Manfred Kielnhofer: "timeguards"    

erstellt am
17. 06. 08

Kunstgarten Graz / Ausstellung bis 30. Aug. 2008
Graz (kunstgarten) -Die „timeguards“ des Linzer Künstlers Manfred Kielnhofer stehen an der Spitze einer langjährigen Entwicklung. Die ständige Auseinandersetzung mit Raumkonzepten, Skulpturen und Installationen sowie die Beschäftigung mit Mystik und Ur-Religionen führten den 1967 in Haslach (OÖ) geborenen Künstler zu diesen seinen „Wächtern der Zeit“.

2006 entstand die erste Figur dieser Art, die an einen wandelnden, in sich gekehrten Mönch erinnert. Kielnhofer postiert seine Figuren gerne an spannenden Schauplätzen, in alten Klöstern, vor Schlössern und Hochhäusern, oder in aufgelassenen Salzbergwerken.

Kielnhofers „Wächter“ erscheinen und verschwinden, nie können wir vorausahnen, wo sie das nächste Mal auftauchen. So sollen wir daran erinnert werden, dass wir niemals unbeobachtet sind. Jede unserer Taten wird von den Wächtern gesehen und bewertet. Sie waren schon da, lange bevor Menschen die Erde bevölkerten…

“TimeGuards”

Die geisterhaften Figuren von Manfred Kielnhofer scheinen grenzenlos traurig zu sein. Was machen eigentlich diese lebensgroßen Polyester-Plastiken? Beweinen sie ihre Geliebten, meditieren sie oder wollen sie uns vor etwas warnen? Sollten sie Ehrfurcht, Angst oder Mitgefühl in uns hervorrufen? Der Künstler jedenfalls weigert sich, seine Absichten zu offenbaren und sollten wir es wagen, unter die Hüllen der Wächter zu blicken, entdecken wir nur gähnende Leere.

Die faltenreichen Gewänder erinnern uns vage an die gemeißelte oder gegossene Kleidung von Rodin-Skulpturen. Die ersten dieser geheimnisvollen Wesen waren grau, die jüngste Generation präsentiert aber helle Farben und fröhliche Muster. Kielnhofer hat nun vor, einige mit Innenbeleuchtung auszustatten. Um ihre Zeitlosigkeit zu betonen, fotografiert er sie sowohl vor uralten Schlössern wie auch vor modernen Hochhäusern. Diese Aufnahmen entstehen meistens zur nächtlichen Stunde.

Manfred Kielnhofer, 41, ist Leiter der Galerie „Art Park“ in Linz. Er ist ein abstrakter Maler, der eines seiner Meisterwerke auf einem nackten weiblichen Körper platzierte. Unter seiner Leitung schufen 1500 junge Schützlinge das größte Kindergemälde der Welt. Eine weitere Schöpfung bestand aus Sonnenblumen und anderen Pflanzen, die er mitten in einem Getreidefeld angebaut hatte. Am besten konnte man sie aus der Luft beobachten. Bevor sie aber aufblühten, flog sein Pilot in die Sommerferien, und als er zurückkehrte, hatte sie der Bauer leider bereits abgeerntet.

Informationen: http://www.kunstGarten.at
 
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