Europäischer Umweltpreis für Unternehmen 2008   

erstellt am
04. 06. 08

Österreichische Unternehmen: ertex-solar GmbH hat den "Preis für Produkte" gewonnen, Platz 2 für Windkraft Simonsfeld GmbH bei "Preis für internationale Kooperation"
Brüssel (europa.eu) -
Der Europäische Umweltpreis für Unternehmen wurde an vier Unternehmen vergeben. Auf einer Feier im Rahmen der jährlichen Grünen Woche in Brüssel hat der für Umwelt zuständige Kommissar Stavros Dimas am Abend des 03.06. die Preisträger bekanntgegeben. Mit den Preisen werden die „allerbesten” Unternehmen gewürdigt, die bereits auf nationaler Ebene ausgezeichnet wurden.

Herr Dimas erklärte: „Nur durch Ökoinnovation können wir auf lange Sicht unseren Wohlstand sichern und wettbewerbsfähig bleiben. Die ausgezeichneten Unternehmen haben wegweisende Lösungen entwickelt, die als Beispiel für andere Unternehmen wirken und ihren Ertrag erhöhen stärken. Ich beglückwünsche sie zu Ihrem Einfallsreichtum und zu ihren Leistungen.“

Der Europäische Umweltpreis für Unternehmen wird in vier Kategorien vergeben. Mit ihm werden europäische Unternehmen ausgezeichnet, die durch Innovation, kombiniert mit wirtschaftlicher Leistungsfähigkeit und Umweltbewusstsein, einen besonderen Beitrag zur nachhaltigen Entwicklung leisten. Von 125 Bewerberunternehmen hat die Jury elf Finalisten ausgewählt.

Die Preise wurden an folgende Unternehmen vergeben:

Preis für Management (für eine vorausschauende Strategie und Managementsysteme, die es den Unternehmen ermöglichen, ihren Beitrag zur nachhaltigen Entwicklung ständig zu verbessern)

Preisträger:
The Co-operative Group Ltd (Vereinigtes Königreich)

Die Co-operative Group wurde wegen ihres Konzepts für eine nachhaltige Entwicklung ausgezeichnet. Sie verfolgt eine Strategie mit sozialer Zielsetzung, bei der der Umweltschutz an erster Stelle steht. Die Firma ermittelt und misst jährlich die wichtigsten Umwelt-, Sozial- und Ethikfolgen.
http://www.co-operative.coop/

Auf dem zweiten und dritten Platz liegen:
Terr’Avenir (Frankreich)

Terr’Avenir ist ein Zusammenschluss von Landwirten, die ihre Einwirkung auf die Umwelt verringern wollen. Derzeit gehören ihm 103 Betriebe mit einer Gesamtfläche von 25 000 ha an. Jeder Betrieb hat einen Umweltmanagementplan aufgestellt, und die Betriebe arbeiten zusammen, um ihre Umweltleistung zu vergleichen.
http://www.terr-avenir.com

Triip (Estland)
Triip ist nun Teil von Ecoprint. Das Unternehmen war die erste Druckerei in Estland, die ein integriertes Umwelt- und Qualitätsmanagement verfolgte.
http://www.ecoprint.ee/

Preis für Produkte (für die Entwicklung eines neuen Produkts oder einer neuen Dienstleistung, das/die einen besonderen Beitrag zur nachhaltigen Entwicklung leistet)

Preisträger:
ertex-solar GmbH (Österreich)

Das Unternehmen stellt hochwertige Fotovoltaik-Produkte für die Stromerzeugung aus Sonnenlicht her. Die Fotovoltaikzellen werden mit einer speziellen Sicherheitsglastechnik hergestellt, die unter anderem den Vorteil bietet, dass die Zellen ohne besondere bauliche Vorkehrungen in vielfältiger Weise an Gebäuden eingesetzt werden können.
http://www.ertex-solar.at

Auf dem zweiten und dritten Platz liegen:
JCDecaux SA (Frankreich)
Das Unternehmen wurde wegen seines „Cyclocity“ genannten Selbstbedienungs-Fahrradverleih nominiert, der inzwischen in mehreren Ländern betrieben wird. In Paris wurde der Mietdienst in den ersten sechs Monaten 80 000 Mal pro Tag in Anspruch genommen.
http://www.jcdecaux.fr

Red Eléctrica de España

Das Unternehmen verwaltet Spaniens Stromverteilungsnetz und wurde für sein Kontrollzentrum für erneuerbare Energien nominiert. Das Zentrum ist bestrebt, die Einbeziehung von erneuerbaren Energieträgern in das Stromnetz zu maximieren und gleichzeitig die Netzsicherheit zu gewährleisten.
http://www.ree.es

Preis für Verfahren (für die Entwicklung und Anwendung eines neuen Produktionsverfahrens, das einen besonderen Beitrag zur nachhaltigen Entwicklung leistet)

Preisträger:

CHOREN GmbH (Deutschland),
Das Unternehmen wurde ausgewählt, weil es ein Verfahren für die Gewinnung von hochreinem Biotreibstoff aus Biomasse entwickelt hat. Der Biokraftstoff der zweiten Generation, für den keine Nahrungspflanzen verwendet werden, ist schadstoffarm, praktisch CO2-neutral und mit der heutigen und künftigen Dieselmotortechnik kompatibel.
http://www.choren.com

Auf dem zweiten und dritten Platz liegen:
Bayer AG (Deutschland)

Bayer wurde nominiert, weil es eine Technik entwickelt hat, mit der bei der Gewinnung von Chlor aus Salzsäure 30 % weniger Strom verbraucht wird. Die Technik kommt bereits in einer Anlage in Deutschland zum Einsatz und wird auch in einer im Bau befindlichen neuen Großanlage in China eingesetzt werden.
http://www.bayer.com

DHV B.V. (Niederlande)

DHV wurde wegen seines innovativen Verfahrens der Abwasserbehandlung nominiert. Im Vergleich zu herkömmlichen Techniken weist dieses Verfahren u. a. einen um 30-50 % geringeren Energieverbrauch sowie deutlich niedrigere Investitions- und Betriebskosten auf.
http://www.dhv.com

Preis für internationale Kooperation (für den Wissens- und Technologieaustausch in internationalen branchenübergreifenden Partnerschaften, die zu nachhaltigem Wachstum in Entwicklungsländern beitragen.

Preisträger:

KIT (Royal Tropical Institute) Holding/Mali BioCarburant SA (Niederlande)

Mit dem preisgekrönten Projekt wird in Mali aus Jatropha-Nüssen nachhaltiger Biodiesel gewonnen. Jatropha ist eine trockenheitsresistente Pflanze, die nicht der Ernährung dient und auf Böden angebaut werden kann, die nicht zur Landwirtschaft taugen. Der Kraftstoff wird von einem von KIT gegründeten Joint Venture erzeugt und vermarktet. Der Erlös ergänzt die Einkommen der Farmer und trägt so zur Armutsbekämpfung bei.
http://www.kit.nl

Auf dem zweiten Platz liegt:
Windkraft Simonsfeld GmbH (Österreich)
Das Unternehmen wurde wegen seines Projekts „EL SOL“ in Bolivien nominiert, bei dem den Menschen beigebracht wird, wie sie ihre eigenen Sonnenkollektoren für die Warmwassergewinnung bauen können. Die Technologie ist relativ einfach, kann an Ort und Stelle hergestellt werden und hat das Potenzial, zahlreiche Nachahmer zu finden.
http://www.wksimonsfeld.at
 
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