Jüdisches Museum Wien präsentiert Bilder von Nora Kronstein-Rosen   

erstellt am
21. 05. 08

Wien (rk) - Unter dem Titel "Knochen-Metamorphosen" präsentiert das Jüdische Museum Wien von 29. Mai bis 31. August im Auditorium des Palais Eskeles jene Bilder, die die Künstlerin dem Museum im Rahmen eines Festakts am 28. Mai zum Geschenk macht. Die 1925 in Wien geborene und in Israel lebende Künstlerin Nora Kronstein-Rosen schuf eine Werkgruppe, in der sie sich mit ihrer Krankheit Osteoporose auseinandersetzt. Ausgehend von den Röntgenaufnahmen ihrer eigenen, von Osteoporose angegriffen Knochen, überrascht die Künstlerin mit einer entschiedenen und beinahe fröhlichen Farbigkeit und Formensprache. Die Knochen- Metamorphosen gehören zu Nora Kronstein-Rosens stärksten Arbeiten. Sie sind weder abstrakt noch konkret, sie sind eine Neuinterpretation der Bildgattung Selbstporträt.

Zur Peron Nora Kronstein-Rosens
Die Tochter der Malerin Ili Kronstein, der das Jüdische Museum von Dezember 2000 bis März 2001 eine Ausstellung widmete, hat eine bewegte Lebensgeschichte und künstlerische Biografie: Sie flüchtete im Frühherbst 1938 - im März war Österreich von Nazi- Deutschland annektiert worden - zusammen mit ihrer Mutter und ihrer Schwester Gerda, die als Historikerin Gerda Lerner später berühmt werden sollte, nach Liechtenstein. Dort hatte ihr Vater, ein Pharmazeut, schon Jahre zuvor in weiser Voraussicht eine Apotheke eröffnet. Nora Kronstein-Rosen setzte ihre in Wien begonnene künstlerische Ausbildung in der Schweiz fort. Sie studierte Malerei an der Académie des Beaux-Arts in Lausanne und an der Kunstgewerbeschule Zürich. 1948 ging Nora nach England, wo sie als Textildesignerin arbeitete. Sie bildete sich an der Central School of Art in London und am Pratt Institute in New York beruflich und künstlerisch weiter.

Seit 1962 lebt Nora Kronstein-Rosen in Israel. Sie war zuerst als Designerin in der Textilindustrie tätig und hatte Lehraufträge am Shenkhar College of Fashion and Textile in Ramat Gan sowie am ORT-Lehrerseminar für Mode und Textil in Tel Aviv. Seit Ende der 1970er-Jahre beschäftigt sie sich ausschließlich mit der Malerei. Ihre Motive sind vor allem Landschaften, Städteansichten und Frauenbildnisse. Sie arbeitet in Öl, Acryl, Pastell und Misch- Techniken. Nora Kronstein-Rosens Bilder waren Thema verschiedener internationaler Ausstellungen: Galeria Graphika 3, Haifa; Radcliffe College Cambridge/Massachusetts; Jewish Community Center, Providence/Rhode Island; Weil Art Gallery, New York; Grace Chosey Gallery, Madison,Wisc.; Museum Jad Lebanim, Ramat Gan/Israel; Faust Museum, Knittlingen; Hobart House Genf, NY. USA, Nora Gallery Jerusalem; Israel Artists Association Gallery, Jerusalem und im Palais Palffy Wien, 1995.

Nora Kronstein-Rosen war auch an zahlreichen Gruppenausstellungen israelischer Künstler in Bonn Mannheim, Stuttgart und Karlsruhe beteiligt und ist Mitglied der Israelischen Künstlervereinigung. Sie lebt und arbeitet in Kiriat Ono bei Tel Aviv.

Zum Bilderzyklus "Knochen-Metamorphosen"
"Vor etwa einem Jahr fiel mir ein Stoß Röntgen-Aufnahmen meiner eigenen Knochen in die Hand. Meine sofortigen Assoziationen waren: Sklerose - Osteoporosis - Altern - Tod. Es reizte mich aber auch, einen farbigen Kontrapunkt auf diese schwarz-grau- weißen Aufnahmen zu setzen." Nora Kronstein-Rosens vorerst neueste Werkgruppe überrascht durch ihre entschiedene Farbigkeit und Formensprache. Die Arbeit am eigenen Knochengerüst ist weder abstrakt noch konkret, es sind Selbstporträts in einer neuen Form. "Jetzt, wo ich sie alle zusammen sehe, ist es wie ein Triumph: Aus dem physischen Verfall habe ich ein Gegengewicht in Farbe und Form gefunden." (Nora Kronstein-Rosen)

Informationen: http://www.jmw.at
 
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