EU-Käsepreise erholen sich wieder   

erstellt am
09. 06. 08

Immer mehr deutsche und österreichische Milch fließt in die Käsereien
Wien (bmlfuw/aiz) - Der Preisrückgang auf dem europäischen Käsemarkt ist zuletzt zum Stillstand gekommen. Für Schnittkäse konnten in den Verhandlungen für Juni wieder etwas höhere Preise durchgesetzt werden, teilt die Zentrale Markt- und Preisberichtstelle (ZMP) in Bonn mit. Diese Entwicklung dürfte darauf zurückzuführen sein, dass das Verhältnis zwischen Angebot und Nachfrage wieder ausgeglichener geworden ist.

So haben sich die Bestände in den Reifelagern der Werke wieder reduziert. Die Käseproduktion wurde in der EU im Jänner und Februar 2008 noch ausgeweitet, im März kam es bereits wieder zu einer Reduzierung. Somit wurden im ersten Quartal insgesamt nur um 0,1% mehr Käse produziert.

In Deutschland werden laut ZMP immer größere Mengen an Milch zu Käse verarbeitet. Im Jahr 2007 waren es bereits 45% der angelieferten Mengen, gegenüber 37% zehn Jahre zuvor. Damit gewinnt die Verarbeitung zu Käse in den Molkereien und dessen Vermarktung immer stärkeren Einfluss auf die Milcherzeugerpreise. Ebenfalls gewachsen ist die Verarbeitung im Bereich des weißen Sortimentes, wobei es vor allem die Frischeprodukte wie Joghurt und Milchgetränke sind, die höhere Anteile auf sich gezogen haben. Entsprechend zurückgegangen ist die Herstellung von Butter und Dauermilcherzeugnissen. Ihr Anteil an der gesamten Milchverwertung beträgt gerade noch 18%, nachdem es 1997 noch ein Viertel gewesen war. Der Export von deutschem Käse stieg seit 1997 um rund 70% auf 880.000 t.

Österreich: Käseherstellung weiter erhöht
Auch in Österreich verzeichnet die Käseherstellung eine anhaltend steigende Tendenz. In den ersten 14 Dekaden dieses Kalenderjahres (01.01. bis 20.05.) wurde die Erzeugung von Käse und Topfen gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 4% auf rund 60.200 t erhöht. Insgesamt wurden laut AMA in diesem Zeitraum knapp 1,1 Mio. t Milch an die Molkereien geliefert (+3%). Die Produktion von flüssigen Milchprodukten (Trinkmilch, H-Milch, Mischtrunk usw.) wurde um 4% auf 417.000 t angehoben, bei der Butterherstellung wurde sogar eine Zunahme um 11% auf gut 14.000 t registriert.
 
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