Verbund erzielt im Quartal 1/2008 Rekordergebnisse   

erstellt am
22. 04. 08

Wien (verbund) - Der Verbund, Österreichs führendes Elektrizitätsunternehmen, setzte im Quartal 1/2008 seine positive Geschäftsentwicklung fort und festigte seine Position als einer der führenden Wasserkraft-Konzerne im europäischen Markt: Die Umsatzerlöse stiegen um 9,8 % auf 891,7 Mio. Euro, das Operative Ergebnis konnte um 15,1 % auf 275,9 Mio. Euro verbessert werden, und das Konzernergebnis erhöhte sich um 11,8 % auf 210,3 Mio. Euro.

Aufgrund der nachhaltig positiven Geschäftsentwicklung hebt der Verbund seine Ergebnisprognose für das Geschäftsjahr 2008 an.

Auch die steuerungsrelevanten betriebswirtschaftlichen Kennzahlen entwickelten sich höchst positiv: Die EBIT-Marge stieg von 29,5 % auf 30,9 %, die EBITDA-Marge von 35,0 % auf 35,9 % und der Verschuldungsgrad (Net Gearing) sank von 71,0 % auf 68,4 %. Auch der Operative Cashflow konnte deutlich verbessert werden - er stieg um 56,3 %, und zwar von 197,9 Mio. Euro auf 309,3 Mio. Euro.

Absatzpreise in den europäischen Strommärkten erhöht
Nach einem deutlichen Einbruch der europäischen Spotmarktpreise für Strom im Jahr 2007 infolge des Preisverfalls für CO2-Emissionsrechte und des außerordentlich warmen Winters, erholten sich die Preise im Quartal 1/2008 wieder. Getrieben wurde diese Entwicklung vor allem durch die hohen Preise für Primärenergieträger und CO2-Emissionsrechte sowie durch den Rückgang der europäischen Reservekapazitäten. Die Preise für Day-ahead-Lieferungen lagen im Quartal 1/2008 an der deutschen Strombörse EEX mit durchschnittlich 56,2 Euro/MWh für Base-load um 89 % über dem Vergleichswert des Vorjahres. Für Peak-load betrug der Anstieg 77 %. Zusätzlich liegen die europäischen Forwardpreise weiterhin auf hohem Niveau. Der Verbund konnte daher im Quartal 1/2008 seine durchschnittlichen Absatzpreise in den europäischen Strommärkten neuerlich erhöhen.

Wasserführung über vieljährigem Durchschnitt
Die Wasserführung der heimischen Flüsse, die mit dem Erzeugungskoeffizienten gemessen wird, lag im Quartal 1/2008 mit 1,03 um drei Prozentpunkte über dem langjährigen Durchschnitt und um zwei Prozentpunkte über dem Vorjahreswert. Die Erzeugung der Laufkraftwerke stieg daher gegenüber dem Vorjahr leicht an. Die Erzeugung der Speicherkraftwerke ging allerdings infolge der gegenüber 2007 niedrigeren Speicherstände um ca. 25 % zurück. Insgesamt verringerte sich die Stromaufbringung aus Wasserkraft um 298 GWh auf 5.263 GWh. Die Erzeugung aus thermischen Kraftwerken stieg um 21 GWh auf 1.151 GWh. Die Gesamterzeugung des Konzerns lag mit 6.414 GWh um 4,1 % unter dem Vorjahresniveau.

Auslands-Joint Ventures wachsen erfolgreich
Die Joint Ventures des Verbund in Italien, Frankreich und der Türkei entwickeln sich ebenfalls höchst erfolgreich. So konnte die italienische Strom- und Erdgas-Gesellschaft Sorgenia, an welcher der Verbund 38 % hält, im vergangenen Jahr das Ergebnis nach Steuern und Minderheitsbeteiligungen um knapp 16 % steigern. Der Bau des 770-Megawatt-Gaskraftwerks Modugno ist weit fortgeschritten; die Inbetriebnahme wird Ende dieses Jahres erfolgen. Zwei weitere thermische Kraftwerke mit je 770 MW sollen noch in diesem Jahr in Bau gehen. Aktuell verfügt die Sorgenia in Italien über 2.000 MW an Erzeugungskapazität.

In Frankreich ist der Bau des thermischen Kraftwerks Pont sur Sambre (412 MW) bereits weit fortgeschritten, die Inbetriebnahme ist im Quartal 1/2009 vorgesehen. Weitere thermische Kraftwerke des Verbund-Joint Ventures Poweo befinden sich derzeit in der Planungs- und Genehmigungsphase.

In der Türkei hat die zu gleichen Teilen vom Verbund-Konzern und der Sabanci-Holding gehaltene EnerjiSA soeben den Baubeschluss für ein 920-Megawatt-Gaskraftwerk gefasst. Dieses wird in Bandirma an der Südküste des Marmarameeres in der Nordwest-Türkei errichtet. Die Inbetriebnahme ist für Herbst 2010 vorgesehen. Die EnerjiSA verfügt über 455 MW an bereits installierter Leistung (370 MW Gas- und 85 MW Wasserkraftwerke) und über Lizenzen für 908 MW Wasserkraftwerke, 150 MW Windkraftwerke sowie ein Braunkohlefeld für ein 450-MW-Kraftwerk. Der Großteil der Kraftwerke soll zwischen 2010 und 2012 ans Netz gehen. Bis 2015 will die EnerjiSA mit einer installierten Leistung von 5.000 MW 10 % am türkischen Strommarkt halten.

Ausbau von Kapazitäten und Kundenzuwachs in Österreich
Die Kraftwerks- und Leitungsbauvorhaben des Verbund in Österreich verlaufen zügig, zum Teil deutlich besser als geplant. So wurde der jüngste Bauabschnitt für "Limberg II", der Ausbruch der Maschinenkaverne, vier Monate früher abgeschlossen als erwartet. 2012 soll das Pumpspeicher-Kraftwerk, welches die Leistung der Verbund-Kraftwerksgruppe Kaprun mehr als verdoppeln wird, in Betrieb gehen. Ebenfalls plangemäß verläuft der Bau der Steiermarkleitung, eines wichtigen Teilstücks des künftigen 380-kV-Hochspannungsrings in Österreich. Auch im heimischen Endkundensegment behauptet sich der Verbund bisher hervorragend: In weniger als drei Jahren hat es die Vertriebstochter VERBUND-Austrian Power Sales GmbH (APS) auf knapp 140.000 Kunden gebracht.

Ergebnisprognose für 2008 verbessert
Aufgrund der guten, stabilen Geschäftsentwicklung revidiert Verbund-Vorstandsvorsitzender Michael Pistauer seine Ergebnisprognosen für das Geschäftsjahr 2008 nach oben: "Wir streben - unter der Voraussetzung einer durchschnittlichen Wasserführung - eine Steigerung des Operativen Ergebnisses und des Konzernergebnisses um 15 % an." Zusätzlich beabsichtigt der Verbund für das Geschäftsjahr 2008 eine weitere Erhöhung der Dividende auf Basis einer Pay-out-Ratio zwischen 45 % und 50 %.
 
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