Bank Austria: 1 Mrd. Euro Nettogewinn im 1. Halbjahr   

erstellt am
04. 08. 08

Osteuropa bleibt Wachstumstreiber: Ergebnis vor Steuern wächst um 36 Prozent – Zins- und Provisionsüberschuss wächst um 16 Prozent auf 3,3 Milliarden Euro
Wien (bank austria) - Nach drei schwächeren Quartalen, die von der seit mittlerweile einem Jahr schwelenden Kreditmarktkrise beeinflusst waren, verzeichnete die zur UniCredit Group gehörende Bank Austria im zweiten Quartal wieder ein deutlich besseres Ergebnis. So lag das Ergebnis vor Steuern im 2. Quartal um 14 Prozent über jenem der Vorjahresperiode.

Dieser deutlich bessere Geschäftsverlauf im 2. Quartal spiegelt sich auch in dem Ergebnis der ersten sechs Monate wider: Lag der Periodenüberschuss ohne Fremdanteile nach dem 1. Quartal noch 23 Prozent hinter dem Vorjahr, liegt die Bank Austria nach dem ersten Halbjahr mit einem Periodenüberschuss ohne Fremdanteile von 1.062 Millionen Euro wieder fast auf Vorjahresniveau.

Ausschlaggebend für diese positive Entwicklung waren insbesondere das weiterhin starke Wachstum in Zentral- und Osteuropa (plus 36 Prozent beim Ergebnis vor Steuern), die sehr gute Kostenentwicklung und der Turnaround in der Division Markets & Investment Banking, die im 2. Quartal wieder ein positives Betriebsergebnis erzielte.

Bank Austria Vorstandsvorsitzender Erich Hampel: "Die noch immer nicht ganz ausgestandene Kreditmarktkrise und die nachlassende Konjunktur machen das Marktumfeld weiterhin schwierig. Dass wir in diesem Umfeld nach sechs Monaten beim Ergebnis wieder fast auf dem Niveau der außerordentlich guten Vorjahreszahlen liegen, zeigt wie stark wir von unserer Zugehörigkeit zur UniCredit Group profitieren. Unser Wachstumsmotor in Zentral- und Osteuropa brummt nach wie vor und unser solides Geschäftsmodell, das an der sehr guten Entwicklung unserer nachhaltigen Erträge und der positiven Kostenentwicklung ablesbar ist, macht sich gerade in dieser schwierigen Marktsituation bezahlt."

Die Positionen der Gewinn- und Verlustrechnung
Der Zinsüberschuss war im ersten Halbjahr 2008 die wichtigste Ertragsstütze und stieg um
25,6 Prozent auf 2.309 Millionen Euro (2007: 1.838 Millionen Euro). Demgegenüber stagnierte der Provisionsüberschuss mit 1.037 Millionen Euro im Periodenvergleich
(2007: 1.054 Millionen Euro), was auf den geringeren Absatz bei Wertpapieren, kommerziellen Risikomanagementprodukten und strukturierten Anlageinstrumenten zurückzuführen ist.

Das Handelsergebnis war im 2. Quartal mit minus 55 Millionen Euro von der Kreditmarktkrise deutlich geringer belastet als im 1. Quartal und beinhaltete vor allem auch eine Belastung aus Kurssicherungskosten der CEE-Gewinne (die durch die Erträge der CEE Division aber ausgeglichen wird). Die Bewertungsverluste - d.h. es handelt sich um Anpassungen aufgrund der Mark-to-Market Bewertungen an die Marktpreise zum Stichtag 30. Juni 2008 ohne weitere Abschreibungen - inklusive aufgelaufene Zinsen im Structured Credit Portfolio beliefen sich in Summe auf 9 Millionen Euro, die zur Gänze in der Gewinn- und Verlustrechnung ausgewiesen werden. Das ABS-Portfolio wurde plangemäß weiter auf 3,0 Milliarden Euro reduziert (31.12.2007: EUR 3,6 Milliarden; 31.3.2008: EUR 3,2 Milliarden). Kumuliert lag das Handelsergebnis mit minus 198 Millionen Euro im ersten Halbjahr 2008 noch immer deutlich hinter dem exzellenten Vorjahresresultat (2007: 224 Millionen Euro).

Die Betriebsaufwendungen stiegen im Vorjahresvergleich um 9,1 Prozent auf 1.891 Millionen Euro (2007: 1.734 Millionen Euro), was angesichts der deutlichen Geschäftsausweitung (Erwerb der ATF Bank und der Ukrsotsbank) und des laufenden Investitionsprogramms in den Filialausbau in CEE eine sehr positive Entwicklung darstellt. Bereinigt um die Konsolidierungseffekte dieser Akquisitionen ist die Kostenentwicklung sogar stabil auf Vorjahresniveau.

Unter dem Strich hat die Bank Austria mit 1.352 Millionen Euro im Vergleich zum Vorjahr ein um 10,3 Prozent niedrigeres Betriebsergebnis erzielt (2007: 1.507 Millionen Euro), was abgesehen von der durch die Akquisitionen veränderten Kostenbasis (insbesondere mit einem deutlich höheren Personalaufwand) vor allem auf die Differenz zum Vorjahr im Handelsergebnis zurückzuführen ist, die alleine 422 Millionen Euro ausmacht.

Das Kreditrisiko ist hauptsächlich infolge des weiteren Ausbaus des Netzwerkes in CEE um 58,4 Prozent auf 329 Millionen Euro gestiegen (2007: 208 Millionen Euro). Bereinigt um die Konsolidierungseffekte aus der Akquisition der ATF Bank und der Ukrsotsbank erhöht sich das Kreditrisiko nur um 17,6 Prozent.

Das Ergebnis vor Steuern liegt mit 1.304 Millionen Euro leicht unter dem Vorjahreswert (2007: 1.378 Millionen Euro). Das Ergebnis nach Steuern und Fremdanteilen liegt mit 1.062 Millionen um 3,1 Prozent knapp unter dem Vorjahr (2007: 1.096 Millionen Euro). Berücksichtigt man die Einmaleffekte ASVG-Äquivalent im Vorjahr und den Verkauf der BPH-Tochtergesellschaft TFI für 91,6 Millionen Euro im 2. Quartal dieses Jahres sowie den Konsolidierungseffekt der neuen CEE-Banken, verringert sich die Differenz zum Vorjahr auf 1,1 Prozent.
 
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