Deutlicher Anstieg der Termineinlagen   

erstellt am
19. 06. 08

Geschäftsentwicklung der in Österreich meldepflichtigen Kreditinstitute zum 1. Quartal 2008
Wien (oenb) - Die unkonsolidierte Bilanzsumme erreichte zum ersten Quartal 2008 einen Stand von 931,51 Mrd EUR (+3,6%). Im Kreditgeschäft stiegen bedingt zum Teil durch Wechselkurseffekte die Fremdwährungs(FW)-Ausleihungen wieder an, wodurch der Anteil dieser an allen Krediten sich wieder auf 17,6% erhöhte. Im Einlagensegment konnte weiterhin der Trend hin zu Termineinlagen (+13,0%) beobachtet werden. Das Auslandsgeschäft war durch einen leichten Wachstumsrückgang geprägt.

Die unkonsolidierte Bilanzsumme der in Österreich meldepflichtigen Kreditinstitute stieg im ersten Quartal 2008 deutlich an. Seit Jahresbeginn belief sich das relative Wachstum auf 3,6% (Vorjahr: +4,4%). Ende des 1. Quartals 2008 erreichte die Bilanzsumme einen Stand von 931,51 Mrd EUR. Der Marktanteil der 10 größten Banken gemessen an der Bilanzsumme stieg im Vergleich zum 31. Dezember 2007 leicht um 0,1 Prozentpunkte und erreichte einen Anteil von 56,5%.

Im Kreditgeschäft konnte bei der Nachfrage nach Direktkrediten an inländische Nichtbanken in Summe ein leichter Anstieg (+1,3%) beobachtet werden. Zurückzuführen war dieser Trend auf eine Zunahme im FW-Kreditgeschäft1) (+9,1% bzw. +4,24 Mrd EUR), die allerdings zu mehr als der Hälfte auf Wechselkurseffekte zurückzuführen war. Diese Entwicklung führte dazu, dass der Anteil der Fremdwährungskredite an allen Krediten erstmalig seit Ende 2005 wieder anstieg und in etwa das Niveau von Mitte 2007 erreichte (17,6%). Im Gegensatz dazu nahm das EUR-Kreditgeschäft erstmals seit Anfang 2005 wieder leicht ab (-0,3% bzw. -0,66 Mrd EUR). Ende März 2008 beliefen sich die Direktkredite an inländische Nichtbanken auf 288,67 Mrd EUR.

Insgesamt betrug der Einlagenstand Ende März 2008 264,46 Mrd EUR. Die Zunahme (+2,4%) in Summe war durch ein Ansteigen der Spar- (+1,9%) und Termineinlagen (+13,0%), sowie einen Rückgang der Sichteinlagen (-2,5%) gekennzeichnet. Hervorzuheben ist dabei, dass die Termineinlagen seit Ende 2003 ein stetiges Wachstum aufweisen. Ende März 2008 waren die Spareinlagen weiterhin mit 148,90 Mrd EUR die bedeutendste Einlagenkategorie. Dahinter folgten die Sichteinlagen mit 69,60 Mrd EUR und die Termineinlagen mit 45,96 Mrd EUR.

Das Auslandsgeschäft befindet sich weiterhin in einem – leicht abgeschwächten – Wachstumsprozess. Die Auslandsforderungen stiegen gegenüber dem Vorquartal um 4,3% (Vorjahr: +10,4%) und die Auslandsverbindlichkeiten um 2,8% (Vorjahr: +4,3%). Durch die unterschiedlich starken Wachstumsraten ist der Forderungssaldo weiter angestiegen. Per Ende März 2008 wiesen die Auslandsforderungen bzw. die Auslandsverbindlichkeiten Stände von 366,21 Mrd EUR bzw. 280,97 Mrd EUR auf. Gemessen an der Bilanzsumme lagen ihre Anteile bei 39,3% bzw. 30,2%.

Die nach den neuen Bestimmungen von Basel II errechneten unkonsolidierten anrechenbaren Eigenmittel betrugen Ende März 2008 80,70 Mrd EUR, was eine geringe Erhöhung in den ersten drei Monaten 2008 um 0,77 Mrd EUR bzw. 0,96% bedeutete. Im Vorjahr stiegen die Eigenmittel noch um 9,72 Mrd EUR oder 20,9%. Ende März 2008 ergab sich ein Eigenmittelüberschuss2) von 41,34 Mrd EUR.

Mit 59,75 Mrd EUR entfielen rund 74% der Eigenmittel auf das Kernkapital. Die unkonsolidierte Eigenmittelausstattung in Prozent der Bemessungsgrundlage (solvency ratio) betrug 17,4% (-0,4 Prozentpunkte gegenüber dem Ultimo 2007) bei einer gesetzlichen Mindestvorgabe von 8%.
 
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