Einflussreiche und prägende Persönlichkeit innerhalb der EU   

erstellt am
28. 07. 08

Burgstaller bei der Verleihung des 'Kleinstaatenpreises' an Luxemburgs Premierminister Jean-Claude Juncker
Salzburg (lk) - Es komme im Leben und in der Politik natürlich in erster Linie darauf an, Fehler, vor allem schreckliche Irrtümer, zu vermeiden. Sollte dies nicht möglich sein, dann gelte es, wenigstens die richtigen Schlüsse aus Fehlern und Irrtümern zu ziehen. Luxemburg habe dies gemeinsam mit den anderen fünf Gründungsmitgliedern Ende der 1950er-Jahre zweifellos getan und den Grundstein für die Europäischen Gemeinschaften gelegt. Für Luxemburg waren dabei vor allem auch zwei Aspekte bedeutend: Zum einen seine praktische Größe, die es ihm mehr als einmal ermöglicht hat, erfolgreich zwischen den Großen in der Gemeinschaft zu vermitteln. Zum anderen der Umstand, dass Luxemburg eine ganze Reihe von Staatsmännern hervorgebracht hat, die diese Rolle auch als Chance nutzen konnten, betonte Salzburgs Landeshauptfrau am 28.07. in ihren Grußworten bei der Verleihung des "Herbert-Batliner-Europapreises für Verdienste um den Kleinstaat" an dem Luxemburger Premierminister Jean-Claude Juncker im Karl-Böhm Saal des Salzburger Festspielhauses. "Einer dieser großen Europäer aus einem kleinen – aber feinen – europäischen Staat ist ganz ohne Zweifel Jean-Claude Juncker. Er hat sich nicht bloß seit vielen Jahren als umsichtiger Lenker seines Heimatlandes erwiesen, sondern auch als einflussreiche, prägende Persönlichkeit innerhalb der Europäischen Union", so Burgstaller.

Die Landeshauptfrau verwies darauf, dass die Preisverleihung in einer innenpolitischen Phase stattfinde, in der die europäische Integration bzw. das veröffentlichte Bild der Europäischen Union in Österreich eine wichtige Rolle spiele. In Salzburg liege die Akzeptanz der EU weit über dem österreichweiten Durchschnitt. Dies könnte, so Burgstaller weiter, daher kommen, dass die Salzburger angesichts ihrer unmittelbaren Nachbarschaft zum früheren ‘EU-Ausland‘ Deutschland ein ganz eigenes Gespür für die offenkundigen Vorteile des Verschwindens der Grenze entwickelt haben. "Hier in Salzburg wird also tagtäglich erlebbar, was es heißt, in einem gemeinsamen Wirtschafts-, Arbeits- und Kulturraum zu leben." Es gebe viele Bereiche, wo die EU zwar durchaus positiv konsumiert werde, wo es aber noch am Wissen darüber fehlt, worin der EU-Zusammenhang besteht. Burgstaller weiter: "Ich denke etwa an sinkende Tarife bei der mobilen Telefonie, um nur ein simples Beispiel zu nennen. An diesen Ansatzpunkten muss man eben mit guter, nachhaltiger und intelligenter Öffentlichkeitsarbeit etwas unterstützen. In Österreich müssen wir ohne Zweifel in allen gesellschaftlichen Bereichen und auf allen Ebenen noch ein viel besseres Gespür dafür entwickeln, dass ‘Europa‘ nicht die ‘anderen‘ sind, und auch kein exklusiver Stadtteil von Brüssel, sondern ganz einfach wir alle, die wir uns zu europäischen Grundwerten bekennen."
 
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