Turbulente Lokalposse mit sozialen Gegensätzen   

erstellt am
21. 05. 08

Nestroys "Zu ebener Erde und erster Stock" in Kobersdorf
Eisenstadt (blms) - Oben wird festlich getafelt, unten gibt es Wasser und Brot. Oben sind Gäste geladen, unten klopfen Gläubiger an. Oben tragen Diener Speisen auf, unten scharen sich auch noch die armen Verwandten um den leeren Tisch. Die Rede ist von Johann Nestroys virtuos gebauter Charakterkomödie "Zu ebener Erde und erster Stock" oder die Laune des Glücks, die im einzigartigen Ambiente des Renaissanceschlosses Kobersdorf in der Zeit von 03. bis 27. Juli 2008, jeweils von Donnerstag bis Sonntag, auf dem Spielplan steht und durch die originelle Idee, die Bühne horizontal zu teilen, gleichzeitig die Welt der Armen und Reichen kontrastreich beleuchtet. In Anlehnung an diese Handlung und die Gegebenheiten des Geschehens präsentierten Kulturlandesrat Helmut Bieler, der Intendant der Schlossspiele Kobersdorf, Wolfgang Böck, Geschäftsführer Dr. Wolfgang Kuzmits und die Mitglieder des Ensembles im Wiener Caritas Betreuungszentrum "Die Gruft" Einzelheiten zu diesem Meisterstück der Moral und Lebensumstände, das am 1. Juli Premiere hat.

Die Handlung spielt inmitten von Arbeitslosigkeit, Wohnungsnot und sozialen Gegensätzen. In dieser turbulenten Lokalposse wird das Oben und Unten der Klassengesellschaft wörtlich genommen und simultan auf zwei Ebenen gespielt, zwischen denen es nur eine Verbindung gibt: einen Bindfaden, an dem Liebesbriefe hinauf- und hinunterwandern. Doch das Geld bestimmt nicht nur die Lebensumstände, es regiert auch die Liebe. Nestroy schildert in diesem Stück das Volk als lebensfrohe Typen, die - trotz Armut - mit Frohsinn auf eine gesunde Lebenskraft vertrauen und so auch Beschwerlichkeiten überwinden.

Im Leading-Team zeichnen Michael Gampe, mit seiner bereits 100. Inszenierung, für die Regie, Erich Uiberlacker für das in schwarz-weiß, in Anlehnung an arm und reich, gehaltene Bühnenbild und die Lichtgestaltung sowie Gerti Rindler-Schantl für die Kostüme verantwortlich. Die musikalische Leitung obliegt Erke Duit, wobei beim Equipment auf Instrumente verzichtet und ausschließlich auf Vokalisten gesetzt wird. Für das Schauspielensemble konnte Intendant Wolfgang Böck, der selbst die Rolle des Damian Struntzel übernehmen wird, u.a. Thomas Freudensprung, Roland Kuste, Fritz Egger, Isabella Gregor, Doris Hindinger, Gerhard Kasall, Astrid Lamprecht, Clemens Aap Lindenberg, Cristo Melingo und Christian Pogats gewinnen.

Informationen: http://www.kobersdorf.at
 
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