Stephansdom zeigt "Schätze der Wiener Innenstadtkirchen"   

erstellt am
14. 07. 08

Sommer-Ausstellung in der Domsakristei St. Stephan mit dem "Kreuz, das die Kaiser sterben sah"
Wien (pew) - Besondere liturgische Kunstschätze aus allen Wiener Innenstadtkirchen werden in den Sommermonaten in der Domsakristei St. Stephan gezeigt. Ausgestellt sind Messkleider, Monstranzen, Kreuze und prunkvolle Prozessionsfahnen aus den Kirchenschätzen von 15 Pfarr- und Ordenskirchen der Inneren Stadt.

Auf Schautafeln wird die Bedeutung der Kunstschätze erklärt. Einige sind eng mit der österreichischen Geschichte verbunden. "Die liturgischen Schätze stehen aber auch für das spirituelle Profil, das die Kirchen der Innenstadt charakterisiert", betonte Dompfarrer Anton Faber bei der Eröffnung der Ausstellung am Montag.

Er wolle Neugier auf die Schätze in den Sakristeien der Kirchen wecken, sagte Domarchivar Reinhard Gruber, der die Ausstellung zusammengestellt hat. Ziel sei aber nicht nur, Kostbarkeiten aus den Kirchen der Inneren Stadt zu zeigen: "Mit der Sonderausstellung machen wir im Sommer auch die Domsakristei, ein barockes Juwel im Stephansdom, für die Öffentlichkeit zugänglich".

Zu sehen sind in der Ausstellung unter anderem der prunkvoll bestickte "Benedictus-Ornat" aus der Schottenkirche und eine Prozessionsfahne aus der Ruprechtskirche, die als älteste Kirche Wiens gilt. Auch das Predigtbuch und ein Messkleid des Wiener Stadtpatrons Klemens Maria Hofbauer, das in der Kirche Maria am Gestade aufbewahrt wird, sind ausgestellt.

Das "Kaiser-Ferdinand-Kruzifix"
Eine wichtige Rolle nimmt in der Ausstellung das Kreuz ein. Gezeigt wird unter anderem das "Baumkreuz" aus dem 14. Jahrhundert, das einen Christus am grünenden Holzkreuz zeigt und bis heute bei der Kreuzverehrung im Rahmen der Karfreitagsliturgie im Stephansdom verwendet wird.

Ebenfalls zu sehen: das sogenannte "Kaiser-Ferdinand-Kruzifix". Es wurde seit der Zeit Kaiser Ferdinands II. bei schwerer Krankheit an das Bett der Mitglieder der Habsburger-Herrscherfamilie gebracht und stand auch an ihren Sterbebetten. "Dieses Kreuz hat Kaiserinnen und Kaiser sterben gesehen", so Domarchivar Gruber. Heute ziert das Kruzifix den Tabernakel in der Wiener Hofburgkapelle.

Die Ausstellung "Schätze der Wiener Innenstadtkirchen" in der Domsakristei St. Stephan ist bis 22. September geöffnet. Die Kunstwerke können montags bis samstags von 9 bis 11.30 und von 13 bis 17 Uhr sowie an Sonn- und Feiertagen von 13 bis 17 Uhr bewundert werden. Für Erwachsene kostet der Eintritt mit einem "Audio-Guide" 4,50 Euro, Senioren und Studenten zahlen 3,50 Euro.

Wieder "Audio Guides" im Stephansdom
Seit Ferienbeginn werden im Stephansdom auch wieder "Audio Guides" zur Besichtigung der gesamten Kathedrale angeboten. In 20 Sprachen erklären sie den Besucherinnen und Besuchern des Stephansdoms Geschichte und "Geheimnisse" des Gotteshauses.

Es gibt drei verschiedene Parcours: Dom (Erwachsene 4,90 Euro, Senioren und Studenten 3,90 Euro), Schatzkammer-Ausstellung (Erwachsene 4,50 Euro, Senioren und Studenten 3,50 Euro), Dom und Schatzkammer (Erwachsene 7,50 Euro, Senioren und Studenten 5,50 Euro).

Mit den "Audio Guides" und einem vorgezeichneten Besichtigungs-Parcours werden seit einigen Jahren die sommerlichen Besuchermassen gesteuert, um die Würde des Gotteshauses zu wahren.

Ein Drittel der Domkirche (der Eingangsbereich sowie der Bereich bis zur Mitte des Wiener Neustädter Schiffes) ist allerdings auch in den Sommermonaten frei und kostenlos zugänglich. Generell gilt zudem, dass für Menschen, die im Dom beten wollen, der Eintritt selbstverständlich gratis ist. Sie müssen sich dafür an die ausgewiesenen Aufsichtspersonen wenden. Die Sommer-Regelung zum Besuch des Stephansdoms ist mit Ende September befristet.

Jedes Jahr kommen rund 2,5 bis 3 Millionen Menschen in den Wiener Stephansdom, der damit das meist besuchte Monument in der Bundeshauptstadt ist.

Erzdiözese Wien: http://stephanscom.at
 
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