Startschuss für Restaurierung der Kirche "Maria vom Siege"   

erstellt am
23. 05. 08

Dramatische Schäden bei zweithöchstem Sakralkuppelbau Wiens machen umfangreiche Maßnahmen notwendig - Benefizkonzert am 31. Mai
Wien (pew) - Die Pfarrkirche "Maria vom Siege" am Äußeren Mariahilfer Gürtel soll in den nächsten Jahren einer Generalsanierung unterzogen werden. Das mächtige Gotteshaus soll als "Oase für die Seele" Einheimischen wie Touristen in neuem Glanz zur Verfügung stehen, teilten der Pfarrer, Kalasantinerpater Bruno Meusburger, und Bezirksvorsteher Gerhard Zatlokal von Rudolfsheim-Fünfhaus am 21.05. bei einer Pressekonferenz in Wien mit. Das umfangreiche Renovierungsvorhaben soll bis 2020 abgeschlossen werden.

Der Leiter des Bauamtes der Erzdiözese Wien, Architekt Harald Gnilsen, wies bei der Pressekonferenz auf die dramatischen Schäden an der Kirche hin: Im Zweiten Weltkrieg schwer in Mitleidenschaft gezogen, sei das Gotteshaus wegen steten Geldmangels immer nur notdürftig repariert worden, sodass in den letzten Jahren die Schäden unübersehbar wurden. Die Kuppelfresken lösten sich ab, weshalb schon seit 2001 ein Schutznetz über dem Innenraum installiert ist. Feuchtigkeit, lockerer Verputz, mangelnde Beheizbarkeit und uralte elektrische Leitungen machten eine gründliche systematische Restaurierung notwendig, so Gnilsen.

P. Meusburger beklagte, dass das Gotteshaus derzeit aufgrund der fehlenden Heizung in den Wintermonaten nicht benutzbar sei. Ein zweites dringliches Problem sei die mangelhafte Beleuchtung. Große Teile der Kirche seien ohne Stromversorgung und würden daher im Dunkeln liegen. Der Einbau einer Fußbodenheizung sowie die Erneuerung der elektrischen Leitungen und der Beleuchtung seien daher auch die ersten beiden Projekte, die er verwirklichen wolle, so Meusburger. Die Kosten dafür wurden von Meusburger und Gnilsen mit 150.000 Euro für die Beleuchtung und 500.000 Euro für die Heizung veranschlagt.

Die Kosten für die gesamte Restaurierung ließen sich derzeit noch nicht seriös abschätzen, so Gnilsen. Die Proponenten der Restaurierung zeigten sich aber zuversichtlich, dass sowohl die öffentliche Hand als auch Kirche und private Sponsoren ihren Beitrag zur Umsetzung des Projekts leisten werden.

Der offizielle Startschuss für die Restaurierung findet am 31. Mai mit einem Benefizkonzert mit dem Symphonischen Orchester der Stadt Lipetsk (Russland) und dem Chor "Bachgemeinde Wien" statt. Diese Veranstaltung in der Kirche "Maria vom Siege" steht unter dem Ehrenschutz von Kardinal Christoph Schönborn und Bürgermeister Michael Häupl und beginnt um 17 Uhr.

Vor kurzem hat sich ein Unterstützungsverein zur Erhaltung der Kirche "Maria vom Siege" gebildet, der mit einer breit angelegten Öffentlichkeitsarbeit private Sponsoren und Spender gewinnen will, wie der stellvertretende Vereinspräsident Willi Stanek berichtete. Neben dem Benefizkonzert startet ab sofort auch eine Bausteinaktion. Ab 10 Euro ist man dabei.

Meisterstück der Wiener Neugotik
Die Kirche "Maria vom Siege" gilt als ein Meisterstück der Wiener Neugotik und zugleich als bedeutendster Kirchenbau des Wiener Ringstraßenarchitekten Friedrich von Schmidt, der auch das Wiener Rathaus erbaut hat. Sie ist mit ihren 68 Metern Höhe der zweithöchste sakrale Kuppelbau Wiens. Die meisten heutigen Wiener wie auch Touristen kennen die Kirche zudem wegen des an ihr angebrachten großen Transparents "Es gibt einen, der dich liebt – Jesus Christus!".

1875 nach siebenjähriger Bauzeit eingeweiht, war die Kirche eine der bedeutendsten Prachtbauten an der damals neu errichteten Gürtelstraße, gleichzeitig das geistliche Zentrum der damals aufblühenden Vorstadt Fünfhaus. Diese brauchte wegen des rasanten Bevölkerungszuwachses dringend eine adäquate eigene Pfarrkirche. Seit Beginn des 20. Jahrhunderts hat "Maria vom Siege" ein gleichnamiges Gnadenbild, das von Anfang an ein Anziehungspunkt für viele Gläubige war.

Spenden werden erbeten auf das Konto der Pfarre "Maria vom Siege":
Erste Bank, BLZ: 20111, Knt.Nr. 2852398907

Informationen: http://www.mariavomsiege.at
 
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