"Raucherberatung auf Schiene"   

erstellt am
30. 05. 08

Eine Aktion der österreichischen Sozialversicherung – Der Beitrag der Sozialversicherung für ein längeres und rauchfreies Leben
Wien (sv) - Jede Stunde stirbt in Österreich ein Mensch an den Folgen des Tabakrauchs. Neben den gesundheitlichen Folgen des Tabakkonsums stellt auch der Passivrauch eine massive Bedrohung für die Gesundheit dar. PassivraucherInnen verlieren rund 9 Monate an Lebenserwartung, so die aktuelle Studie des Instituts für Höhere Studien (IHS).

Rauchen stellt heute das bedeutendste Gesundheitsrisiko für Atemwegs-, Herz-Kreislauf-, sowie Krebserkrankungen dar und ist die wichtigste vermeidbare Ursache von vorzeitigem Tod. Maßnahmen der RaucherInnenentwöhnung und zum Nichtraucherschutz sind deshalb wichtiger Bestandteil einer nationalen Gesundheitspolitik. RaucherInnen haben im Durchschnitt eine um 5 Jahre niedrigere Lebenserwartung als NichtraucherInnen.

Ein zentrales Anliegen der Sozialversicherung ist es, für ein längeres Leben bei guter Gesundheit zu sorgen. Internationale Erfahrungen zeigen, dass nur gemeinsame und abgestimmte Maßnahmen nachhaltig ein rauchfreies Leben fördern können. Österreich ist jedoch in der Umsetzung von wirksamen Maßnahmen der Tabakprävention im europäischen Vergleich weit abgeschlagen, so Dr. Josef Probst, stellvertretender Generaldirektor im Hauptverband der österreichischen Sozialversicherungsträger. Unter dem Motto "Raucherberatung auf Schiene" setzt der Hauptverband der österreichischen Sozialversicherungsträger gemeinsam mit der NÖGKK, der OÖGKK, der VAEB und dem Rauchtelefon anlässlich des Weltnichtrauchertages 2008 ein Zeichen und unterstützt aufhörwillige RaucherInnen bei ihrem Vorhaben. Unterstützt wird die Aktion von der ÖBB.

Viele RaucherInnen sind mit ihrem Rauchverhalten unzufrieden und möchten etwas verändern, einige möchten ihren Konsum reduzieren, manche ganz mit dem Rauchen aufhören. Die österreichische Sozialversicherung bietet schon seit vielen Jahren unterschiedliche Möglichkeiten zur Raucherentwöhnung an: stationäre und ambulante Programme und das Rauchertelefon. Auf der Fahrt mit dem Eurocity 564 von Wien nach Salzburg sowie auf den Bahnhöfen Wien West, St. Pölten und Linz, erhalten aufhörwillige RaucherInnen Information und Unterstützung für einen Rauchstopp. ExpertInnen der Sozialversicherung klären im Rahmen der Aktion über das Risiko des Rauchens auf und vermitteln AnsprechpartnerInnen bei den zuständigen Krankenkassen, die aufhörwillige RaucherInnen bei ihrem Vorhaben unterstützen

"Maßnahmen im Bereich der Aufklärung, des Nichtraucherschutzes und der RaucherInnenentwöhnung weisen großes Potenzial und rechnen sich für alle Betroffenen", so der OÖGKK-Obmann Alois Stöger. Zwei Drittel aller RaucherInnen gelten als dissonant - das heißt, sie sind unglücklich mit ihrer Sucht und wollen aufhören. Immer mehr Einrichtungen der Sozialversicherung bieten ambulante und stationäre Raucherentwöhnung an. Gerhard Hutter, Obmann der NÖGKK weist besonders auf das Rauchertelefon hin, ein Beispiel für eine gelungene Kooperation zwischen den Krankenversicherungsträgern, den Ländern und dem Bundesministerium für Gesundheit, Jugend und Familie.
"Die Beratungs- und Entwöhnungsangebote der Sozialversicherung sind jedoch nur ein Glied in der Kette einer abgestimmten und gemeinsamen Anti-Tabakstrategie. Die Umsetzung eines ausgeweiteten Nichtraucherschutzes, sowie intensive Aufklärungs- und Informationskampagnen sind weitere wichtige Schritte", so Gottfried Winkler, Obmann der VAEB.

"Laut Artikel 5 des Rahmenübereinkommens der WHO zur Eindämmung des Tabakgebrauches soll eine umfassende sektorübergreifende nationale Anti-Tabak-Strategie für Österreich entwickelt werden. Wir haben bereits anlässlich des Weltnichtrauchertages 2007 auf diese Situation hingewiesen" analysiert Dr. Josef Probst die Lage für Österreich: "Die Sozialversicherung lädt sämtliche relevanten Stakeholder ein, sich an der Entwicklung und Umsetzung einer nationalen Anti-Tabak-Strategie zu beteiligen. Nur durch eine gemeinsame, alle Politik- und Gesellschaftsbereiche umfassende Kraftanstrengung können wir dem Problem des Tabakkonsums und den daraus resultierenden Folgen für die Menschen und das Gesundheitswesen Einhalt gebieten" sind sich Hutter, Stöger, Winkler und Probst einig.
 
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