Staatssekretär Hans Winkler in Ruanda   

erstellt am
09. 06. 08

Winkler: "Versöhnung der Bevölkerungsgruppen ist Leitgedanke in unserer Entwicklungszusammenarbeit"
Kigali (bmeia) - "Die Abschaffung der Todesstrafe ist ein bedeutendes Zeichen für den Willen Ruandas, Gerechtigkeit und Versöhnung walten zu lassen und einen Beitrag zur Verwirklichung der Menschenrechte zu leisten. Die angestrebte Versöhnung der Bevölkerungsgruppen wurde auch zu einem Leitgedanken der Entwicklungszusammenarbeit zwischen Österreich und Ruanda", so Staatsekretär Hans Winkler anlässlich seines Besuches in Ruanda und nach seinen Gesprächen mit Staatspräsident Paul Kagame und Außenministerin Rosemary Museminali. Österreich unterstützte in den letzten Jahren eine Reihe von Projekten zur Friedenssicherung und Versöhnung, insbesondere im Bereich Abrüstung und Reintegration von Soldaten.

Der derzeitige Schwerpunkt der Zusammenarbeit liegt in der Verbesserung der Versorgung der Bevölkerung mit Trinkwasser. Staatssekretär Winkler unterzeichnete in Kigali in Anwesenheit von Außenministerin Rosemary Museminali einen Projektvertrag zur Teilfinanzierung und zum weiteren Ausbau der ländlichen Wasserversorgungs- und Siedlungshygieneprojekte in zwei der ärmsten Regionen im Süden des Landes (Nyaraguru und Nyamagabe). "Bisher konnten in dieser Region rund 70.000 Menschen mit sauberem Wasser versorgt werden. Mit Hilfe der heute beschlossenen weiteren Zusammenarbeit werden künftig rund 200.000 Menschen Zugang zu sauberem Wasser und sanitärer Versorgung erhalten. Ein verbesserter Zugang zu Wasser reduziert auch die Kindersterblichkeit und verhindert die Ausbreitung von Krankheiten", so Winkler. Die zur Verfügung gestellten Mittel werden in Form von spezifischen Sub-Projekten umgesetzt, die beim lokalen Projektbüro eingereicht werden.

Neben dem bilateralen Engagement ist Österreich als EU Mitgliedsland auch an der Entwicklungszusammenarbeit der EU mit Ruanda beteiligt. Die ruandische Bevölkerung lebt unter schwierigen Lebensbedingungen: die noch vorherrschende Dominanz der Subsistenzwirtschaft, die darüber hinaus von Landknappheit und strapazierten natürlichen Ressourcen geprägt ist, eine hohe Bevölkerungsdichte, ein noch schwach ausgebauter industrieller Sektor, sowie die mangelnde regionale Vernetzung und der mangelnde Zugang zum Weltmarkt bedingen das Erfordernis externer Hilfe. "Die EU ist für Ruanda der größte internationale Geber im Bereich der makroökonomischen Unterstützung und der ländlichen Entwicklung. In den letzten Tagen konnte ich mich mehrmals davon überzeugen, dass eine enge Abstimmung der Geberländer auf der einen Seite, sowie das Aufzeigen der konkreten Bedürfnisse auf der Seite der Entwicklungsländer im Leben der Menschen - besonders in den ländlichen Regionen - zahlreiche Erleichterungen und bedeutende Verbesserungen mit sich bringen", schloss Winkler.
 
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