Bayern und St. Petersburg vereinbaren Zusammenarbeit   

erstellt am
26. 06. 08

Beckstein: "Neues Miteinander wirtschaftlich starker Partner zum Wohle beider Regionen / Große Chancen und Wachstumsimpulse für Bayern"
München (staatskanzlei) - Bayern und St. Petersburg wollen künftig verstärkt zusammenarbeiten. Ministerpräsident Dr. Günther Beckstein und Gouverneurin von St. Petersburg Valentina Matwijenko unterzeichneten am 25.06. eine entsprechende Erklärung in München zum Auftakt eines dreitägigen Staatsbesuchs in Bayern. Mit Matwijenko ist heute erstmals eine hochrangige Delegation aus St. Petersburg nach Bayern gekommen. Beckstein nahm die Einladung zu einem Besuch in St. Petersburg im kommenden Jahr an. Bei dieser Gelegenheit werden Bayerische Tage mit dem Schwerpunkt Wirtschaft und Kultur stattfinden. Beckstein: "Bayern hat traditionell gute und enge Beziehungen zu Russland, bisher vor allem zur Region und Stadt Moskau. Dass mit St. Petersburg nun ein zweiter starker Partner aus einer absoluten Boomregion eine engere Zusammenarbeit mit Bayern sucht, ist eine große Chance. Diese wollen wir gezielt für unsere Wirtschaft und Arbeitsplätze, unsere Hochschulen und unsere Theater sowie Museen nutzen. Damit setzen wir einen weiteren Wachstumsimpuls für das Exportland Bayern und vertiefen die kulturellen Beziehungen zu Russland." Bayerns Ausfuhren nach Russland sind laut Beckstein bereits im letzten Jahr um fast 40 Prozent gestiegen; die Region an der Ostsee um St. Petersburg hat an diesem Wachstum besonderen Anteil. Die russische Föderation ist damit bereits heute der wichtigste Handelspartner Bayerns in Osteuropa. Beckstein: "Bayern ist mit seiner leistungsfähigen Industrie und seinen innovativen Dienstleistern beispielsweise in der Stadtentwicklung oder beim Markenschutz ein idealer, starker Partner für St. Petersburg."

Gute Chancen für bayerische Unternehmen sieht Beckstein deshalb besonders bei der Modernisierung der Infrastruktur in St. Petersburg. Dort stehen der Ausbau des Flughafens, der Bau einer Express-Stadtbahn, größere Straßenbauprojekte und Stadtentwicklungsmaßnahmen, sowie der Bau von Müllentsorgungsanlagen an. Eine für beide Partner wichtige Schlüsselindustrie ist, so Beckstein, die Automobilbranche. "Mit unserem Abkommen stoßen wir eine enge Kooperation zwischen unseren beiden Automobil-Clustern an. Und damit eröffnen wir neue Wege für unsere Zulieferbranchen und für das Standortmarketing", erläuterte der Ministerpräsident. Beide Partner sind sich zudem einig, dass weitere Wirtschaftssektoren mit großem Potential die Energietechnik, der Umweltschutz und der Maschinenbau sind.

Neben der wirtschaftlichen Zusammenarbeit sind Forschung und Wissenschaft im besonderen Fokus der Vereinbarung. Schon heute gibt es eine ganze Reihe von Kooperationsvorhaben von Hochschulen in Bayern und St. Petersburg, die künftig weiter vertieft werden. Speziell die neue Agrarwissenschaft in Weihenstephan sucht den Kontakt zu St. Petersburg. Aber auch bei Museen und Theater, Bibliotheken und Archiven in St. Petersburg und Bayern ergeben sich neue Möglichkeiten für eine noch intensivere Zusammenarbeit. Die Staatsoper und das Literaturhaus in München sind, laut Beckstein, bereits in Gesprächen. Beckstein: "Kunst und Kultur verbinden die Menschen über alle politischen und sprachlichen Grenzen hinweg auf besondere Weise. Auch das wollen wir mit unserem Abkommen fördern."
 
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