Schrottenturm beendet Dornröschenschlaf   

erstellt am
08. 07. 08

Architektenwettbewerb zur Revitalisierung ausgeschrieben – LH Haider will Kunst und Kultur im Klagenfurter Wahrzeichen Raum geben
Klagenfurt (lpd) - Im Schrottenturm in der Ostbucht des Wörthersees soll wieder Leben einkehren. Die Firma Riedergarten Immobilien hat für das Klagenfurter Wahrzeichen ein Konzept mit Gastronomie, Büroflächen und Kultur ausgearbeitet. Der Turm selbst soll der zentrale Punkt und "Eyecatcher" sein, seine Sanierung soll im Sinne des Denkmalschutzes und der öffentlichen Zugänglichkeit erfolgen. Für das Projekt wurde jetzt ein internationaler Architektenwettbewerb ausgeschrieben. Mit den Bauarbeiten könnte bereits Mitte 2009 begonnen werden, als Gesamtinvestitionssumme sind zehn bis zwölf Mio. Euro vorgesehen.

Mit an Bord sind beim Projekt auch das Land Kärnten und die Stadt Klagenfurt. Landeshauptmann Jörg Haider, Bürgermeister Harald Scheucher und Herbert Waldner von Riedergarten legten am 07.07. vor der Kulisse des Schrottenturmes ihre Zielsetzungen dar. Stattgefunden hat die Pressekonferenz stilgerecht am Dampfschiff Thalia auf den Wellen des Wörthersees.

Für den Landeshauptmann wird der Ostbucht "eine kleine Krone aufgesetzt", wenn das "Sorgenkind" Schrottenturm einer neuen Nutzung zugeführt wird. Als Kulturreferent will Haider auch Künstlern Raum im Schrottenturm bieten. Neben Ausstellungen schwebt ihm besonders auch die Einrichtung eines Ateliers vor. "Wir könnten Künstler aus aller Welt einladen, an diesem wunderbaren Ort zu arbeiten", meinte Haider.

Der Bürgermeister erinnerte an die Zeit des Schrottenturmes als beliebtes Ausflugsziel mit Cafe. Er freue sich sehr, dass Riedergarten den Turm aus dem "Dornröschenschlaf" holen wolle. Neben dem renovierten Loretto, dem Restaurant Lido und der Sunsetbar werde er für Klagenfurt der vierte Stern am Wörthersee sein. Scheucher betonte, dass man beim Projekt mit großer Sensibilität vorgehen werde.

Laut Waldner sollen bereits Mitte Oktober die Sieger des Architektenwettbewerbs gekürt werden. Geplant sei die Schaffung von 5.000 m² Büroflächen und 500 m² Gastronomieflächen im Bereich des Turmes. Dieser solle umfassend erreichbar sein. Parkplätze und Garage seien ebenso vorgesehen wie die öffentliche Erreichbarkeit mit Bus, Schiff oder zu Fuß. Dazu soll laut Waldner auch ein Seezugang, etwa durch eine Unterführung, geschaffen werden. Für das Bürokonzept nannte Waldner die Red Bull-Zentrale am Fuschlsee als Vorbild. Jeder der hochwertigen Arbeitsplätze solle mit Blick auf den See sein. Waldner will damit neue Firmen nach Klagenfurt bringen, die rund um den Schrottenturm "eine gute Aura für kreatives Denken" vorfinden sollen. Als geplanten Mietpreis nannte er 13 bis 15 Euro pro Quadratmeter.

Was Waldner noch hervor strich ist, dass beim Projekt alle beteiligten Stellen zusammenarbeiten und ihre Interessen auf einen Nenner bringen wollen. In der Vergangenheit seien nämlich viele Projekte zur Revitalisierung des Schrottenturmes gescheitert. Der Jury des Architektenwettbewerbes sitzt der Wiener Architekt Boris Podrecca vor. Kriterien für die Einreichungen sind Denkmalschutz, Umweltschutz, Energieeffizienz, Anrainerschutz, öffentliche Wirksamkeit, Wirtschaftlichkeit und Funktionalität, Landschafts- und Ortsbildschutz, Verkehrsplanung und Erschließung sowie architektonische, landschaftsplanerische und stadtplanerische Qualität.
 
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