Int. Weltraumtagung in den südsteirischen Weinbergen   

erstellt am
06. 05. 08

Seggau / Wien (öaw) - Vom 5. bis 9. Mai 2008 veranstaltet das Grazer Institut für Weltraumforschung (IWF) der Österreichischen Akademie der Wissenschaften die „9th International Conference on Substorms (ICS-9)“. Zentrales Thema sind der Weltraum und sein Wetter. Tagungsort ist Schloss Seggau.

Rund 140 Teilnehmer aus 18 Nationen und vier Kontinenten werden eine Woche lang das Weltraumwetter in den Mittelpunkt ihrer Diskussionen stellen und in zahlreichen Vorträgen und Poster-Präsentationen vor allem die Entstehung magnetischer Stürme in der Magnetosphäre der Erde unter die Lupe nehmen. „Der Bogen ist weit gespannt. Die Themen reichen von Plasmaprozessen bei der Erzeugung von Polarlichtern, über die Rolle höchstkonzentrierter Plasmaströme im Weltraumwettergeschehen bis hin zu Weltraumstürmen auf anderen Planeten wie Jupiter, Saturn und Merkur,“ erklären IWF-Wissenschaftlerin Rumi Nakamura und IWF-Direktor Wolfgang Baumjohann, die beiden Veranstalter der Tagung.

Weltraumstürme werden durch riesige Plasmaeruptionen der Sonne verursacht, die sehr energiereiche Teilchenstrahlung Richtung Erde schleudern. In der Magnetosphäre und Ionosphäre der Erde werden Wechselwirkungen mit den dort vorhandenen Feldern und geladenen Teilchen erzeugt. Die dabei verursachten Phänomene beeinflussen nicht nur die Funktionstüchtigkeit technischer Systeme im Weltraum und auf der Erde, sondern können auch Gesundheit und Leben von Menschen gefährden. Weltraumwetter führt zu Stromausfällen, stört den Handyempfang, macht Satelliten unbrauchbar, gefährdet Raumfahrer und Flugzeugbesatzungen und vieles mehr. Weltraumwetter ist eben weit mehr als die bekannte eindrucksvolle Erscheinung der Polarlichter.

Die derzeit wichtigsten Beobachtungsposten im All zur Erforschung der Erdmagnetosphäre sind die vier Cluster-Satelliten der ESA (Start: 2000) und die fünf THEMIS-Satelliten der NASA (Start: 2007). Das IWF hat für diese Missionen u.a. Instrumente zur Potentialregelung der Satelliten und zur Messung der magnetischen und elektrischen Felder (mit-)gebaut.
Unterstützt wird die Tagung vom Land Steiermark, der Österreichischen Forschungsförderungsgesellschaft, der Vereinigung zur Förderung der österreichischen Weltraumindustrie (Austrospace) und der Österreichischen Akademie der Wissenschaften.

Die erste Tagung dieser Serie fand bereits 1992 in Kiruna, Schweden, statt.

Informationen: http://ics9.oeaw.ac.at
 
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