Mehr Bewegung für Kinder  

erstellt am
16. 04. 08

 Gusenbauer: Größte Gesundheits- und Bewegungsoffensive der 2. Republik
Wien (bpd) - Bundeskanzler Alfred Gusenbauer stellte am 16.04. in seiner Eigenschaft als Sportminister im Ministerrat die größte Sport- und Bewegungsoffensive der 2. Republik vor. Sie ist mit rund 1,9 Millionen Euro dotiert und startet im Herbst. Ziel des Maßnahmenpaketes, das sich vor allem an Kinder im Vorschul- und Volksschulbereich wendet, ist es, verstärkt zur Bewegung zu animieren.

Gusenbauer: „Damit reagiert die Bundesregierung auf die besorgniserregenden Trends in den letzten Jahren. Jeder Euro, den wir heute in diese Form von Prävention investieren, ist einer, den wir vielfach zurückbekommen. Und die verbesserte Lebensqualität ist ohnedies unbezahlbar. Sportförderung ist objektiv und nachweisbar die beste Gesundheitsförderung.“

So leiden derzeit bereits 28 Prozent der Kinder unter Adipositas und Übergewicht. Insgesamt stieg der Hang zum Übergewicht in Europa innerhalb von 7 Jahren um rund 40 Prozent, verbunden mit einer Senkung der motorischen Leistungsfähigkeit der Buben und Mädchen in den letzten 25 Jahren um 15 Prozent. 50 Prozent unserer Heranwachsenden haben kumuliert weniger als 1 Stunde Bewegung pro Tag.

Um diesen Trend entgegenzusteuern, wird unter der Leitung des Bundeskanzleramtes gemeinsam mit dem Unterrichts-, dem Gesundheitsministerium und Institutionen wie der Bundes-Sportorganisation und dem Hauptverband der Sozialversicherungsträger ein umfassendes Konzept entwickelt. Kernpunkte sind dabei die Betreuung von Kindergärten durch "Bewegungstrainer", Entwicklung des Gütesiegels "Bewegter Kindergarten" sowie ein österreichweites Sportbetreuungsnetz für Kindergärten in ganz Österreich. Projekte für den Bereich der Volksschulen sind unter anderem eine verbesserte Lehrerinnen- und Lehrerausbildung, die Kooperationen zwischen Vereinen und Schulen ebenso wie die Entwicklung des Gütesiegels "Bewegte Volksschule".

Neben der Förderung des Breitensports wurden auch Initiativen zur Verbesserung der Chancen von Top-Sportlern entwickelt. Damit soll sichergestellt werden, dass gleichzeitig neben dem intensivem Training und Wettkampf eine schulische Ausbildung (Reifeprüfung) erfolgreich absolviert werden kann.

Das Paket für die Förderung des Jugendsports beinhaltet auch die Bewerbung Österreichs als Austragungsort für die OLYMPIA - YOUTH OLYMPIC GAMES. Das Land Tirol beabsichtigt sich im Zusammenwirken mit der Republik Österreich und dem Österreichischen Olympischen Comite (ÖOC) beim Internationalen Olympischen Komitee (IOC) um die Durchführung der "1st Winter Youth Olympic Games" im Jahr 2012 zu bewerben. Sportminister Gusenbauer zeigte sich erfreut über die Tiroler Initiative und sicherte zu, dass der Bund sich mit bis zu 3,6 Millionen Euro an den dabei entstehenden Kosten beteiligen werde. "Die Bewerbung zeigt, dass Österreich nicht nur im Hochleistungssport sondern auch im Nachwuchssport eine wahre Sportnation ist", so Gusenbauer.

52 Tage vor Beginn der Fußball-Europameisterschaft (EURO 08) konnte auch ein weiterer positiver Zwischenbericht über die Vorbereitungsarbeiten zur Kenntnis genommen werden. Die Arbeiten liegen, so die Organisatoren, absolut im Zeitplan. Alle Stadien wurden rechtzeitig fertiggestellt und konnten auch mehreren Praxistests unterzogen werden. Letzte Koordinierungen sind bis Turnierbeginn in den Bereichen Verkehr, Mengenströme, Public Viewing und Kommunikation innerhalb des Turniers zu treffen.

