Unverändert starkes Bevölkerungswachstum im Jahr 2007   

erstellt am
19. 05. 08

Wien (statistik austria) - Das Bevölkerungswachstum des Jahres 2007 lag mit einem Plus von 0,4% (+33.007 Personen) auf dem nahezu gleichen Niveau wie im Jahr zuvor (2006: +32.998 Personen). Den endgültigen Ergebnissen der Statistik Austria zufolge lebten am 1. Januar 2008 rund 8,332 Mio. und im Jahresdurchschnitt 2007 rund 8,315 Mio. Menschen in Österreich. Der Bevölkerungszuwachs des Jahres 2007 ist – wie bereits in den Jahren zuvor – hauptsächlich auf den positiven Wanderungssaldo (rund 32.000 Personen) zurückzuführen. In geringem Maße trug auch die positive Geburtenbilanz zu einem Anstieg der Einwohnerzahl bei. Im ersten Quartal 2008 stieg die Bevölkerungszahl Österreichs nach vorläufigen Ergebnissen um weitere 9.000 Personen an, so dass sich der Trend der vergangenen Jahre weiter fortsetzen dürfte.
Stärkstes Bevölkerungswachstum in Wien

Wien verzeichnet bereits seit einigen Jahren die höchsten Bevölkerungszuwächse aller Bundesländer, vor allem durch internationale Wanderungsgewinne, seit 2004 auch durch positive Geburtenbilanzen In der Bundeshauptstadt stieg die Bevölkerungszahl im Jahr 2007 mit 0,8% doppelt so stark wie im Durchschnitt. In Kärnten, Oberösterreich, Salzburg und der Steiermark lag das Bevölkerungswachstum hingegen deutlich unter dem Bundesdurchschnitt.

Regionale Bevölkerungsentwicklung
Auf regionaler Ebene verbuchten die Bezirke Wien-Umgebung und Eisenstadt die höchsten Bevölkerungsgewinne (jeweils +1,6%), gefolgt von Tulln und Imst. Ebenfalls starke Einwohnerzuwächse verzeichneten Graz (Stadt), Wels-Land und die Wiener Umlandbezirke Gänserndorf und Korneuburg sowie das nördliche Burgenland (Neusiedl am See und Eisenstadt-Umgebung). Die größten Bevölkerungsverluste traten hingegen in den obersteirischen Bezirken Mürzzuschlag (-0,9%), Leoben, Murau und Judenburg sowie im Waldviertel (Bezirke Gmünd und Zwettl) und den beiden Städten Waidhofen an der Ybbs und Steyr auf.

Besonders starke Zuwächse bei Angehörigen der 2007 zur EU beigetretenen Staaten
Den endgültigen Ergebnissen der Statistik Austria zufolge lebten am 1. Januar 2008 insgesamt 854.752 Personen mit ausländischer Staatsangehörigkeit in Österreich. Dies entspricht 10,3% der Gesamtbevölkerung und einem Plus von knapp 29.000 Personen im Vergleich zum Vorjahr.

Unter den nicht-österreichischen Staatsangehörigen stammten mehr als 300.000 Personen aus Ländern der Europäischen Union, davon 175.000 aus den „alten“ EU-Staaten (EU-14) und 90.000 aus den zehn im Jahr 2004 beigetretenen Ländern. Dazu kommen 37.000 Personen mit bulgarischer und rumänischer Staatsangehörigkeit. Mit einer Zunahme von 23% (+7.000 Personen) waren sie im Jahr 2007 die am stärksten wachsende Ausländergruppe. Aber auch die Zahl der Bürgerinnen und Bürger aus den anderen EU-Staaten stieg 2007 weiterhin stark an.

Hingegen erhöhte sich die Zahl der in Österreich lebenden Staatsangehörigen aus Nicht-EU-Staaten im Laufe des Jahres 2007 nur um knapp 3.000 Personen (+ 0,5%) auf rund 553.000 Personen. Dahinter verbirgt sich allerdings ein Rückgang bei Staatsangehörigen des ehemaligen Jugoslawiens (ohne Slowenien) um knapp 2.400 Personen, während die Zahl der türkischen Staatsangehörigen weitgehend unverändert blieb. Unter den sonstigen Staatsangehörigen nahm die Bevölkerung aus asiatischen Staaten am stärksten zu (+6,4%).

Jeder sechste Einwohner Österreichs besitzt einen „unmittelbaren Migrationshintergrund“
Am 1.1.2008 lebten in Österreich 1,385 Mio. Menschen – das ist ein Sechstel der österreichischen Bevölkerung – mit einem sogenannten „unmittelbaren Migrationshintergrund“. Das heißt, sie wurden entweder im Ausland geboren und/oder besitzen eine ausländische Staatsangehörigkeit. Regional bestanden allerdings erhebliche Unterschiede: So wies in Wien knapp ein Drittel der Bevölkerung (mehr als eine halbe Million Menschen) einen „unmittelbaren Migrationshintergrund“ auf. Auch Vorarlberg und Salzburg wiesen deutlich über dem Bundesdurchschnitt liegende Anteilswerte auf, während Niederösterreich, Kärnten und die Steiermark unterdurchschnittliche Anteile verzeichneten. Den niedrigsten Anteil der Bevölkerung mit „unmittelbarem Migrationshintergrund“ hatte das Burgenland mit 8,6%.
 
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