Fünf Jahre PMU - eine Erfolgsgeschichte   

erstellt am
11. 07. 08

Burgstaller: Universitäre Lehre und Forschung unterstreichen Besonderheit Salzburgs als Universitäts-Standort
Salzburg (lk) - "Für den Wissenschaftsstandort Salzburg ist die PMU neben den beiden anderen Universitäten ein wichtiger Bestandteil und nicht mehr aus der Forschungslandschaft wegzudenken. Um sich in Zukunft als Salzburgs Medizinische Universität gut sichtbar zu positionieren, werden vor allem drei Aspekte im Vordergrund stehen müssen: Ausbau der Forschung, enge Vernetzung am Standort und international sowie für Salzburg glaubwürdige Themen und Schwerpunkte." Das betonte Gesundheitsreferentin Landeshauptfrau Mag. Gabi Burgstaller am 11.07. bei einem Informationsgespräch der Paracelsus Medizinischen Privatuniversität zum Fünf-Jahres-Jubiläum der PMU in Salzburg und anlässlich der Promotion der ersten 38 Absolventinnen und Absolventen der PMU.

"Forschung ist der Schlüssel, um als Universität international wahrgenommen zu werden", so Burgstaller weiter. Der PMU werde aus dem Wissenschaftsressort eine Stiftungsprofessur für Molekulare Regenerationsmedizin des Landes finanziert. Damit werde ein neuer interdisziplinärer Forschungsbereich, der sich mit der Implantation natürlicher oder künstlicher Gewebe beziehungsweise der Beeinflussung der körpereigenen Mechanismen der Zellregeneration beschäftigt, aufgebaut. Das sei analog zur Stiftungsprofessur für die Paris-Lodron-Universität in der Billrothstraße ebenfalls eine international ausgeschriebene hochkarätige Professur. Über die internationale Vernetzung der PMU profitieren die Studierenden beispielsweise von der Kooperation mit der Mayo-Klinik. Im vierten Jahrgang haben sie die Möglichkeit, an die Partneruniversität Mayo Medical School, eine der renommiertesten medizinischen Universitäten in Minnesota (USA), zu gehen.

Die PMU sei keine Eliteuniversität, sondern eine Universität mit anspruchsvoller Ausbildung für zukünftige Mediziner/innen, die Ärztinnen und Ärzte mit hohem Engagement und einem an den Bedürfnissen der Patienten orientierten Bewusstsein mit dem Willen zu lebensbegleitendem Lernen hervorbringe. Mit den Stipendien der PMU für die Studiengebühren sei gewährleistet, dass Studierenden unabhängig von ihren finanziellen Möglichkeiten die Chance zum Studium an der PMU ermöglicht werde, so Landeshauptfrau Burgstaller. Das allgemeine staatliche Stipendium, das sich ebenso an der sozialen Bedürftigkeit orientiert, erhalten an der PMU mehr Studenten als an den staatlichen Medizinischen Universitäten.

Gelungene Ergänzung des universitären Spektrums

Dass Salzburg wieder Standort für universitäre Lehre in der Medizin sei, unterstreiche die Besonderheit Salzburgs als Universitäts-Standort, sagte Burgstaller. Die PMU sei österreichweit die erste und in Europa die zweite medizinische Universität in privater Trägerschaft und ergänze auf gelungene Weise das universitäre Spektrum in Salzburg.

Zwischen der Paracelsus Medizinischen Privatuniversität und den Salzburger Landeskliniken hat sich seit 2003 eine sehr erfolgreiche Kooperation in Forschung und Lehre entwickelt. Diese enge Verbindung sei Grundvoraussetzung und Erfolgsgeheimnis für den künftigen Weg der PMU sowie stetige Aufwertung der hohen Qualität der Landeskliniken, so Burgstaller. Neben der gelungenen Verbindung von Praxis und Theorie, von Forschung und Lehre, von Kliniken und Universität trage auch der Standort Salzburg seinen Teil zur Erfolgsgeschichte der PMU bei. Forschende, Lehrende und Studierende finden in Salzburg geradezu ideale Voraussetzungen vor. Dazu zählen Führungspersönlichkeiten von internationalem Ruf, aber auch die hohe Lebensqualität in Salzburg mit ihrem reichhaltigen Freizeit- und Kulturangebot. Hervorragend ausgebildete Medizinerinnen und Mediziner seien ein wesentlicher Eckpfeiler des Gesundheitssystems. Seit 2003 leiste die PMU Salzburg dazu einen wichtigen Beitrag.