 

 Lopatka: 2,4 Millionen Euro sollen Österreichs Kinder bewegen
Wien (bpd) - "Mit der heute im Ministerrat verabschiedeten Initiative 'Mehr Bewegung für Kinder - bessere Chance für junge Top-Sportlerinnen' kann im Herbst die wichtige Aktion zur Förderung von Sport und Bewegung in Kindergärten und Volksschulen sowie Verbesserungen für den österreichischen Nachwuchsleistungssport gestartet werden. Insgesamt werden somit 2,4 Millionen Euro für unsere Kinder und Jugendlichen im Gesundheits- und Leistungssport investiert", so Sportstaatssekretär Dr. Reinhold Lopatka. Wie im Regierungsprogramm vereinbart wird Bewegung und Sport stärker im Schul- und Kindergartenprogramm integriert und zusätzlich die Chancen für Österreichs Sport-Nachwuchs wesentlich verbessert. "Die Bundesregierung leistet mit dem Aktionsprogramm für Kindergarten und Volksschule in Kooperation mit dem Vereinssport einen wesentlichen Beitrag zur Gesundheitsprävention, aber auch zur Verbesserung des Sozial- und Lernverhaltens der Kinder. Durch das 'Bundesnetzwerk Nachwuchs-Leistungssport' fördern wird die Medaillenhoffnungen von Morgen", so Lopatka.

Mit der Forcierung der "Kooperation Schule und Sportverein" setze die Bundesregierung unter Federführung des Sportstaatssekretariats eine wirksame Initiative, "um von Kindesalter an ein bewegungsorientiertes Leben zu fördern", so der Sportstaatssekretär. Vor dem Hintergrund der negativen Tendenzen bei der Gesundheit der Kinder und Jugendlichen in Österreich sei es dringend notwendig gewesen, dass eine verstärkte Zusammenarbeit mit dem Unterrichts-, dem Gesundheitsministerium und dem organisierten Sport erzielt wurde. "Trotz des Angebots an sportlicher Förderung an den Schulen ist heute laut Adipositasbericht jedes 10. Kind im schulpflichtigen Alter übergewichtig und etwa 5 Prozent akut adipös, wobei dieser Anteil in der Pubertät stark ansteigt", so Lopatka. Bewegung und gesunde Ernährung seien die "wirksamsten Präventionsmaßnahmen gegen Übergewicht und dessen gesundheitliche Folgen".

Der Ausbau von Kooperationsmodellen von Schulen mit außerschulischen Sportorganisationen und Sportvereinen sowie die sportspezifische LehrerInnen-Aus- und Fortbildung für Volksschulen und Kindergärten soll mit Beginn des Schuljahrs 2008/2009 starten. "Die finanziellen Mittel von 1,9 Millionen Euro wurden bereits im Vorjahr sichergestellt, nun geht es an die konkrete Umsetzung in Kooperation mit den Sportverbänden." Zuerst soll von den zuständigen Ministerien (BKA, BMUKK, BMGFJ) und dem organisierten Sport (BSO) ein Maßnahmenkatalog mit Umsetzungsvorschlägen samt dazugehörigen Richtlinien und Qualitätsstandards ausgearbeitet werden, die im Herbst gemeinsam mit den Bundesländern in Modell-Regionen realisiert werden. Bestehende Programme wie z.B. das Projekt "Gesunde Schule", eine Initiative des BMUKK, BMGFJ und des Hauptverbands, oder jene der Sportverbände bzw. der Bundesländer sollen berücksichtigt werden. "Insgesamt profitieren die Kinder, die Schulen und die Vereine, indem die Qualität und Quantität der Bewegungsmöglichkeiten für unsere Kinder und die Ausbildung der Pädagoginnen und Pädagogen erhöht wird. Damit ergibt sich eine Win-Win-Situation für alle Beteiligten", so Lopatka.

