Mit Kultur-Dialog Rassismus und Fundamentalismus die Stirn bieten   

erstellt am
18. 06. 08

Kalista zur 3. Konferenz der EU-Kulturminister: Programme gegen Rassismus sollen um Kulturdialog erweitert werden
Salzburg (lk) - Unter der slowenischen EuroMed Präsidentschaft fand in Athen die 3. Konferenz der Kulturminister der Europäischen Union statt. Entsprechend dem "Euro-Mittelmeer Jahr des Dialogs zwischen den Kulturen 2008" sowie dem "Europäischen Jahr des interkulturellen Dialogs 2008" sollen die seit der letzten Konferenz (1998 auf Rhodos) aufgetretenen Konfliktpotenziale wie Fundamentalismus und Rassismus mit den Mitteln des wechselseitigen Dialogs und Verständnisses gemindert und bekämpft werden, informierte die Leiterin der Abteilung Kultur und Sport des Landes, Hofrätin Dr. Monika Kalista, am 18.06.

Der Dialog zwischen den Kulturen sei ein Schlüsselinstrument, mit welchem Vorurteile und kulturelle Barrieren abgebaut und ein gemeinsamer, friedlicher, stabiler Lebensraum erhalten werden können. Die schon bestehenden Programme in diesem Bereich (wie die Anna Lindh Foundation, EuroMed Audiovisual, EuroMed Heritage oder das EuroMed Youth oder Gender Programm) sollen um eine verstärkte kulturelle Komponente erweitert werden.

Das Ziel dieser Konferenz war es, durch den Dialog der Kulturen und über die Kulturpolitik die kulturelle Dimension der Euro-Mittelmeer Partnerschaft auszubauen und den Weg für eine Strategie für den Kulturbereich zu ebnen.

Erste Dimension: Dialog zwischen den Kulturen

Kultur ist der Hauptbereich, in dem sich die Anstrengungen zur Abwendung, Entschärfung, Verhinderung und Lösung von Konflikten verwirklichen sollen. Die Minister betonen den Dialog der Kulturen als eines der wichtigsten Instrumente, um dies zu erreichen und ferner Toleranz, Ausgleich und gegenseitiges Verständnis sowie den Kampf gegen Diskriminierung, Rassismus, Fremdenfeindlichkeit und Extremismus zu fördern. Sie sind sich auch der zentralen Rolle der Medien, der Wichtigkeit des Förderns von Mehrsprachigkeit, der Unterstützung der Mobilität von Künstlern, Intellektuellen, Akademikern und Kulturarbeitern und der Bedeutung der Erweiterung der Teilnahme von Frauen an einem kulturellen Austausch und Dialog, bewusst, wobei die spezifischen kulturellen, sprachlichen und pädagogischen Anforderungen von Minderheiten beachtet werden sollen.

Über die bestehenden Initiativen aus den verschiedensten Bereichen, wie der Anna Lindh Foundation, dem Euro-Mittelmeer Jugend Parlament, verschiedenen Sportevents (z.B. die "Mediterranean Games" in Pescara, 26. Juni bis 5. Juli 2009), Empfehlungen der EuroMed Schriftsteller und anderer Intellektuellen, und geplante Projekte, wie die Euro-Mittelmeer-Universität in Piran, und Konferenzen von Partnern hinaus sollen verstärkt die Bewertung der Wirkung des Dialogs der Kulturen und die Vereinbarung einer Woche des Dialogs der Kulturen in der ganzen Euro-Mittelmeer-Region durchgeführt werden.

Zweite Dimension: Kulturpolitik

Eine einheitliche Strategie im Kulturbereich kann es, so die Minister, ermöglichen, dass sowohl die Ziele der Barcelona-Deklaration als auch die der UNESCO-Konvention "zum Schutz und zur Förderung der Vielfalt kultureller Ausdrucksformen" erreicht werden. Prioritäten wären hierbei besonders der Transfer von Knowhow, die Ausbildung von Arbeitskräften mit kulturbezogenen Fähigkeiten, die Errichtung eines Informations- und Kommunikationszentrums, die Verwendung von neuen Technologien und die Förderung von nachhaltiger, wirtschaftlicher Entwicklung durch Kultur. Auch auf die Bewahrung von kulturellem Erbe und die UNESCO-Konvention über "Maßnahmen zum Verbot und zur Verhütung der unzulässigen Einfuhr, Ausfuhr und Übereignung von Kulturgut" soll dabei Rücksicht genommen werden.

Die Minister einigten sich auf die weiteren Schritte, welche bis zur Errichtung einer Kulturstrategie der EuroMed gesetzt werden müssen. Bis zur nächsten Sitzung 2010 soll eine EuroMed-Arbeitsgruppe, bestehend aus Kulturexperten, mindestens zweimal zusammentreffen und den Weg dahin ebnen. Besonders auf den Austausch von bestehenden kulturpolitischen Ansätzen, die Eruierung von Synergien, nachhaltiges Wirtschaften, die Mobilitäten von Kulturarbeitern, die Förderung von neuen Werken sowie die Erhaltung von kulturellem Erbe unterstützt durch Digitalisierung und Dokumentation und die Intensivierung der Zusammenarbeit mit der Zivilgesellschaft betreffend der nationalen Gesetzgebungen soll geachtet werden.
 
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