Übersichtliche und kompakte Datensammlung über Salzburg   

erstellt am
05. 06. 08

Burgstaller präsentierte die aktuelle Ausgabe des "Salzburger Zahlenspiegels"
Salzburg (lk) - Statistik gefällig und übersichtlich aufbereitet – das ist der "Salzburger Zahlenspiegel" in seiner nunmehr 18. Auflage, so Landeshauptfrau Mag. Gabi Burgstaller an 04.06. Der Zahlenspiegel ist nicht nur eine Datensammlung, nicht nur eine Abfolge von Tabellen und Grafiken, sondern er bietet auch eine Analyse und Interpretation, und zwar in Form eines zusätzlichen, zweiten Folders mit einem Kommentar zu den Ergebnissen. Der Zahlenspiegel ist aber auch die Basis für die so genannten statistischen Themenseiten, über die im Internet unter www.salzburg.gv.at/Themen/se/statistik/stat_themen.htm über die verschiedensten Bereiche des Landes informiert wird, von der Demografie bis zu den Wahlergebnissen. Selbstverständlich gibt es den Zahlenspiegel auch im Internet, und zwar unter www.salzburg.gv.at/zsp_spiegel . Damit wird, so Landeshauptfrau Burgstaller, umfassend über unser Land, seine Dynamik und Vielseitigkeit, informiert. Dargestellt werden die Ergebnisse für 2006, weil noch nicht für alle Bereiche die Daten für 2007 vorliegen und ein einheitlicher zeitlicher Bezug das Ziel war.

Bevölkerung: Mehr und vor allem deutlich mehr ältere Menschen

Im Land Salzburg lebten im Durchschnitt des Jahres 2006, rund 528.800 Menschen, das sind um 2,4 Prozent mehr als vor fünf Jahren, im Jahr 2001. In diesen fünf Jahren hat die Zahl der älteren Menschen (60+) mit 11,0 Prozent stark zugenommen, während die Zahl der Kinder unter 15 Jahren um 5,0 Prozent gesunken ist und die Zahl der Personen im erwerbsfähigen Alter, d.h. von 15 bis unter 60 Jahren, mit 1,9 Prozent etwas schwächer zugenommen hat als die Gesamtbevölkerung. Die Zahl der Ausländer nahm in diesen fünf Jahren um 5,5 Prozent zu und der Anteil der Ausländer erhöhte sich um 0,4 Prozentpunkte auf 12,3 Prozent im Jahr 2006.

Im Jahr 2006 wurden im Land Salzburg 5.017 Kinder geboren, um 3,3 Prozent weniger als fünf Jahre zuvor. Gestorben sind mit 4.047 Personen geringfügig weniger, und zwar um 1,5 Prozent, als im Jahr 2001. Damit war allerdings auch die Geburtenbilanz, das ist der Überhang der Geborenen über die Gestorbenen, 2006 kleiner als im Jahr 2001. Mit 970 Personen war sie 2006 zwar noch deutlich positiv, allerdings um 10,2 Prozent niedriger als fünf Jahre zuvor. Der Wanderungssaldo, das ist die Differenz aus Zuzügen und Wegzügen, betrug nur noch 253 Personen; das ist der niedrigste Wert seit 1999.

Mit 2.281 Eheschließungen gaben sich im Jahr 2006 zwar etwas weniger Paare das Ja-Wort als im Jahr davor, gegenüber 2001 ist das aber dennoch ein Plus von 12,8 Prozent. Bei den Ehescheidungen gab es hingegen gegenüber 2001 einen leichten Rückgang, konkret um 1,7 Prozent auf 1.105 Ehescheidungen; im Vergleich zum Vorjahr hat deren Zahl um 4,5 Prozent zugenommen.

Erwerbstätigkeit und Arbeitsmarkt: Vollbeschäftigung im Jahr 2007
Die Zahl der Arbeitsplätze für unselbstständig Beschäftigte stieg von 2001 auf 2006 um 6,4 Prozent auf rund 227.500. Das ist auf die Zunahme im Dienstleistungsbereich zurückzuführen (+ 6,7 Prozent), denn im Produktionsbereich gingen 2,9 Prozent der Arbeitsplätze verloren. In der Land- und Forstwirtschaft kamen zwar fast 100 Arbeitsplätze dazu, die jedoch im Vergleich zur Gesamtzunahme von rund 13.700 Arbeitsplätzen kaum ins Gewicht fallen.