Nicht nur im Gesundheits- sondern auch im Spitzensportbereich setzt die Bundesregierung wichtige Maßnamen zur Verbesserung der Chancen für junge Top-Sportlerinnen. "Mit dem 'Bundesnetzwerk Nachwuchs-Leistungssport' wird erstmalig ein Gesamtkonzept erstellt, durch das bessere Rahmenbedingungen für den Nachwuchs-Leistungssport erzielt werden." Die Einrichtung eines Bundeskoordinators gewährleiste den Erfahrungsaustausch und die Synergienutzung sowie die engere Vernetzung mit den Spitzensport-Einrichtungen des Bundes (Fachverbände, ÖOC, Sporthilfe, Top Sport Austria, BSO). "Die Optimierung der Talenteförderung ist die Zukunftssicherung für den österreichischen Sport. Und die Leistungsmodelle, angesiedelt bei den Schulen für Leistungssportlerinnen und Leistungssportler, sind das Herzstück des österreichischen Nachwuchssports." Für die Realisierung werden aus der Allgemeinen Sportförderung im Besonderen aus Mitteln des Spitzen-, Leistungs- und Nachwuchssports pro Jahr maximal 500.000 Euro zur Verfügung gestellt.

"Erstmalig wird Sport, Gesundheits-, aber auch Talenteförderung an den Schulen in ein integriertes Gesamtkonzept gebracht, durch das eine nachhaltige Verbesserung der Gesundheit und der motorischen Fähigkeiten und Fertigkeiten unserer Kinder und gleichzeitig aber auch bessere Rahmenbedingungen für den Nachwuchs-Leistungssport erzielt werden soll", so Lopatka abschließend.

 

SPORTUNION als Partner für österreichische Bewegungsoffensive
Wien (sportunion) - Die Bundesregierung hat im Ministerrat eine mit rund 1,9 Millionen Euro dotierte Sport- und Bewegungsoffensive beschlossen. Ab Herbst sollen Kindergarten- und Volksschulkinder mit gezielten und qualitativ geprüften Angeboten zu Bewegung motiviert werden.

"Die SPORTUNION Österreich ist dabei mit ihren hervorragend ausgebildeten Übungsleitern und Trainern und der großen Erfahrung im Umgang mit Kindern im Kindergarten- und Volksschulalter der ideale Partner und begrüßt diese Initiative im Sinne unserer Kinder. Wir sind jederzeit gerne bereit, hier aktiv mitzuarbeiten", so Präsident Abg. z. NR Peter Haubner über die Mitwirkung der SPORTUNION Österreich.

Die SPORTUNION bietet über ihre Sportakademie eine spezifische Ausbildung für Bewegungseinheiten mit den Altersgruppen der 3 - 6jährigen und der Volksschulkinder an. Flächendeckend können Sporttrainer und Übungsleiter Einheiten in Kindergärten und Volks-schulen anbieten, die am festgestellten Aufholbedarf an motorischen Leistungsfähigkeiten der Kinder ansetzen. Wichtig wird bei der Umsetzung dieser Initiative der Bundesregierung eine nachhaltige Begleitung der Kinder durch alle Altersgruppen bis zur Pubertät sein.

Gerade der kurzfristige Vergleich innerhalb von nur 10 Jahren bei motorischen, Schnellkraft- und Ausdauerleistungen unserer Kinder zeigt dramatische Verschlechterungen des Leistungsvermögens. Sorge bereitet dabei insbesondere die mit Bewegungsarmut verbundene Verschlechterung des Durchschnitts. Fettleibigkeitsraten von rund einem Viertel und Diabetes bei Kindern von bereits bis zu 10% lassen die Alarmglocken läuten.

"Als Sportdachverband sehen wir in diesem Bereich unseren wichtigen Beitrag für die Gesellschaft. Wir wollen den Kindern Spaß und Freude an der Bewegung vermitteln und Sport und Bewegung "hipp und cooler" als das Computerspiel machen" beschreibt Haubner die Vorhaben der SPORTUNION.

Mit dem Volksschulprojekt UGOTCHI erreicht die SPORTUNION seit 2 Jahren jährlich rund 45.000 Schüler in 1.500 der 4.000 Volksschulklassen Österreichs. In Form eines spielerischen Wettbewerbs über ein Monat werden die Kinder mit Bewegung, gesunder Ernährung und weiteren Tipps zum Wohlfühlen konfrontiert.

Auch in diesem Sommersemester wird dieses Projekt wieder in den heimischen Schulen zu Gast sein und nachhaltige Kooperationen der Sportvereine mit den Schulen auslösen.

"Ein klares Signal für ein gesundes und sportliches Österreich, wir sind in den Startblöcken und freuen uns auf den Startschuss für diese neue große Initiative, so Haubner abschließend.
 

Wir übernehmen hier Stellungnahmen aller im Parlament
vertretenen Parteien – sofern vorhanden! Die Redaktion

 
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