Kammeroper: "La Guirlande" & "Zéphyre"   

erstellt am
08. 07. 08

Versuch einer Annäherung von Giorgio Madia
Wien (kammeroper) - Der Gedanke, eine Annäherung an "La Guirlande" und "Zéphyre" zu finden, ist aufregend und eine große Herausforderung. Der Grund dafür ist, dass opéra-ballet bzw. actes de ballet als Aufführungsform durch den einzigartigen historischen Kontext eine Rarität ist. Ich nähere mich an das Werk wie immer mit dem Ziel an, der Musik zu dienen und sie zu stärken, dem Komponisten vollen Respekt angedeihen zu lassen und die Absicht, mit der das Werk geschaffen wurde, ins rechte Licht zu setzen. Für das Libretto gilt dasselbe, auch wenn es unvermeidlich durch meine beruflichen Erfahrungen und Fertigkeiten gefiltert wird. Jemand hat einmal gesagt: "Interessant zu sein ist einfach. Gut zu sein ist schwer!" Das ist ein Motto, das voll und ganz meine Wahrnehmung des Theaters trifft - ich setze mir hochgesteckte, jedoch hoffentlich nicht unerreichbare Ziele.

Gewiss ist es eine Herausforderung, eine Form des Theaters anzubieten, die heute nur noch selten zu sehen ist, denn in dieser Aufgabe verbirgt sich die große Gefahr, zu verzerren oder Mangel an Geschmack zu zeigen. Wie dem auch sei, mein Interesse an und meine Bewunderung für barocke Musik, barocken Tanz und barockes Theater inspirieren mich zu neuer Kreativität in der Erforschung dieser Formen der Bühnenkunst an einem Punkt in der Geschichte, an dem sie perfekt miteinander verschmelzen!

Premiere: 25. September 2008, weitere Vorstellungen:
27., 30. September, 2., 4., 7., 9., 11., 14., 16., 18., 21., 23., 25. Oktober 2008
Beginn: 19.30 Uhr

Jean-Philippe Rameau war einer der brillantesten und vielfältigsten Musiker seiner Zeit. Neben Tragödien, Lyrischen Komödien und Ballettopern wandte sich Rameau auch dem populären Genre des "acte de ballet" zu, einer typischen französischen Musikgattung des Barock, die ihrem Charakter nach mehr Oper als Tanztheater ist, sind die tragenden Rollen doch Sängern zugeordnet. Obwohl "La Guirlande" und "Zéphyre" den Komponisten am Höhepunkt seiner Schaffenskraft zeigen, sind die beiden musikalischen Kostbarkeiten selten auf internationalen Bühnen zu finden.

Informationen: http://www.wienerkammeroper.at/
 
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