"Wespenschreck" aus NÖ vertreibt die Plagegeister   

erstellt am
16. 07. 08

Oberrohrbach (nöwpd) - Egal, ob Picknick im Grünen, Grillparty oder Besuch beim Heurigen: Wespen können einem im Sommer jede Mahlzeit im Freien gehörig verleiden. Kaum stehen Speisen und Getränke zum Verzehr bereit, schwirren die ungebetenen Gäste - meist in bedrohlicher Anzahl - heran.

Waffen gegen die lästigen Insekten gibt es viele, vom Wespenspray über Duftlampen bis zu chemischen Fallen. Aber die meisten davon haben sich bis dato als wenig erfolgreich herausgestellt. Jetzt bringt eine Unternehmerin aus Oberrohrbach im Bezirk Korneuburg mit dem sogenannten "Waspinator" ein Produkt auf den österreichischen Markt, das die Wespenplage mit einer völlig anderen Methode bekämpft als herkömmliche Konzepte. Die Idee baut auf dem Territorial- und Schlüsselreizverhalten aus der Tierwelt auf und erscheint verblüffend simpel.

"Der Waspinator ist ein grauer, sackartiger Behälter aus recyclierbarem Material, der genau so aussieht wie ein Wespen- oder Hornissennest. Weil Wespen immer nur das eigene, niemals aber ein fremdes Nest anfliegen und die Nähe zu Hornissen, die ihre natürlichen Feinde sind, meiden, wirkt jeder Waspinator sehr abschreckend auf die Insekten", erklärt Doris Kampas, Geschäftsführerin der Weinviertler Firma Bio-Garten, die den neuartigen "Wespenschreck" in ihrem Sortiment führt.

Im Gegensatz zu konventionellen Fallen locke der Waspinator die Wespen nicht an und töte sie, sondern vertreibe die schwarz-gelben Plagegeister ohne Einsatz von Giftstoffen alleine durch sein Aussehen aus dem Umkreis, so Kampas in Gespräch mit dem NÖ Wirtschaftspressedienst. "Jeder Waspinator hat eine Reichweite zwischen drei und fünf Metern. Auf einer 20 Quadratmeter großen Terrasse kommt man mit zwei Stück aus", teilt sie mit. In Gastgärten würden sich vor allem die Sonnenschirme zum Aufhängen der nestähnlichen Behälter eignen.

Erfunden wurde der Waspinator schon vor einigen Jahren von den beiden kanadischen Schwestern Vikki Olson und Kim Cassar Torreggiani, denen Wespen ein sommerliches Barbecue-Grillfest in Vancouver bis zu dessen erzwungenem Abbruch total ruiniert hatten. Vorerst eigentlich nur zum Selbstschutz entwickelt, war die Nachfrage nach dem Waspinator bald so groß, dass die beiden Kanadierinnen mit ihrem Produkt in Serienfertigung gehen konnten. In Nordamerika ist der Waspinator längst ein Verkaufsschlager. Dort reissen sich u.a. Top-Restaurants, die ihren Gästen eine ungestörte Mahlzeit im Freien bieten wollen, um die Wunderwaffe gegen die Wespen.

Die heimische Gastronomie mit ihren vielen Gast- und Schanigärten hat natürlich auch Doris Kampas als Zielgruppe im Visier, genau so wie Campingplätze, Kindergärten oder die Balkone von privaten Haushalten - "überall dort, wo Wespen lästig und für Allergiker gefährlich werden können", wie die NÖ Unternehmerin meint. Nicht abschreckend wirkt jedenfalls der Preis für den hierzulande neuen "Wespenschreck": knapp 13 Euro. (mm)

http://www.bio-garten.at
http://www.waspinator.com
 
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