NÖ Wirtschaft steigt beim Export weiter aufs Gas   

erstellt am
02. 06. 08

St. Pölten (nöwpd) - Niederösterreichs Wirtschaft hat ihren "Startvorteil in Richtung der Mittel- und Osteuropäischen Länder gut genutzt", sagt Wirtschaftskammer-Präsidentin Sonja Zwazl. 2007 haben die heimischen Betriebe wieder einen neuen Export-Rekord aufgestellt: Nach 23 Export-Milliarden im Jahr 2006 waren es im Vorjahr bereits mehr als 24,5 Milliarden Euro, die im Export erwirtschaftet wurden.

"Vier von zehn Euro, die von unserer Wirtschaft verdient werden, kommen aus dem Export", rechnet Zwazl vor. Deshalb will sie diesen Schwung jetzt ausnutzen und der Wirtschaft im Land zusätzlichen Export-Rückenwind verschaffen. Sie will auch vom Land Niederösterreich "mehr Mittel für die Export-Aktivitäten unserer Betriebe - für Beratung, für die Beteiligung an Messen im Ausland, generell für die Erschließung von Märkten. Das wäre wirklich gut investiertes Geld", bekräftigt Zwazl im Gespräch mit dem NÖ Wirtschaftspressedienst ihre Forderung. Allein heuer dürften dem Bund 25 zusätzliche Steuer-Millionen aus dem weiteren Export-Wachstum zufließen, davon sechs Millionen aus Niederösterreich.

Acht Prozent der blau-gelben Kammer-Mitglieder ­ rund 5.500 Betriebe ­ sind bisher schon im Ausland aktiv. Es gehen zwar zunehmend mehr mittelständische Unternehmen über die Grenzen, "aber es könnten noch viel mehr sein", bestätigen auch einige der österreichischen Handelsdelegierten im benachbarten Ausland. Etwa Michael Love, Handelsdelegierter für Bayern und Baden-Württemberg: "Österreichische Produkte und Dienstleistungen sind wegen ihrer Qualität und auch wegen Verlässlichkeit und Service gefragt." Nicht umsonst sei Österreich im Vorjahr erstmals Bayerns wichtigster Handelspartner geworden ­ noch vor den USA. 30 Milliarden Euro macht Österreichs Handelsvolumen mit Bayern aus, "daran sind auch rund 1.000 Firmen aus Niederösterreich beteiligt", berichtet Love.

Laut einer "market"-Umfrage unter 300 exportierenden Betrieben in Niederösterreich sind die heimischen Exporteure auch für die weitere Zukunft durchaus optimistisch eingestellt. Nahezu 60 Prozent gehen von einem Exportmarkt aus, der sich "gleich gut" wie bisher entwickelt. 30 Prozent der NÖ Exporteure rechnen sogar, dass es im Export heuer noch "besser" wird, nur 10 Prozent rechnen mit einer schlechteren Entwicklung.

Die größten Export-Optimisten sind übrigens in der Region NÖ-Süd und im NÖ Zentralraum zu Hause. Bemerkenswert auch: Dort, wo der Exportanteil jetzt schon bei mehr als 60 Prozent liegt, sind auch die meisten Betriebe (40 Prozent) "sehr optimistisch", so David Pfarrhofer von "market".

Den Export-Optimismus der heimischen Betriebe bezeugen noch weitere Daten aus der "market"-Erhebung, die ganz aktuell (Ende April/Anfang Mai) durchgeführt wurde. Die Highlights daraus: 54 Prozent der Befragten sehen in den neuen Märkten der Mittel und Osteuropäischen Länder (MOEL) noch viele Chancen - "da steckt noch erhebliches Potenzial drinnen", zitiert der Marktforscher. Bemerkenswert auch, dass gerade kleinere Betriebe immer wieder betonen, mangelnde Größe sei kein Export-Hindernis.

Und so verwundert es auch nicht, dass unter den Exporteuren eine Reihe von Aktivitäten für die nächste Zukunft geplant ist: 69 Prozent wollen mehr exportieren, 26 Prozent eine Repräsentanz eröffnen und 25 Prozent den Dienstleistungs-Export forcieren.

Informationen: http://wko.at/noe
 
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