Verlängerte "Transsib" ließe NÖ an China heranrücken   

erstellt am
09. 06. 08

St. Pölten (nöwpd) - Wenn keine unerwarteten Hindernisse auftauchen, könnte schon im Jahr 2010 mit dem Bau einer neuen, 480 Kilometer langen Breitspurbahn von der Ostslowakei bis in den Raum Wien-Bratislava begonnen werden. Das erklärte der slowakische Ministerpräsident Robert Fico bei einem Treffen mit russischen Politikern in Pressburg. Weil die Bahntrassen bereits vorhanden sind, ließe sich die russische Breitspur - auf der auch die Transsibirische Eisenbahn fährt - relativ einfach in den Raum Wien-Bratislava verlängern. Das Projekt wird in Österreich u.a. von der Wirtschaftskammer, den Wiener Grünen sowie den Landesgruppen der Industriellenvereinigung (IV) von Wien und Niederösterreich unterstützt.

Die IV will im Marchfeld oder bei Bruck/Leitha einen "Logistik-Hub" errichten, der die Verkehrsträger Straße, Schiene und Wasserweg optimal miteinander verknüpfen soll. "Verglichen mit dem Seeweg über den Indischen Ozean würde die Breitspurbahn die Transportzeiten von Westeuropa nach Wladiwostok an der Pazifikküste von 25 auf 15 Tage verkürzen. Das ist eine Riesenchance für den Unternehmensstandort Ostösterreich², meint Albert Hochleitner, Präsident der IV-Wien. Dass ein derartiger "Logistik-Hub" funktioniert, beweist der neue Euro-Bahnterminal im polnischen Slawkow, dem westlichsten Endpunkt der russischen Breitspurbahn: Dort werden seit Mai erstmals Containerzüge aus China be- und entladen.
 
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