LH Durnwalder vor Bundesrat: Südtirol Modell auch dank Österreich   

erstellt am
23. 05. 08

Bozen (lpa) - Dank der österreichischen Diplomatie und der demokratischen Kräfte auf Seiten Italiens könne Südtirol über eine Autonomie verfügen, die weltweit als Modell diene. Dies hat Landeshauptmann Luis Durnwalder am 21.05. in seiner Rede vor dem österreichischen Bundesrat betont, in der er die Geschichte der Autonomie nachvollzogen und einen Ausblick gewagt hat.

Auf Einladung des Sarner Bundesratspräsidenten Helmut Kritzinger hat der Landeshauptmann vor der zweiten Kammer des österreichischen Parlaments eine Rede über Südtirol, dessen Autonomie und die Beziehungen zwischen Bozen, Wien und Rom gehalten. Dabei unterstrich Durnwalder, dass es in erster Linie der österreichischen Diplomatie zu verdanken sei, wenn Südtirol heute als Modell für die Lösung ethnischer Konflikte herangezogen werden könne. "Und zudem der Aufmerksamkeit, mit der alle maßgeblichen Politiker Österreichs unsere Entwicklung verfolgt haben", so der Landeshauptmann.

Die nach Ende des zweiten Weltkrieges geborene Autonomie sei die Grundlage für das friedliche Zusammenleben aller drei Sprachgruppen, die Basis für die Erhaltung von deren Identität und nicht zuletzt auch der wirtschaftlichen Entwicklung, die das Land in den letzten Jahrzehnten durchmachen konnte. "Sie hat es uns ermöglicht, eine moderne Infrastruktur zu schaffen und gleichzeitig in die Köpfe der Südtiroler zu investieren", meinte Durnwalder mit Blick auf Schule, Kultur und Universität.

Hervorgehoben hat der Landeshauptmann zudem die "hervorragende" Zusammenarbeit mit dem Bundesland Tirol. "Das haben wir auch gestern mit dem Abkommen zum Ausbau des grenzüberschreitenden Bahnverkehrs bewiesen", so der Landeshauptmann, der in diesem Zusammenhang auch das stets aktuelle Thema des Brennerbasistunnels anschnitt und betonte: "Wir warten sicher nicht, bis der Tunnel fertig ist, sondern setzen bereits jetzt Schritte zu einer Verlagerung des Schwerverkehrs von der Straße auf die Schiene."

Durnwalder nutzte die Gelegenheit schließlich, um allen österreichischen Politikern, auch jenen der Vergangenheit, für ihr Engagement zugunsten Südtirols zu danken. "Ich kann versprechen, dass wir nicht mit jeder Kleinigkeit nach Wien pilgern, sondern zunächst das direkte Gespräch mit Rom suchen", so Durnwalder. Falls aber Säulen der Autonomie ins Wanken gebracht werden sollten, hoffe er weiter auf die Hilfe und den Schutz Wiens, betonte der Landeshauptmann.

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