Plassnik: "Kulturelle Vielfalt braucht Bekenntnis zu universellen Werten"   

erstellt am
20. 05. 08

Außenministerin zum Welttag der kulturellen Vielfalt
Wien (bmeia) - "Die Vielfalt an Kulturen und Lebensformen wächst - in Österreich, Europa und weltweit. Die Erwartungen und Anforderungen an unsere Fähigkeiten zum Miteinander werden immer größer. Mehrsprachigkeit und Konfliktlösungskompetenz sind ebenso gefragt, wie das Wissen über die politischen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Zusammenhänge in unserer zunehmend vernetzten und dabei auch verletzbareren Welt. Wir müssen uns ständig bewusst machen, was uns als Individuen und Gesellschaften in der Vielfalt verbindet", so Außenministerin Ursula Plassnik anlässlich des Welttags der kulturellen Vielfalt für Dialog und Entwicklung am 21. Mai 2008.

"Gelebter kultureller, religiöser und ethnischer Pluralismus kann sich nicht in einem Umfeld von Beliebigkeit und Ignoranz entfalten. Kulturelle Vielfalt darf vor allem kein Argument dafür sein, die universelle Geltung von Menschenrechten und Grundfreiheiten für alle Menschen - Frauen wie Männer - in Frage zu stellen. Um aktiv gelebt zu werden, braucht Vielfalt klare politische und rechtliche Rahmenbedingungen. Schutz vor Diskriminierung, gegenseitiger Respekt und Verständnis füreinander sind unabdingbare Voraussetzungen für einen erfolgreichen Dialog zwischen den Kulturen und Religionen. Das gemeinsame Ziel des Dialogs ist Frieden und Sicherheit auf lokaler, nationaler und internationaler Ebene", so Plassnik.

Österreich engagiert sich vor allem für die Stärkung der Frauen und die Einbeziehung von Jugendlichen in den interkulturellen Dialog. "Die Frauen und die Jugend müssen aktive Teilhaber des Dialogs sein, denn sie sind der Motor für Veränderung in ihren Gesellschaften. Gerade den Jugendlichen bieten kulturelle Vielfalt und Buntheit enorme Zukunftschancen und neue Lebensperspektiven", so Plassnik. Österreich ist es in den letzten Monaten durch internationale Konferenzen und Seminare gelungen, die Bedeutung von Frauen im Dialog und in Konfliktlösungsprozessen sichtbarer zu machen. Die nächste diesbezügliche Veranstaltung ist ein vom Außenministerium organisierter Workshop zum Thema "Inter-religiöser und interkultureller Dialog aus Geschlechterperspektiven" vom 23. bis 25. Juni in Wien. Damit soll die Stimme und das Gewicht der Frauen im Dialog in Europa und in der muslimisch geprägten Welt weiter gestärkt und ein Beitrag zum Pluralismus geleistet werden.

Österreich hat in den letzten Jahren auch im Rahmen seiner Entwicklungszusammenarbeit zahlreiche Initiativen gesetzt, um die kulturelle Vielfalt und ein friedliches und sicheres Zusammenleben zu fördern. So unterstützt die Österreichische Entwicklungszusammenarbeit (OEZA) Projekte, die sich besonders mit interkulturellen und entwicklungspolitischen Themen beschäftigen. Eine besondere Stellung haben Dialog- und Begegnungsprogramme, die zu Konfliktprävention, Konfliktregelung und Friedensaufbau auf lokaler, regionaler und globaler Ebene beitragen. "Der Respekt vor und die Förderung von kultureller Vielfalt sind wichtige Ressourcen für die nachhaltige Entwicklung von Gemeinschaften, Völkern und Nationen", so die Außenministerin.
 
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