UrlaubsEuro Sommer 2008   

erstellt am
06. 06. 08

Inflation frisst "UrlaubsEuro" – Preissteigerungen höher als Aufwertung
Wien (bank austria) - "Die Lieblingsurlaubsländer der Österreicher haben mit noch höheren Preissteigerungen als Österreich zu kämpfen" fasst Stefan Bruckbauer, stellvertretender Chefvolkswirt der Bank Austria, die aktuellste Berechnung des UrlaubsEuros zusammen. Insgesamt ist damit der Wert des UrlaubsEuros im Sommer 2008 rund 1 Prozent unter dem Wert des Vorjahres. Unter den Top 5 Urlaubsländern hatte lediglich Deutschland in den letzten zwölf Monaten eine niedrigere Inflation als Österreich. Kroatien musste eine leichte Aufwertung hinnehmen, der Wert des UrlaubsEuros in Kroatien ist daher um 4 Prozent gesunken.

Am meisten für den UrlaubsEuro erhält man weiterhin in der Türkei, wo die hohe Inflation durch eine Abwertung ausgeglichen werden konnte. Dann folgt bereits die USA, noch vor Kroatien. "In den USA erhält man derzeit für 100 Euro Waren und Leistungen im Wert von 137 Euro, das sind 12 Prozent mehr als im Vorjahr" so Bruckbauer weiter. Auf Platz vier der beliebtesten Urlaubsländer folgt Großbritannien. Beim Urlaub in Großbritannien bekommt der Gast heuer deutlich mehr als noch vor einem Jahr. Am meisten verloren hat in diesem Sommer Ungarn, der UrlaubsEuro ist dort aufgrund der deutlich höheren Inflation und einer Aufwertung um rund 6 Prozent weniger wert als noch vor einem Jahr.

Nur knapp weniger als in Österreich erhält man – unter den beliebtesten Destinationen – in Italien. Ebenfalls weniger erhält der Urlauber weiterhin in der Schweiz, wo der UrlaubsEuro zudem im Vorjahresvergleich aufgrund der Aufwertung wieder an Wert verloren hat.

Bei den Überseedestinationen erhöhte sich der Wert des UrlaubsEuros besonders stark in Mexiko, Südafrika und Hongkong. "Die meisten Überseeurlaubsländer kämpfen zwar mit teilweise deutlich höheren Inflationsraten als Österreich, einige Länder wie Mexiko, Südafrika oder Hongkong werteten jedoch sehr stark ab, der Wert des UrlaubsEuros stieg damit teilweise beträchtlich", so Bruckbauer. Auch in Neuseeland und einigen asiatischen Ländern wie Thailand oder China lag die Abwertung über der Inflationsdifferenz zu Österreich. Es gibt auch einige Überseedestinationen, wo sich der starke Euro nicht positiv bemerkbar machte, so ist der UrlaubsEuro heuer in Brasilien und in Ägypten weniger wert als vor einem Jahr.

UrlaubsEuro für unsere Gäste bei der UEFA EURO 2008™

Als besonderes Service anlässlich der Fußball–Europameisterschaft haben die Ökonomen der Bank Austria die Berechnung umgedreht und ausgerechnet, wie viel der UrlaubsEuro für unsere Gäste in Österreich verglichen mit dem jeweiligen Heimatland wert ist. "Aufgrund unseres hohen Wohlstandsniveaus, werden sich nur die Schweizer, die Schweden und die Italiener in Österreich mit ihrem UrlaubsEuro mehr leisten können als zuhause", so Bruckbauer und ergänzt "für die Schweizer ist es günstiger sich die EURO 2008 in Österreich anzusehen ". "Für viele Besucher der EURO 2008 wird ihr Aufenthalt in Österreich jedoch teurer als zuhause sein", so Bruckbauer weiter. Franzosen, Deutsche, Niederländer, aber auch noch Spanier und Portugiesen werden in Österreich ein ähnliches Preisniveau wie in ihrem Heimatland vorfinden. Für Griechen und Tschechen wird der Besuch der EURO 2008 schon 10 bis 20 Prozent teurer als zuhause sein. Spürbar weniger als zuhause werden Russen, Rumänen und Türken für ihren UrlaubsEuro bei der Europameisterschaft bekommen.

Abschließend weisen die Ökonomen der Bank Austria darauf hin, dass es sich um Durchschnittswerte handelt, einzelne Regionen (wie etwa London als Zentralregion) können davon abweichen. Das Preisniveau bezieht sich auf den Durchschnitt der Güter und Dienstleistungen in den einzelnen Ländern, einzelne Produkte (speziell für Touristen) können davon deutlich abweichen. Daher wurde auch für die Ferndestinationen kein Wert, sondern nur dessen Veränderung angegeben. Zudem ist die Tatsache, dass das Preisniveau in einigen Urlaubsländern soviel günstiger als in Österreich ist, vor allem auf das hohe Einkommensniveau in Österreich zurückzuführen. Würde Österreichs Preisniveau niedriger liegen, wäre auch das Einkommensniveau geringer – wir könnten uns Urlaube oft gar nicht leisten.
 
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