Australischer Senatspräsident besucht das Parlament   

erstellt am
16. 04. 08

Parlamentarierdelegation trifft österreichische Mandatare
Wien (pk) - Der Präsident des australischen Senats Alan Ferguson besuchte am 16.04. an der Spitze einer Parlamentarierdelegation das Parlament, wo er mit österreichischen Mandataren aus dem Kreis des Nationalrats und des Bundesrats zu einem informativen Meinungsaustausch zusammentraf.

Im Mittelpunkt der Gespräche, die von der Vizepräsidentin des Bundesrates Susanne Neuwirth (S) geleitet wurden, standen zunächst Wirtschaftsthemen, aber auch der Klimaschutz. Ferguson berichtete vom großen Interesse seines Landes an einer weiteren Liberalisierung des Welthandels, was er auch durch den Umstand unterstrich, dass Australien traditionell mehr produziere als es konsumiere. Erfreut zeigte sich Ferguson über die wachsende Attraktivität Australiens bei österreichischen Touristen und Studierenden. So haben, wie er vorrechnete, allein im vergangenen Jahr 18.000 ÖsterreicherInnen den fünften Kontinent besucht, 400 kamen zu Studienzwecken nach Australien. Sein Land sei eben ein guter Ort, um zu leben und zu lernen, meinte der Senatspräsident.

In Sachen Klimaschutz sprach Bundesrat Stefan Schennach (G) von einem möglichen Schulterschluss Australiens mit Europa als Folge der Unterzeichung des Kyoto-Protokolls durch die neue Labour-Regierung. Ferguson nannte die europäischen Klimaziele sehr ambitioniert, wies aber auf die Notwendigkeit weiterer Anstrengungen hin und erinnerte an den ursprünglichen Plan Australiens, seine CO2-Emissionen bis 2050 um 60 % zu zurückzufahren.

Neben dem Engagement australischer Truppen im Irak und in Afghanistan war die Haltung Canberras zur Menschenrechtslage in China im Vorfeld der Olympischen Spiele eines der weiteren Themen der Aussprache. Ferguson sah in einem Boykott nicht das richtige Mittel und gab überdies zu bedenken, man sei sich bei der Vergabe der Spiele an Peking über die Situation in Tibet bewusst gewesen.

Auf österreichischer Seite nahmen an dem Gespräch neben Susanne Neuwirth die Abgeordneten Sabine Oberhauser (S), Alois Gradauer (F) und Sigisbert Dolinschek (B) sowie die Mitglieder des Bundesrats Monika Kemperle (S) und Stefan Schennach (G) teil
 
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