Vollausbau der PMU erreicht

Der Vollausbau der PMU ist mit derzeit 206 Humanmedizin-Studierenden erreicht, davon 148 aus Österreich, 52 aus Deutschland (davon 23 aus Bayern), vier aus Italien, einem Studenten aus Polen und einem aus Finnland. Am 25. August beginnt der neue Jahrgang – wie jedes Jahr – wieder mit 42 Studierenden. Die Studiendauer beträgt fünf Jahre. Das erste, zweite und dritte Jahr umfasst jeweils 40 Wochen, das vierte Jahr 51 Wochen inklusive Forschungstrimester und das fünfte Jahr 48 Wochen (36 Wochen davon klinische Famulatur, also Praktikum). Der Studienplan ist in sechs Einheiten aufgebaut: Die Zelle; das Organ; der Patient, der Arzt und die Gesellschaft; die wissenschaftliche Basis der medizinischen Praxis; klinische Erfahrung; Forschungstrimester.

Das Lehrprogramm der Universität wird erbracht durch die Lehrenden an den Salzburger Universitätskliniken mit mehr als 50 Universitätsprofessoren und -dozenten, an der Naturwissenschaftlichen Fakultät der Universität Salzburg, in allgemeinmedizinischen Lehrpraxen, in Lehrkrankenhäusern, durch externe Lehrende und durch die Lehrenden der vier universitätseigenen Institute. Derzeit unterrichten rund 360 Lehrende. Internationale Kooperationen bestehen außer mit der Mayo Medical School noch mit der Karls-Universität in Prag, mit dem Unfallklinikum Murnau in Bayern, mit mehreren bayerischen Krankenanstalten, mit den Universitäten von Yale, Duke und Mailand, mit dem Institut für Pflegewissenschaft an der Glasgow Caledonian University und der University of North Florida.

Die Forschungsschwerpunkte liegen bei Stoffwechselkrankheiten und Atherosklerose, immunologischen, allergischen, muskuloskelettalen, neurologischen, psychiatrischen und onkologischen Krankheiten sowie in der Biomechanik und Sportmedizin. Die PMU bietet das Doktoratsstudium der medizinischen Wissenschaft sowie den Studiengang für Molekulare Medizin (Ph.D.) als postgraduelle Studiengänge an. Zudem hat die PMU das Studium der Pflegewissenschaft im Angebot. An der Paracelsus Universität wurden seit dem Start 2003 bis heute mehr als 130 wissenschaftliche Veröffentlichungen hervorgebracht. In Zusammenarbeit mit den Landeskliniken wurden insgesamt 798 Publikationen veröffentlicht. Es haben bereits 29 Ärztinnen und Ärzte an der Paracelsus Medizinischen Privatuniversität habilitiert.

Das Budget der PMU besteht zum überwiegenden Teil aus privaten Geldern. Auf Gelder des Bundes hat die Universität keinen Anspruch. Die Gesamtkosten für die ersten fünf Jahre betrugen rund 26,8 Millionen Euro. Die Betriebskosten belaufen sich im Vollbetrieb bei 210 Studierenden auf 7,8 Millionen Euro. Der Landesbeitrag zum laufenden Betrieb der PMU beträgt 1,6 Millionen Euro jährlich. Darüber hinaus hat das Land noch für den Umbau und die Adaptierung des PMU-Gebäudes in der Strubergasse 500.000 Euro zur Verfügung gestellt. Das Wissenschaftsressort finanzierte bisher auch Forschungsaktivitäten der PMU mit mehr als 400.000 Euro. Weiters wird das Land die Stiftungsprofessur finanzieren.
 
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