Medizinischen Universität beteiligt und leitet eine unabhängige Forschungsgruppe am Tiroler Krebsforschungsinstitut, darüber hinaus ist sie Partnerin im neuen Kompetenzzentrum ONCOTYROL. Den Liechtensteinpreis erhielt Obexer für eine Untersuchung zum Neuroblastom, einem frühkindlichen Tumor. Zusammen mit weiteren ForscherInnen konnte sie erstmals zeigen, dass in Neuroblastom-Tumorzellen der sogenannte Transkriptionsfaktor FKHRL1, der zum Selbstmord von Tumorzellen führt, inaktiv ist. Dieser und die durch ihn aktivierten Proteine können das natürliche Zelltodprogramm in Gang setzen und in weiterer Folge für Diagnostik und Therapie des Neuroblastoms interessant sein.

Bedingungen für Mehrsprachigkeit
Mag. Dr. Ulrike Jessner-Schmid ist außerordentliche Universitätsprofessorin am Institut für Anglistik und bereits seit 1991 an der Universität Innsbruck wissenschaftlich tätig. 2006 habilitierte sich die zweifache Mutter im Fachbereich Anglistische Linguistik und koordiniert seit Oktober 2006 den Forschungsschwerpunkt „Mehrsprachigkeit“. Auch ihre mit dem Liechtensteinpreis ausgezeichnete Publikation „Linguistic Awareness of multilinguals: English as a Third Language“ ist dem Thema Mehrsprachigkeit gewidmet. Jessner-Schmid diskutiert darin kognitive und psycholinguistische Aspekte des Erwerbs und Gebrauchs von Englisch als Drittsprache und erforscht die Bedeutung von Sprachbewusstsein bei Mehrsprachigkeit.

Besser nicht informiert als mittelmäßig informiert
Dr.Dr. Jürgen Huber hat sich 2007 mit nur 32 Jahren an der Universität Innsbruck habilitiert. Der bereits mehrfach ausgezeichnete Betriebswirt und Politikwissenschaftler lehrt und forscht am Institut für Banken und Finanzen und war bereits Gastprofessor an der amerikanischen Elite-Universität Yale. Den Liechtensteinpreis erhielt der gebürtige Oberösterreicher für seine Habilitationsschrift „Experimental evidence on the usefulness of information in financial markets“, in der er die Nützlichkeit von Informationen für Investoren am Aktienmarkt anhand von Laborexperimenten untersuchte. Zusammen mit seinem Team konnte er nachweisen, dass mittelmäßig informierte Händler am Aktienmarkt im Schnitt schlechter abschneiden als gänzlich Uninformierte. „Dies impliziert, dass das Sammeln von Informationen nur dann nützlich ist, wenn es gelingt Insider zu werden, in allen anderen Fällen ist dies nutzlos oder sograr schädlich“, so Huber.

Anerkennungspreise der Jury
Wie bereits im Vorjahr wurden auch heuer im Rahmen des Liechtenstein-Preises 2007 Anerkennungspreise der Jury für hervorragend bewertete Arbeiten vergeben. Die Preise wurden am 8. April in Innsbruck von Vizerektor Tillmann Märk an Mag.Dr. Carolina Schutti, Dr. Domink Markl SJ, MMMMag. DDr. Burkhard Berkmann und PD Dr. Markus Ganzera überreicht.
 
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