Außenministerin zu Arbeitsbesuch in der Slowakei   

erstellt am
06. 06. 08

Plassnik: "Vertrauensvoller Nachbar und wichtiger Partner in der europäischen Familie"
Bratislava (bmeia) - "Europa wächst zusammen - wo könnte man das besser sehen als bei unseren beiden Ländern. Ich bin heute auf der Donau hierher gekommen, auch um aufzuzeigen, dass es eine große Vielfalt an sehr funktionstüchtigen Verkehrswegen zwischen Wien und Bratislava gibt", so Außenministerin Ursula Plassnik nach ihrem Gespräch mit ihrem slowakischen Amtskollegen Ján Kubiš in Bratislava. Plassnik reiste mit dem Twin-City Liner an und fuhr auf der letzten November eröffneten Autobahnspange Kittsee nach Wien zurück.

"Unser Verhältnis ist charakterisiert durch großes Vertrauen, großes Verständnis füreinander und durch eine sehr effiziente Kooperation. Die dichten bilateralen Beziehungen werden von den Menschen selbst in die Hand genommen, von den Bürgermeistern und von den Unternehmen", so die Außenministerin. So bestehen zahlreiche Kooperationen auf regionaler und kommunaler Ebene und mehr als 1.600 österreichische Unternehmen sind in der Slowakei tätig.

"Es gibt natürlich auch Bereiche, in denen wir unsere eigene, differenzierte Meinung haben. Aber auch über diese Themen können wir im guten und konstruktiven Geist reden. Die österreichische Haltung zur Atomenergie ist bekannt: Wir halten sie für keine sichere, kostengünstige oder nachhaltige Energieform. Wir gehen daher davon aus, dass die Vereinbarungen bezüglich des Atomkraftwerkes Bohunice auf Punkt und Beistrich eingehalten werden. Als Nachbar und Partner hoffen wir auch, dass wir in die Arbeiten und Überlegungen zum Atomkraftwerk Mochovce einbezogen werden", so die Außenministerin.

"Gerade die Slowakei hat die Chancen, die sich durch die Wiedervereinigung Europas ergeben haben, genützt. Wir sind stolz, dass unser Nachbar der mitteleuropäische `Tiger´ ist", so Plassnik, die fortfuhr: "Der bevorstehende Beitritt zur Euro-Zone ist ein weiterer eindrucksvoller Beweis für den erfolgreichen Kurs der Slowakei. Wir haben dieses Vorhaben von österreichischer Seite energisch und nachdrücklich unterstützt und freuen uns, dass es nun Anfang nächsten Jahres realisiert wird". Der Beitritt zum Schengen-Abkommen habe gezeigt, dass gute und kompetente Vorbereitung sowie umfassende Kontrolle positive Resultate bringen kann.

"Die Slowakei hat für uns auch als Partner in der UNO oder OSZE erhöhte Bedeutung. Ján Kubiš ist für mich eine Art Bruder in allen multilateralen Foren. Unsere Teams arbeiten eng zusammen", so Plassnik. Die slowakische Diplomatie erbringt in der EU hervorragende Leistungen. Abschließend dankte die Außenministerin der Slowakei für die Unterstützung bei der österreichischen Kandidatur für einen nichtständigen Sitz im UNO-Sicherheitsrat 2009/2010.
 
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