Festgefahrene Positionen wurden aufgebrochen   

erstellt am
06. 06. 08

Burgstaller: Bauern, verarbeitende Betriebe und der Handel sollten ehrlich an gemeinsamen Lösungen arbeiten
Salzburg (lk) - "Das Ende des Milchlieferboykotts ist erfreulich, aber die Debatte um die Milchpreise ist damit nicht beendet. Im Gegenteil, jetzt geht es darum, dass Bauern, verarbeitende Betriebe und der Handel transparent und ehrlich an gemeinsamen Lösungswegen arbeiten. Andernfalls stehen wir in einigen Wochen vor denselben Problemen wie heute. Handel, verarbeitende Betriebe und Bauern sind jetzt gefordert, aus dem Milchlieferboykott der vergangenen Tage die richtigen Schlüsse zu ziehen", sagte Landeshauptfrau Gabi Burgstaller am 05.06. bei einem Runden Tisch zum Thema Milchpreise, zu dem sie eingeladen hatte.

Am Runden Tisch nahmen Vertreter der IG Milch, der Molkereien und Milch verarbeitenden Betriebe, der großen Handelsketten, der Arbeiterkammer sowie Agrarreferent Landesrat Sepp Eisl, die Agrarsprecher der Landtagsparteien und Landwirtschaftskammerpräsident Franz Eßl teil.

"Jetzt ist wichtig, dass die Partner den beendeten Milchlieferboykott als Warnung ernst nehmen und einen Schritt aufeinander zugehen", forderte Burgstaller. Das Ziel des heutigen Gesprächs, festgefahrene Positionen aufzubrechen, sehe sie als erreicht, erklärte die Landeshauptfrau weiter.

Burgstaller ortete in der Debatte "gute Signale aller Beteiligten, aktiv zu einer Lösung beizutragen. Eine Lösung ist auch nur möglich, wenn alle Partner bis hin zum Handel mitziehen und sie auch mittragen". Es gehe auch darum, die in Österreich herrschende Solidarität der Konsumenten mit den Bauern als Chance zu begreifen. "Wenn ein überwiegender Teil der Konsumenten bereit ist, für Milch faire Preise zu bezahlen, von denen die Bauern leben können, muss ihnen auch die Möglichkeit gegeben werden, die Milchpreise auf dem Weg von den Bauern über die Molkereien bis in den Handel transparent nachvollziehen zu können", betonte Burgstaller.

Eine Unterstützung durch öffentliche Gelder könne sie sich vorstellen, wenn sichergestellt sei, dass dieses Geld im Sinn der Qualitätssicherung direkt an die Bauern geht. "Die Voraussetzung dafür ist, dass Handel und Molkereien den Bauern einen fairen Preis garantieren", so Burgstaller. Hier seien konkrete Verhandlungen von Molkereien, Handel und Bauern notwendig. Es könne jedoch nicht so sein, dass letzten Endes alleine die Steuerzahler die Verantwortung für Milch-Weltmarktpreise tragen müssen.
 
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