Gestiegen ist im Fünfjahresvergleich allerdings auch die Zahl der Arbeitslosen, konkret um 10,4 Prozent, auf rund 10.700. Die Arbeitslosenrate stieg in den betrachteten fünf Jahren um 0,2 Prozentpunkte auf 4,5 Prozent. Aber auch die Zahl der gemeldeten offenen Stellen hat zugenommen, und zwar um 4,7 Prozent auf rund 2.600. Hervorzuheben ist vor allem, dass es im Jahr 2006 zu einer Trendwende am Arbeitsmarkt gekommen ist: Gegenüber 2005 sank die Zahl der Arbeitslosen um 10,3 Prozent und die Arbeitslosenrate ging um 0,6 Prozentpunkte zurück.

Ergänzend sei noch die Entwicklung von 2006 auf 2007 angeführt: 2007 waren im Land Salzburg um 1,9 Prozent bzw. rund 4.300 Personen mehr unselbstständig beschäftigt als im Jahr davor und um beachtliche 9,0 Prozent bzw. rund 1.000 Personen weniger arbeitslos als noch 2006. In der Folge sank die Arbeitslosenrate um 0,5 Prozentpunkte auf 4,0 Prozent, womit es erstmals seit 13 Jahren, d.h. seit dem Jahr 1994, in Salzburg wieder Vollbeschäftigung gab.

Steigende Wirtschaftsleistung, kräftiges Plus bei den Nächtigungen

Das Bruttoinlandsprodukt des Landes, d.h. die Wertschöpfung der Salzburger Wirtschaft, erreichte im Jahr 2006 ein Volumen von rund 18,3 Milliarden Euro und lag damit um 19,3 Prozent höher als 2001. Von 2006 auf 2007 dürfte (den vorläufigen Berechnungen zufolge) das Bruttoinlandsprodukt nochmals um 5,5 Prozent (nominell) bzw. 3,1 Prozent (real) gestiegen sein.

Im Fremdenverkehrsjahr 2006/07 konnten die ohnehin schon hervorragenden Ergebnisse der beiden Vorjahre nochmals übertroffen werden: Mehr als 23,2 Millionen Übernachtungen bedeuten gegenüber 2001/02 eine Steigerung um 5,7 Prozent. Die Übernachtungen in der Wintersaison stiegen um 6,0 Prozent, in der Sommersaison um 5,4 Prozent.

Aktuell, d.h. in der Wintersaison 2007/08, konnte durch den frühen Wintereinbruch und die ausgezeichnete Schneelage das Ergebnis des Vorjahres um 6,3 Prozent gesteigert werden, sodass mit 14,2 Millionen Nächtigungen das beste Wintersaison-Ergebnis aller Zeiten verbucht werden konnte.

Ein Pkw pro zwei Erwachsene, sechs Prozent mehr An- und Abflüge

Mit Jahresende 2006 waren im Land Salzburg rund 344.100 Kraftfahrzeuge zum Verkehr zugelassen – das sind um 7,9 Prozent mehr als fünf Jahre zuvor –, darunter 257.933 Personenkraftwagen. Das ergibt eine Kraftfahrzeugdichte von knapp 0,5 Pkw/Kombi pro Einwohner, was bedeutet, dass bereits auf nahezu jeden zweiten Einwohner ein Personenkraftwagen entfällt. Eingeschränkt auf die 18- bis unter 80-Jährigen kommen sogar 64 Pkw/Kombi auf 100 Einwohner. lm Jahr 2006 wurden insgesamt rund 31.700 Kraftfahrzeuge (ohne Anhänger) neu zum Verkehr zugelassen; das sind um 4,0 Prozent mehr als im Jahr 2001.

Das Passagieraufkommen des Salzburger Flughafens stieg in den vergangenen fünf Jahren, mit Ausnahme des Jahres 2003, kontinuierlich an, und zwar im gesamten Zeitraum um fast die Hälfte, konkret um 46,7 Prozent auf knapp 1,9 Millionen Fluggäste. Die Zahl der An- und Abflüge erhöhte sich im selben Zeitraum jedoch nur um 6,3 Prozent, weil vermehrt größere Maschinen zum Einsatz kommen und die Auslastung steigt. Die Frachttonnage stieg sogar um 69,5 Prozent auf 7.523 Tonnen.

