9% der Familien mit Kindern sind Patchworkfamilien   

erstellt am
05. 06. 08

1,240 Mio. Singles; seit 1985 Zunahme um 61%
Wien (statistik austria) - In Österreich gibt es insgesamt 2,315 Mio. Familien und 3,537 Mio. Privathaushalte, darunter 1,240 Mio. Singlehaushalte. Die Zahl der alleinlebenden Personen ist gegenüber 1985 um 61% gestiegen. Zu diesem Ergebnis kommt die Statistik Austria auf Basis der Daten des Mikrozensus für das Jahr 2007. 889.000 (38%) Familien setzen sich aus Paaren ohne (im selben Haushalt lebende) Kinder zusammen. In 1,426 Mio. Familien (62%) leben Kinder (aller Altersstufen). Den mit Abstand häufigsten Familientyp bilden 1,124 Mio Ehepaare mit Kindern (42%), auf Lebensgemeinschaften mit Kindern entfallen 6%, auf alleinerziehende Mütter 11% und auf alleinerziehende Väter 2%. Bei 6% der Ehepaare und bei 28% der Lebensgemeinschaften (jeweils mit Kindern unter 27 Jahren) handelt es sich um Patchworkfamilien (oder Stieffamilien, also Familien, bei denen mindestens ein Kind aus einer früheren Beziehung eines der beiden Lebenspartner stammt, also nicht das leibliche Kind beider Partner ist). Insgesamt sind rund 9% der Paarfamilien mit Kindern sogenannte Patchwork- bzw. Stieffamilien.

Wie die Ergebnisse des Mikrozensus für das Jahr 2007 zeigen, gibt es in Österreich derzeit rund 897.000 Paare mit erhaltenen Kindern unter 27 Jahren. In gut 9% dieser Familien gibt es Stiefeltern-/Stiefkind-Beziehungen. Absolut betrachtet liegt die Zahl der Patchworkfamilien in Österreich damit bei 85.000. Schränkt man das Alter der Kinder auf unter 18 Jahre bzw. auf unter 15 Jahre ein, so sinkt die Zahl der Patchworkfamilien auf rund 76.000 bzw. 62.000. Bezogen auf alle Familien mit Kindern der jeweiligen Altersgruppe beträgt auch hier der Anteil der Patchworkfamilien jeweils rund 9%.

Die höchsten Anteile an Patchworkfamilien gibt es mit 11,8% in Wien. Am geringsten ist der Anteil mit jeweils 8,2% in Oberösterreich und Niederösterreich.

Von den Lebensgemeinschaften mit erhaltenen Kindern unter 27 Jahren sind 28% Patchworkfamilien, von den Ehepaaren mit Kindern dieser Altersgruppe nur 6%. Schränkt man das Alter der Kinder auf unter 15 Jahre ein, sinkt der Anteil der Patchworkfamilien bei Lebensgemeinschaften auf 24%, bei Ehepaaren bleibt es bei 6%.

Eine weitere Lebensform, die mehr und mehr Verbreitung findet, ist jene der Alleinlebenden (Singles). Lebten 1985 noch durchschnittlich 2,67 Personen in einem Haushalt, sind es 2007 nur noch 2,32 Personen. Ein Grund für das Absinken der durchschnittlichen Haushaltsgröße liegt in der überproportionalen Zunahme der Einpersonenhaushalte. Derzeit wohnt fast jede/r Siebte (1,240 Mio.) allein. Gegenüber 1985 ist die Anzahl der Einpersonenhaushalte um 61 Prozent gestiegen.

Von den 1,240 Mio. Personen in Einpersonenhaushalten sind 354.000 im Alter von 15 bis 39 Jahren. Damit lebt ein Achtel (12,8%) der 15- bis 39-Jährigen allein, wobei in dieser Altersgruppe mehr Männer (14,9%) als Frauen (10,8%) einen Einpersonenhaushalt bilden. Dem Familienstand nach sind die unter 40-jährigen Alleinlebenden hauptsächlich ledig.

44,4% (550.900) der Personen in Einpersonenhaushalten befinden sich im Alter von 60 oder mehr Jahren. Dies entspricht 30,9% der über 60-jährigen Bevölkerung, wobei der Anteil der Alleinlebenden mit dem Alter steigt: von gut einem Fünftel (22,2%) bei den 60- bis 64-Jährigen auf 28,3% bei den 70- bis 74-jährigen und auf fast die Hälfte (49,9%) bei Personen über 80 Jahren. Die im Alter alleinlebenden Personen sind dabei zum überwiegenden Teil verwitwet. Bei alleinlebenden Personen im Alter von 60 und mehr Jahren trifft das auf 62% zu.

Ab dem Alter von 60 Jahren leben deutlich mehr Frauen als Männer allein. So wohnte beispielsweise 2007 mehr als jede zweite (54,4%) über 75-jährige Frau allein, bei den gleichaltrigen Männern ist es nicht einmal jeder Vierte (23,3%).
 
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