Neue Plastiksammlung in Wien ein Riesenerfolg   

erstellt am
15. 04. 08

WienerInnen erobern Qualitätsspitze - Geringste Fehlwurfquote Österreich-weit
Wien (rk) - "Das beweist, dass unsere Entscheidung, die Plastiksammlung in Wien auf reine Flaschensammlung umzustellen, vollkommen richtig war", kommentierte die Wiener Umweltstadträtin Mag.a Ulli Sima die am 14.04. von der ARGEV veröffentlichten Jahresbilanz 2007 zur Sammlung von Leichtverpackungen in Österreich. Sima: "Die WienerInnen haben den Spitzenplatz bei der Sammelqualität erobert: Mit einem Fehlwurfanteil von nur noch 13,7 Prozent konnten die langjährigen ,Qualitätsmeister' aus dem Burgenland und Niederösterreich erstmals überholt werden. Diesen ersten Platz wollen wir natürlich in Zukunft verteidigen." Die Voraussetzungen dafür sind günstig. Denn die WienerInnen sind nicht nur fleißige MülltrennerInnen - allein von 2006 auf 2007 stieg die gesammelte Menge an Plastikflaschen um 5 Prozent - sie sind mit dem Service-Angebot der MA 48 in Sachen gelber Tonne auch sehr zufrieden: 79 Prozent der von der ARGEV Befragten gaben dafür die Note 1 oder 2.

Plastikflaschen - hervorragende Sammellogistik in Wien
In Wien stehen 10.142 Behälter für die Sammlung von Kunststoffverpackungen bereit. Ab dem Jahr 2004 erfolgte gemeinsam mit der ARGEV die Umstellung auf die Sammlung von Plastikflaschen: Mit der Einführung der neuen Sammelbehälter mit der charakteristischen Einwurföffnung, der so genannten "Kermits", stieg die Qualität des in Wien gesammelten Materials deutlich an. Die Zahl der Fehlwürfe konnte von vorher knapp 40 % schon im Jahr 2005 um zwei Drittel reduziert werden. Für diesen Erfolgsstory des Jahres wurde die MA 48 mit dem ARGEV-Qualitätspreis für Kommunen ausgezeichnet. 2007 erfolgte nun mit einer weiteren Reduktion des Fehlwurfanteils auf 13,7 % - zum Vergleich: der Österreich-Schnitt liegt bei 19 % - der Sprung auf Platz 1 des Qualitätsrangliste.

Sammeln - Sortieren - Recyclen
Die MA 48 bietet aber nicht nur eine hervorragende Sammellogistik für Plastikflaschen, sie kümmert sich auch um das Danach. Die im Herbst 2007 eröffnete Kunststoffsortieranlage im MA 48-Zelt ist die modernste Anlage Europas, die wesentlich zum erfolgreichen ,Bottle-to-Bottle-Recycling´ beiträgt. Durch die Wiederverwertung der getrennt gesammelten PET-Flaschen können bei der Neuproduktion 60 % Energie gespart werden.

Nach erfolgtem Sortiervorgang erhält man die Fraktionen PET (Polyethylenterephthalat) in drei Farben (blau, grün und transparent) und verschiedene HDPE (Hochdichtes Polyethylen). Diese Wertstoffe werden in vier großen Abwurfboxen gesammelt und zu Ballen gepresst. Die sortenreinen Ballen gelangen zur Materialrückgewinnung in verschiedene Recyclingbetriebe. Dort werden sie zerkleinert, das gewonnene PET in einem mehrstufigen Recyclingprozess aufbereitet. Nur aufgrund der sehr hohen Sortenreinheit und der Aussortierung von Nicht-Getränke- Verpackungen kann das PET wieder für neue Flaschen verwendet werden. Der geschlossene PET-Kreislauf macht es möglich, dass aus leeren PET-Flaschen neue entstehen ("bottle to bottle"). Zudem werden Fasern für Sport- und Freizeitbekleidung, Füllungen für Bekleidung und Heimtextilien, aber auch Verpackungen - etwa für Margarineschalen - hergestellt.

Was soll in die Wiener "Kermits"?
Die Wiener "Kermits" freuen sich über vollständig entleerte und Volumen-sparend geknickte Plastikflaschen für

* Getränke (PET-Flaschen),
* Flaschen für Wasch- und Putzmittel (z.B. Haushaltsreiniger,
Spülmittel, Waschmittel, Weichspüler),
* Plastik-Flaschen für Körperpflegemittel (z.B. Shampoos,
Duschgel),
* Plastik-Flaschen für Lebensmittel (z.B. Essig, Speiseöl)
* und andere Plastikflaschen (z.B. für destilliertes Wasser,
etc.).
* Durch einfaches Knicken der Plastikflaschen kann das Volumen
auf ein Fünftel reduziert werden. Das spart Platz im Behälter,
der dadurch seltener entleert werden muss. Dadurch entstehen
weniger LKW-Fahrten, was der Umwelt, dem Klimaschutz und damit
jedem Menschen nutzt.

Flaschen für Motoröl haben in der Gelben Tonne nichts verloren. Sie müssen bei einer Problemstoff-Sammelstelle entsorgt werden. Große Verpackungen (Kübel, Kanister) und große Folien können beim nächsten Mistplatz entsorgt werden. Die restlichen Plastikverpackungen sind im Restmüll gut aufgehoben. Dieser wird in den Müllverbrennungsanlagen zur Erzeugung von Strom und Fernwärme genutzt.
 
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