Die 136 zum Salzburger Verkehrsverbund zählenden Linien des öffentlichen Verkehrs beförderten im Jahr 2006 im Stadtverkehr rund 21,9 Millionen und im Regionalverkehr rund 14,4 Millionen Fahrgäste (jeweils inkl. Umsteiger vom Stadt- in den Regionalverkehr und umgekehrt). Im Stadt- und Regionalverkehr zusammen gab es zusätzlich noch rund 30 Millionen Fahrten von Schülern und Lehrlingen.

Abbau des Schuldenstandes des Landes

Die Steuerleistung im Land Salzburg ist im Fünfjahresvergleich nur moderat gestiegen: Das Aufkommen an gemeinschaftlichen Bundesabgaben belief sich im Jahr 2006 auf mehr als 4,4 Milliarden Euro und lag um nur 6,2 Prozent über dem Wert von 2001.

Das Budget des Landes Salzburg wurde seit 2001 im ordentlichen Haushalt um 18,6 Prozent auf 1,930 Milliarden Euro (Einnahmen) bzw. um 18,7 Prozent auf 1,932 Milliarden Euro (Ausgaben) ausgeweitet. Der Schuldenstand des Landes konnte dennoch abgebaut werden und sank gegenüber 2001 um 5,5 Prozent auf 433,6 Millionen Euro.

Die ordentlichen Haushalte der Gemeinden des Landes erreichten im Jahr 2005 in Summe einnahmenseitig ein Volumen von 1,153 Milliarden Euro (+ 12,7 Prozent im Vergleich mit 2000) und ausgabenseitig einen Umfang von 1,151 Milliarden Euro (+ 12,2 Prozent gegenüber 2000).

Gesundheit und Soziales: …. ein Bereich "boomt"
In den 29 Krankenanstalten des Landes Salzburg standen im Jahr 2006 insgesamt 4.967 Krankenbetten zur Verfügung, um 2,3 Prozent weniger als 2001. Die Zahl der Bettenbelagstage stieg dennoch in diesen fünf Jahren um 5,4 Prozent auf über 1,3 Millionen. Zugenommen hat auch die Zahl der Mitarbeiter/innen: Das medizinische Personal (ohne Ärzte) der Krankenanstalten wurde im gleichen Zeitraum um 9,3 Prozent auf 5.153 Personen ausgeweitet.

Die Zahl der berufsausübenden Ärzte/Ärztinnen im Land stieg innerhalb von fünf Jahren um 16,2 Prozent auf 2.589 Mediziner/innen, wobei es insbesondere bei den Zahnärzt/innen mit
+ 34,5 Prozent eine kräftige Zunahme gab, die vor allem auf die vermehrte Niederlassung von (freien) Wahlärzten zurückzuführen ist.

Die Sozialhilfeausgaben sind seit 2001 um 26,6 Prozent auf rund 95,2 Millionen Euro angestiegen. Stark gestiegen sind im Vergleich zum Jahr 2001 die Ausgaben des Landes Salzburg für Behindertenhilfe, und zwar um 54,0 Prozent auf 54,9 Millionen Euro im Jahr 2006 (diese starke Zunahme ist in erster Linie darauf zurückzuführen, dass mit der Novelle des Behindertengesetzes im Jahr 2001 Leistungen bzw. Zahlungen von der Sozialhilfe zur Behindertenhilfe verlagert wurden).

In den 73 Senioren(pflege)heimen wurden Anfang des Jahres 2007 insgesamt 4.804 Menschen betreut, das sind um 4,3 Prozent mehr als fünf Jahre vorher.

