Solarstrom für den Stephansdom   

erstellt am
14. 07. 08

Solaranlage auf dem Wiener Erzbischöflichen Palais hat Vorreiterrolle für Einsatz von Photovoltaikanlagen auf Kirchengebäuden
Wien (pew) - Immer mehr Kirchen und kirchliche Gebäude in Österreich werden mit Photovoltaikanlagen zur Herstellung von Strom aus Sonnenenergie ausgerüstet. Vor allem kleinere Gemeinden nutzen die Möglichkeit, mit Solarzellen vom immer weiter steigenden Rohöl-oder Gaspreis unabhängig zu werden. Aber auch für Österreichs prominenteste Kirche, den Stephansdom, wird die Energie der Sonne genutzt. Die dafür installierte Photovoltaikanlage war dieser Tage Ziel einer Exkursion der "Arbeitsgemeinschaft Schöpfungsverantwortung".

Bereits seit sieben Jahren wird ein Teil des Energiebedarfs der Kathedrale mit Strom aus Sonnenkraft gedeckt. Auf dem Dach des Wiener Erzbischöflichen Palais in unmittelbarer Nähe des Domes wurde dazu eine 87 Quadratmeter große Photovoltaikanlage installiert. Die gewonnene Energie wird zu 100 Prozent für die Stromversorgung des Doms genutzt.

Bei der Planung vor sieben Jahren sei man noch davon ausgegangen, dass sich die Anlage wohl nicht sehr bald wirtschaftlich rentieren werde, erinnerte sich Dombaumeister Wolfgang Zehetner im Gespräch mit "Kathpress". Die Installation sei vor allem als "symbolischer Akt" und Beitrag zur Bewusstseinsbildung in Sachen Umweltschutz gedacht gewesen. Zu Beginn der Planungen war Zehetner skeptisch, mittlerweile ist er aber ein begeisterter Anhänger der Solaranlage. Mit dem Anstieg der Energiepreise sei der verstärkte Einsatz von Solarzellen auf kirchlichen Gebäuden nun durchaus überlegenswert.

"Das Erzbischöfliche Palais, das seit 2001 eine Photovoltaikanlage nutzt, nimmt hier eine interessante Vorreiterrolle ein", sagte Isolde Schönstein, die Gründerin der "Arbeitsgemeinschaft Schöpfungsverantwortung": "Wenn mehr solcher Photovoltaikanlagen an kirchlichen Gebäuden sichtbar angebracht wären, hätte das eine Vorbildfunktion".

Vor allem für kleine Pfarrgemeinden mit geringem Energiebedarf sei die Investition in Sonnenenergie durch die Ersparnis bei den Energiekosten sicherlich lohnenswert, meint Dombaumeister Zehetner. Einer der Vorteile von Solaranlagen sei zum Beispiel die lange Lebensdauer: So hält eine Anlage laut Herstellern zwischen 20 und 50 Jahren. Interessant sei auch das Faktum, dass weder Wartung noch Reinigung notwendig seien, da die einzelnen Elemente extrem wetterresistent und noch dazu selbst reinigend sind.

Erzdiözese Wien: http://stephanscom.at
 
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