Konjunkturumfrage zeigt: Optimismus ist da – Kosten drücken Euphorie   

erstellt am
04. 08. 08

Gatterer: Gradmesser Jungunternehmer geben Warnsignal an Politik
Wien (pwk) - Die Junge Wirtschaft Österreich (JW) hat gemeinsam mit dem Meinungsforschungsinstitut market nachgefragt, wie es in Österreichs jungen Betrieben um die Einschätzung des Geschäftsjahres 2008 steht. 663 Mitglieder der Jungen Wirtschaft zwischen 18 und 40 Jahren wurden repräsentativ befragt.

Dabei stellt sich wieder einmal raus: Junge Unternehmer sehen optimistisch in die Zukunft. „Die Zeichen stehen weiterhin auf Wachstum, aber rückläufige Investitionsaktivitäten werden sich in den nächsten Monaten auf die Wirtschaft auswirken“, so JW-Vorsitzender Harry Gatterer.

Die Junge Wirtschaft Österreich hat in ihrer halbjährlichen Konjunkturumfrage ihre Mitglieder um deren Einschätzung gefragt. Unter den befragten Jungunternehmern sind knapp 40% davon überzeugt, dass das Wirtschaftsjahr 2008 in ihrem Betrieb besser sein wird als 2007 (Vgl.: 1. HJ 2008: 35,7%). Weitere 8,8% (8,9%) glauben sogar, dass 2008 das bisher erfolgreichste Jahr ihres Unternehmens sein wird.

Jungunternehmer sehen mit Optimismus in die Zukunft
„Österreichs Jungunternehmer sehen mit Optimismus in ihre geschäftliche Zukunft. Aber eines ist klar. Auch sie spüren den schärferen Wind im Wirtschaftsleben. Das belegt die Umfrage eindeutig. Die Jungen sind die Gradmesser für die heimische Wirtschaft. Und der zeigt: Es besteht rascher Handlungsbedarf! Nur dann kann kann der Schwung mitgenommen werden.“, so Harry Gatterer, Vorsitzender der Jungen Wirtschaft Österreich.

Fast 70% der Jungunternehmer gehen davon aus, dass sich die wirtschaftliche Lage Österreichs verbessert oder zumindest gleich bleibt, Ende 2007 haben noch mehr als 80% eine bessere bzw. gleichbleibende Entwicklung gesehen. Mehr als ein Viertel denkt daran, die Mitarbeiterzahl zu erhöhen, Ende 2007 war es noch ein Drittel.

Kostensituation macht heimischen Jungunternehmern zu schaffen

Die seit Jahresanfang gestiegene Kostensituation macht auch vor Österreichs Jungunternehmern nicht halt: 42,9% (30,4%) der jungen Unternehmer sind der Ansicht, dass sich die Kostensituation verschlechtern wird – nur gut 17% (25,7%) glauben an eine Verbesserung. Und: Österreichs Jungunternehmer geben an, dass sie in ihrem Unternehmen spüren, dass es bei den Kunden ein erhöhtes Sparaufkommen gibt und ein Rückgang bei den Ausgaben zu vermelden ist. Dennoch sehen sich 43,3% (50,0%) der jungen Unternehmer davon nicht betroffen, lediglich 21,3% (16,0%) merken diese Entwicklung stark und geben an, in ihrem Geschäft davon deutlich betroffen zu sein.

Verkaufspreise gut – Ertragslage gleich bleibend – sinkende Investitionsfreude

Angesprochen auf die Verkaufspreise im Jahr 2008, meinen 55,4% der Jungunternehmer, dass die Preise konstant bleiben (45,1%), 21% (46,5%) sehen Verbesserungen. Bemerkenswert: 38,3% (41,8%) der jungen Selbständigen gehen davon aus, dass die Ertragslage 2008 in ihrem Unternehmen besser, 30,5%, (34,7%) dass die Ertragslage zumindest gleich wie 2007 sein wird. Fragt man nach der Investitionsaktivität, so sagt genau die Hälfte der Befragten, dass die Investitionen konstant bleiben und 23,7% (38,2%) denken, dass die Investitionsaktivitäten im heurigen Jahr besser werden.

„Das erwartete höhere Sparaufkommens macht es deutlich. Investitionsfreundlichere Bedingungen für Jungunternehmer müssen endlich umgesetzt werden. Die Politik darf den Jungen nicht den Wind aus den Unternehmersegeln nehmen. Im Gegenteil. Sie muss sie mit einer frischen Wachstumsbrise beleben!“, fordert Gatterer.

JW-Wachstumspaket: Wachstum fördern, mehr Investition in Österreichs Zukunft

Die Junge Wirtschaft nimmt diese aktuellen Ergebnisse zum Anlass um ihre Forderung nach verbesserten Rahmenbedingungen für Selbständige zu bekräftigen: „Die Politik muss Finanzierungen und Förderungen für junge Unternehmen bereitstellen, sowie den Zugang zum Kapital erleichtern. Das ist eine Investition in die Zukunft des Wirtschaftsstandorts Österreich, die mehrfach an den Staat zurückkommt und sich bezahlt macht“, erklärt Gatterer. „Nur mit Optimismus alleine kann man kein Unternehmen führen – die Rahmenbedingungen für ein sicheres und langfristig erfolgreiches Unternehmertum muss der Staat schaffen, gerade auch für Jungunternehmer. Die haben den Mut und den Drive für Neues. Denn: wenn nicht die Jungen, wer dann?“, bringt Gatterer es auf den Punkt. „Die Jungen brauchen ein Wachstumspaket. Und darin muss enthalten sein: Streichung der Lohnnebenkosten für den ersten Mitarbeiter im ersten Jahr, Senkung des Stammkapitals bei GmbH-Gründungen auf 10.000 € und Einführung eines Freibetrags für Kapitalgeber in Höhe von 50.000 €“, so der Bundesvorsitzende abschließend.
 
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