Kirche hat wichtige Rolle in der Förderung begabter Kinder   

erstellt am
25. 06. 08

Wien: Vier kirchlich getragene Volksschulen wurden mit dem Gütesiegel "Zertifizierte begabungsfördernde Schule" ausgezeichnet
Wien (pew) - Acht Wiener Volksschulen wurden mit dem Gütesiegel "Zertifizierte begabungsfördernde Schule Wien" ausgezeichnet. Mit der Volksschule der Erzdiözese Wien am Judenplatz, der Piaristenvolksschule Maria Treu in Wien-Josefstadt, der Neulandschule in Wien-Favoriten und der Volksschule St. Ursula in Wien-Mauer ist die Hälfte der ausgezeichneten Schulen in kirchlicher Trägerschaft. Die Auszeichnung ist ein weiterer Beleg für die wichtige Rolle der Kirche in der schulischen Förderung (hoch)begabter Kinder, betonte die Leiterin des Schulamtes der Erzdiözese Wien, Hofrat Christine Mann.

Die Wiener Stadtschulratspräsidentin Susanne Brandsteidl betonte bei der Übergabe der Gütesiegel-Urkunden, dass es darum gehe, die Potenziale von Kindern zu erkennen und ihre Begabungen gezielt und professionell zu fördern. Das Siegel mache Schwerpunktschulen zur Begabtenförderung sichtbar und verpflichte sie zur Einhaltung von Qualitätskriterien, so Susanne Brandsteidl, die bei dem Festakt auf die "selbstverständliche und verlässliche Zusammenarbeit" mit der Erzdiözese Wien in diesem Bereich hinwies.

Die acht ausgezeichneten Schulen haben sich einer mehrstufigen Evaluierung unterzogen und dabei unterschiedlichste Qualitätskriterien in der Förderung begabter Kinder nachgewiesen. Unter anderem müssen die Schulen über ein strukturiertes Förderkonzept, individualisierende Interessen-Angebote innerhalb und außerhalb der Unterrichtszeit und eine verstärkte Einbindung der Eltern verfügen. Außerdem haben die eingesetzten Lehrerinnen und Lehrer eine spezifische Aus- und Fortbildung zu absolvieren.

Viele Lehrerinnen und Lehrer haben die Ausbildung zu Experten auf dem Gebiet der Begabungsförderung am Institut "Tibi" (Thomasianum - Institut für Begabtenförderung und Begabungsforschung, Integrative Initiativen) der Erzdiözese Wien absolviert. "Wir haben zu einer Zeit mit dieser Initiative begonnen, als es noch nicht so allgemein anerkannt war, über Hochbegabungsförderung zu sprechen", unterstreicht Christine Mann in diesem Zusammenhang.

Seit 2006 gehört das Institut "Tibi" zur Kirchlichen Pädagogischen Hochschule (KPH) Wien und ist damit auch zu einer ökumenischen Initiative geworden. Seit Jahren werden hier international anerkannte Lehrgänge unter dem Titel "Begabungen erkennen und fördern" veranstaltet. Neben der Aus- und Weiterbildung von Lehrkräften liegen die Schwerpunkte der Arbeit von "Tibi" in der Beratung und Begleitung von (hoch)begabten Kindern und Jugendlichen und deren Eltern, sowie in der Betreuung von standortspezifischen Förderkonzepten.

Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von "Tibi" haben sich dem Prinzip der ganzheitlichen Begabungsförderung verschrieben, das im besonderen auf Konzepten einer religiös-ethisch-philosophischen Grundsatzkompetenz und der spirituellen Begabung beruht und Begabung immer gemeinwohlorientiert und im Dienst der Gesellschaft stehend definiert.
Erzdiözese Wien: http://stephanscom.at
 
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