Erwerbstätigkeit Älterer deutlich gestiegen   

erstellt am
20. 06. 08

1. Quartal 2008: weiterhin günstige Arbeitsmarktlage;
Wien (statistik austria) - Die Erwerbstätigkeit hat im ersten Quartal 2008, verglichen mit dem Vorjahresquartal, um 67.000 oder 1,7% auf 4,016.000 Erwerbstätige zugelegt; das zeigen Ergebnissen der Mikrozensus-Erhebung der Statistik Austria. Im gleichen Zeitraum ging die Arbeitslosigkeit um 8 Prozent – von 191.000 im ersten Quartal 2007 auf 175.000 im ersten Quartal 2008 – zurück. Die Erwerbstätigenquote der 15- bis 64-Jährigen (=Anteil der Erwerbstätigen an der Bevölkerung) lag bei 71,0 Prozent (1. Quartal 2007: 70,3%), die Arbeitslosenquote sank von 4,6% auf 4,2%. Diese Zahlen wurden nach internationalen Definitionen ("EU-Quoten") ermittelt.

Im ersten Quartal 2008 waren 377.000 Personen im Alter von 55 bis 64 Jahren erwerbstätig, um 35.000 oder 10 Prozent mehr als vor einem Jahr. Erstmals übersprang der Anteil der Erwerbstätigen in dieser Altersgruppe die 40-Prozent-Marke (40,7% gegenüber 37,1% im ersten Quartal 2007). Die Erwerbstätigkeit Älterer ist in den letzten Jahren deutlich gestiegen, Vor fünf Jahren lag dieser Wert erst bei 28,9%.

Erwerbstätigkeit Älterer im europäischen Vergleich weiterhin niedrig
Gegenüber dem EU-Durchschnitt (EU-27) hat sich der Rückstand Österreichs hinsichtlich der Erwerbsbeteiligung Älterer von zehn Prozentpunkten im Jahr 2003 auf nun sechs Prozentpunkte reduziert. Frankreich, Luxemburg, Malta und Italien wurden überholt; dennoch nimmt Österreich unter den EU-27 nur die 17. Stelle ein.

Frauen profitierten besonders von der besseren Arbeitsmarktlage
Im ersten Quartal 2008 profitierten besonders Frauen von der besseren Arbeitsmarktlage. Die Zahl der weiblichen Erwerbstätigen stieg mit 48.000 oder 2,7% deutlich stärker als jene der männlichen Kollegen (+19.000 oder +0,9%). Arbeitslose Frauen gab es im ersten Quartal 2008 um 13.000 weniger als im Vorjahr. Die Arbeitslosenquote der Frauen fiel von 5,0% auf 4,2%, während bei den Männern nur ein Rückgang von 4,3% auf 4,1% zu verzeichnen war.

Jugendarbeitslosigkeit nahezu unverändert
Während sich die Arbeitslosigkeit nach internationaler Definition bei den 35- bis 44-Jährigen (von 4,2% auf 3,3%) und den 55- bis 64-Jährigen (von 3,3 auf 2,1%) besonders deutlich verringerte, blieb die Arbeitslosenquote der Jugendlichen von 15 bis 24 Jahren mit 8,1% gegenüber dem Vorjahresquartal (8,0%) praktisch unverändert. Zwar reduzierte sich die Zahl der beim Arbeitsmarktservice registrierten Jugendlichen um rund 4.000, im gleichen Ausmaß stieg allerdings die Zahl von Jugendlichen, die neben Schule oder Studium eine Arbeit suchten.

Die Arbeitslosigkeit ging bei ausländischen Staatsangehörigen stärker zurück als bei österreichischen, dennoch lag bei Ausländern und Ausländerinnen die Arbeitslosenquote mit 8,8% mehr als doppelt so hoch wie bei Personen mit österreichischer Staatsbürgerschaft (3,6%).
Höchste Arbeitslosenquote in Wien, niedrigste Quoten in Salzburg und Tirol

Regional gesehen war die Arbeitslosenquote im ersten Quartal 2008 in Wien (7,3%) am höchsten, gefolgt von Burgenland (4,6%) und Kärnten (4,1%). Unter dem Österreich-Mittel lagen Vorarlberg (3,8%), Niederösterreich und die Steiermark (je 3,7%); Oberösterreich wies eine Quote von 3,3% auf. Die niedrigsten Arbeitslosenquoten verzeichneten Salzburg (2,2%) und Tirol (2,1%). Bei diesem Ranking ist allerdings zu berücksichtigen, dass es sich um Ergebnisse einer Stichprobenerhebung mit einer entsprechenden Zufallsschwankung handelt.
Beschäftigungszunahme bei Unselbständigen

Die Beschäftigungszunahme im Vergleich zum Vorjahresquartal ging ausschließlich auf das Konto der Unselbständigen: Diese legten um 83.000 oder 2,5 Prozent zu und machten damit einen Rückgang bei den Selbständigen und mithelfenden Familienangehörigen um 16.000 mehr als wett.

Um zwanzig Prozent mehr männliche Teilzeitbeschäftigte
Die Beschäftigungszunahme unter den Unselbständigen betraf je zur Hälfte Vollzeit- bzw. Teilzeitstellen. Bei den Erwerbstätigen insgesamt basierte - auf Grund eines Rückgangs der Vollzeitbeschäftigten unter den Selbständigen und mithelfenden Familienangehörigen - das Wachstum vor allem auf einem Plus an Teilzeitkräften. Sowohl für die Erwerbstätigen insgesamt wie für die Unselbständigen konnte eine kräftige Zunahme der männlichen Teilzeitbeschäftigten um mehr als 20 Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal registriert werden. Die Teilzeitquote bei Männern stieg von 6,6% auf 8,1% und brachte auch die Teilzeitquote insgesamt von 22,3% auf 23,3%. Der Anteil der Teilzeitkräften bei Frauen blieb - auf weiterhin viel höherem Niveau - im Jahresabstand unverändert bei 41,2%. Ähnlich verlief die Entwicklung bei den Unselbständigen: Hier stieg die Teilzeitquote bei den Männern um 1,1 Prozentpunkte und insgesamt um 0,6 Prozentpunkte, während bei den Frauen sogar eine minimale Abnahme um 0,1 Prozentpunkte zu beobachten war.

Weniger geleistete Arbeitsstunden auf Grund der Osterfeiertage

Trotz der Beschäftigungszunahme wurden im ersten Quartal 2008 um 28 Millionen oder 1,5% weniger Arbeitstunden erbracht als im gleichen Vorjahresquartal. Zurückzuführen ist dies v. a. auf den Anstieg der Teilzeitbeschäftigung, bedingt vor allem durch den frühen Termin der Osterfeiertage 2008 im März. Dementsprechend war die durchschnittliche tatsächliche Arbeitszeit pro Person und pro Woche (Hauptbeschäftigung) mit 34,2 Stunden deutlich niedriger als im ersten Quartal 2007 (35,3 Stunden), während sich in der durchschnittlichen Normalarbeitszeit nur ein Rückgang um 0,3 Stunden zeigte.
 
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