"Auf die Wirkung kommt es an"   

erstellt am
04. 06. 08

Gesundheitsministerin Kdolsky präsentiert Informationsoffensive zu Generika
Wien (bmgfj) - "Auf die Wirkung kommt es an" - unter diesem Motto präsentierte Gesundheits- ministerin Dr. Andrea Kdolsky am 03.06. gemeinsam mit Mag. Heinrich Burggasser, Präsident der Österreichischen Apothekerkammer und dem Vorsitzenden des Verbandsvorstandes des Hauptverbandes der österreichischen Sozialversicherungsträger, Dr. Erich Laminger, eine gemeinsame Generika-Informationsoffensive. "Wir mussten - besonders in den letzten Wochen - immer wieder feststellen, dass viele Österreicherinnen und Österreicher verunsichert sind, wenn es um den Begriff 'Generikum' geht. Diesen Unsicherheiten wollen wir durch unsere Informationsoffensive gemeinsam entgegentreten", betonte die Gesundheitsministerin bei der Präsentation in einer Wiener Apotheke.

In allen Apotheken Österreichs werden in den kommenden Tagen Informations-Folder aufgelegt werden, die den Patientinnen und Patienten Antworten auf die wichtigsten Fragen zum Thema Generika und 'aut idem'-Regelung geben. "Generika verursachen - bei gleicher Wirkstoffstärke wie die Ursprungs-Arznei - deutlich niedrigere Kosten für die Krankenversicherung, weil sie patentfrei sind und die hohen Innovations- und Entwicklungskosten nicht mehr anfallen", betonte Kdolsky und verwies darauf, dass in Österreich die Möglichkeit der Verschreibung von Generikaprodukten, im Vergleich zu anderen europäischen Ländern, bei weitem nicht ausreichend genutzt werde.

Angesichts der Tatsache, dass die Ausgaben der sozialen Krankenversicherung für Medikamente im heurigen Jahr erstmals die 3 Milliarden-Euro-Marke übersteigen werden, sei die Ausschöpfung von Spar-Potentialen geradezu ein Gebot der Stunde, betonte Hauptverbands-Vorsitzender Erich Laminger. "Bei den Verordnungen am generikafähigen Markt liegt Österreich derzeit im europäischen Mittelfeld. Dieser Anteil ist ohne weiteres steigerbar, ohne dass es dabei zu einer Verschlechterung des Versorgungsniveaus für unsere Versicherten kommt. Aus diesem Grund sind Informationen für unsere Versicherten in diesem Bereich besonders wichtig. Denn noch immer glauben viele unserer Patienten, dass billigere Generika die schlechteren Medikamente für ihre gesundheitlichen Probleme sind", so Laminger weiter.

In dem vorgestellten Folder - der künftig in allen Apotheken aufliegen und auch über die Ministeriumshomepage www.bmgfj.gv.at zu beziehen ist - sind auch Informationen zur 'aut idem'-Regelung enthalten. Auch hier, so die Gesunheitsministerin, bestünde Informationsbedarf, da gerade in den vergangenen Wochen oft Unsicherheiten, hervorgerufen durch Missinterpretationen, entstanden seien.

"Aut idem bedeutet, dass Apothekerinnen und Apotheker auf ein vom Arzt verschriebenes Medikament ein anderes, wirkstoffgleiches Arzneimittel abgeben. Die Kunden bekommen bei Aut idem die beste medikamentöse Therapie. Heutzutage gibt es derart viele Medikamente mit demselben Wirkstoff, so dass wir in der Apotheke problemlos ein günstiges Präparat auswählen können", betonte der Präsident der Apothekerkammer, Heinrich Burggasser.

"Aut idem bedeutet nicht den ausnahmslosen Einsatz eines Generikums anstatt eines Originalmedikaments. Lediglich bei bestimmten Präparaten innerhalb einer Referenzgruppe mit gleichem Wirkstoff oder gleicher Wirkstoffkombination und gleicher Wirkstoffmenge soll die Apothekerin und der Apotheker die Möglichkeit haben, aus mehreren zur Verfügung stehenden Präparaten das günstigste auszuwählen", präzisierte Kdolsky.

"Apotheker sind die Arzneimittelfachleute schlechthin. Die universitäre Ausbildung der Apotheker umfasst alle Aspekte, die Arzneimittel betreffen. Niemand weiß besser über Arzneimittel bescheid als die Apothekerinnen und Apotheker. Sie beschäftigen sich tagtäglich in der Apotheke mit Arzneimitteln und haben den besten Überblick über aktuelle Medikamenten-Entwicklungen am Markt", so Burggasser abschließend.
 
zurück