Mehr Kinder in Betreuung und deutlich mehr Studenten

Die Zahl der Kinder in den verschiedenen Kinder-Betreuungseinrichtungen in Summe hat in den vergangenen fünf Jahren zwar "nur" um 2,6 Prozent auf 17.394 zugenommen, bei den alterserweiterten Einrichtungen hat sich die Zahl der betreuten Kinder jedoch um fast vier Fünftel auf nicht ganz 2.400 erhöht (+ 79,2 Prozent), und bei den Krabbelstuben gab es mit + 6,8 Prozent einen Zuwachs, der etwas über dem Gesamtdurchschnitt liegt. Unterdurchschnittlich hat sich die Zahl der Kinder in Horten entwickelt; mit einer Zunahme um 1,3 Prozent auf 1.169 Kinder ist sie nahezu stagniert. In den Kindergärten ging die Zahl der betreuten Kinder um 5,0 Prozent auf 13.013 zurück, was jedoch vor dem Hintergrund eines bereits sehr guten Betreuungsangebotes in diesem Alterssegment, der Schaffung alternativer Betreuungsangebote und der sinkenden Geburtenzahlen zu sehen ist.

Im Schuljahr 2006/07 wurden an den 439 Schulen im Land Salzburg insgesamt 84.795 Schüler/innen unterrichtet; das sind um 0,3 Prozent weniger als 2001/02. Größeren "Zulauf" als fünf Jahre zuvor hatten vor allem die berufsbildenden höheren Schulen mit 10.618 Schüler/innen (+ 10,7 Prozent), aber auch bei den allgemeinbildenden höheren Schulen (13.125 Schüler/innen, + 6,5 Prozent) und bei den berufsbildenden mittleren Schulen (5.464; + 5,3 Prozent) gab es eine deutliche Zunahme der Schüler/innenzahlen. Bei den berufsbildenden Pflichtschulen stagnierte die Schüler/innenzahl (+ 0,3 Prozent, 10.268 Schüler/innen). Bei den allgemeinbildenden Pflichtschulen gingen hingegen die Schüler/innenzahlen zurück (­ 5,0 Prozent auf 44.855 Schüler/innen) – eine unmittelbare Folge der Geburtenentwicklung der vergangenen Jahre.

Kräftig zugenommen haben auch die Student/innenzahlen an der Universität Salzburg. Im Wintersemester 2006/07 waren mit 11.629 ordentlichen Hörer/innen um 18,5 Prozent mehr inskribiert als fünf Jahre zuvor. An der Universität Mozarteum Salzburg sind in den vergangenen Jahren die Student/innenzahlen mehr oder weniger gleich geblieben, konkret waren im Winter-semester 2006/07 mit 1.350 Student/innen um 2,6 Prozent weniger inskribiert als 2001/02, aber um 4,2 Prozent mehr als im Vorjahr.

Das Bildungsangebot der inzwischen auf 15 Studiengänge ausgebauten Fachhochschule Salzburg wird Jahr für Jahr von immer mehr Personen genützt: Im Studienjahr 2006/07 waren 1.876 Studierende an der Fachhochschule Salzburg inskribiert und damit um 79,5 Prozent mehr als noch 2001/02. Die Zahl der Studienabschlüsse an Fachhochschulen stieg sogar um 123,7 Prozent gegenüber dem Studienjahr 2000/01 auf 311 im Jahr 2005/06.

Mehr Besucher bei den Festspielen und in den Museen

Die Vorstellungen der Salzburger Festspiele im Sommer 2006 wurden von insgesamt 238.020 Besuchern gesehen bzw. gehört; das sind um 13,7 Prozent mehr als 2001. Rund ein Viertel weniger Menschen als noch fünf Jahre zuvor besuchten im Spieljahr 2006/07 Vorstellungen des Salzburger Landestheaters. Der Besucherrückgang um 25,9 Prozent auf 108.874 Gäste ist jedoch zu einem großen Teil auf den Wegfall von Produktionen im Großen Festspielhaus und in den Kammerspielen, aber auch im Landestheater selbst, zurückzuführen.

Auf der Festung Hohensalzburg wurde im Jahr 2006 mit 935.166 Besuchern ein Rekordergebnis erzielt, das um 11,8 Prozent besser, weil höher war 2001. Im Salzburg Museum wurden mit 826.677 um über 130 Prozent mehr Besucher gezählt als fünf Jahre zuvor. Als Publikumsmagneten erwiesen sich dabei das hiebei eingerechnete Festungsmuseum – nach Einführung einer Pauschalkarte für den inneren Festungsbereich – und vor allem die Ausstellung "Viva!MOZART" im Salzburg Museum.
 
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