Arbeitsmarktzahlen  

erstellt am
01. 08. 08

AMS: Im Juli gab es um 7.000 weniger Jobsuchende
Wien (ams) - Die Arbeitslosigkeit in Österreich ist im Juli im Jahresvergleich weiter zurückgegangen. Insgesamt waren am Monatsende 178.664 Jobsuchende beim AMS gemeldet, das waren 3,6 Prozent oder 6.756 Personen weniger als noch im Juli des Vorjahres. Die Arbeitslosenquote nach EU-Berechnung lag Juli bei 4,1 Prozent, damit rangiert Österreich im EU-Vergleich am viertbesten Platz.

Nach Branchen ging die Arbeitslosigkeit am stärksten im Bau, gefolgt von Handel, Industrie und Tourismus zurück. Vom Rückgang der Arbeitslosigkeit hat vor allem Wien mit minus 7,6 Prozent profitiert. Rückläufige Arbeitsmarktzahlen gab es auch in den Ländern Niederösterreich, Steiermark, Vorarlberg und Oberösterreich. Im Burgenland, Salzburg, Tirol und Kärnten nahm die Arbeitslosigkeit im Juli im Jahresvergleich hingegen zu.

 

Marek: Arbeitslosigkeit sinkt seit 29 Monaten in Folge
Erfreulicher Rückgang der Frauen- und Jugendarbeitslosigkeit im Juli
Wien (bmwa) - "Seit nunmehr 29 Monaten in Folge sinken die Arbeitslosenzahlen in Österreich. Auch bei der Frauen- und Jugendarbeitslosigkeit hat sich dieser positive Trend im Juli fortgesetzt", sagte Wirtschafts- und Arbeitsstaatssekretärin Christine Marek am 01.08. angesichts der aktuellen Arbeitsmarktdaten. In ihren Ausführungen wies Marek darauf hin, dass der Rückgang der Arbeitslosigkeit bei Frauen im Vergleich zum Vorjahr 3,9 Prozent betrage und somit über dem Gesamtrückgang der Arbeitslosigkeit von 3,6 Prozent liege.

Bei den Jugendarbeitslosenzahlen betrage der Rückgang im Vergleich zum Vorjahr 2,4 Prozent. "Die zahlreichen arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen der vergangenen Jahre wie beispielsweise das Programm 'Jobs4You(th)' oder der 2005 eingeführten Blum-Bonus zeigen Wirkung. Aber auch das neue, bereits in Kraft getretene Jugendbeschäftigungspaket wird diesen positiven Trend auch in Zukunft unterstützen", so Marek. Im europäischen Vergleich sei Österreich weiterhin im Spitzenfeld zu finden. Mit einer Jugendarbeitslosenquote von 8,3 Prozent nach EUROSTAT (letztverfügbarer Monatswert Juni 2008, Anm.) liege man hinter den Niederlanden, Dänemark, Estland und Litauen auf dem 5. Platz und nehme somit eine Vorreiterrolle in Europa ein.

Erfreut zeigte sich die Staatssekretärin auch über die Entwicklungen am Lehrstellenmarkt, wo die Zahl der Lehrstellensuchenden im Vergleich zum Vorjahr um 9,3 Prozent gesunken sei.

In diesem Zusammenhang verwies Marek abschließend auf den in diesem Jahr bereits zum zweiten Mal auf ihre Initiative stattfindenden "Tag der Lehre" am 16. Oktober 2008. "An diesem Tag können sich Schüler/innen, Lehrer/innen und Eltern österreichweit auf zahlreichen Events über die umfangreichen Berufschancen durch eine Lehre informieren. Gemeinsam mit unseren Partnern aus der Wirtschaft werden wir ein starkes Signal für die Qualität in der Lehre setzen, denn schließlich sind die Lehrling von heute, die nachgefragten Facharbeitskräfte von morgen." Außerdem werde an diesem Tag heuer erstmals auch der Staatspreis "Beste Lehrbetriebe - Fit for Future" verliehen, mit dem im Bereich der Lehrlingsausbildung besonders erfolgreiche Unternehmen "vor den Vorhang" gebeten werden.

   
 Csörgits: Gute Entwicklung hält an
Handlungsbedarf bei Älteren und Entlastung
Wien (sk) - Die gute Entwicklung am Arbeitsmarkt hält zwar an, hat sich zuletzt aber abgeschwächt. Ende Juli waren insgesamt 219.401 Menschen arbeitslos, davon 40.737 in Schulungen. Damit liegt die Zahl der Arbeitslosen auf dem niedrigsten Wert seit sieben Jahren. Gegenüber dem Vorjahr beträgt der Rückgang vier Prozent. SPÖ-Sozialsprecherin Renate Csörgits freut sich über den anhaltenden Rückgang der Arbeitslosigkeit, sie sieht aber auch Problemfelder.

Insbesondere für Arbeitnehmer über 50, die einzige Altersgruppe mit leicht steigender Arbeitslosigkeit, sollte das seit langem geplante Maßnahmenpaket umgesetzt werden. Csörgits: "Die Sozialpartner haben hier eine gute Vorarbeit geleistet, aber der Arbeitsminister blieb bisher die Umsetzung schuldig." Außerdem spricht sich die SPÖ-Sozialsprecherin für eine rasche Entlastung aus. "Damit kann man die Kaufkraft der Menschen und die Binnennachfrage stärken und der Wirtschaft neue Impulse geben", sagte Csörgits am 01.08. gegenüber dem SPÖ-Pressedienst.

Die SPÖ-Sozialsprecherin bekräftigt in diesem Zusammenhang, dass eine vorzeitige Öffnung des Arbeitsmarkts von der SPÖ abgelehnt wird. Die Übergangsfristen sollen bis 2011 gelten. Eine vorzeitige Öffnung des Arbeitsmarkts, wie das die ÖVP bisher immer gefordert hat, würde auch den Erfolg der Qualifikationsoffensive in Frage stellen, erläuterte Csörgits.

 

 Vana: Frauen profitieren vom Rückgang der Arbeitslosigkeit weniger als Männer
Beschäftigungspolitisches Aktionsprogramm für Frauen notwendig
Wien (grüne) - "Frauen profitieren vom Rückgang der Arbeitslosigkeit deutlich weniger als Männer", kommentiert Monika Vana, Stadträtin und arbeitsmarktpolische Sprecherin der Grünen Wien, die neuesten Arbeitslosenzahlen. Der Rückgang der Arbeitslosigkeit von Frauen in Wien lang mit 6 Prozent deutlich hinter jenem der Männer mit knapp 8,7 Prozent. Außerdem seien die Einkommen von Frauen meist nicht existenzsichernd.

"Wie viele Menschen in Wien wirklich erwerbsarbeitslos sind, bleibt weiter im Dunkeln. Arbeitslosigkeit wird verschleiert, indem Menschen in Kurse gesteckt werden oder weil Menschen, die keinen Leistungsanspruch haben - wie etwa Schul- und StudienabgängerInnen oder Atypische Beschäftigte - sich erst gar nicht beim AMS melden."

Für Vana ist daher eine langfristige Entspannung am Wiener Arbeitsmarkt nicht in Sicht. Vana: "Der Trend, Vollzeitarbeitsplätze abzubauen setzt sich fort. Existenzsichernde Arbeitsplätzen für Frauen sind weiterhin Mangelware." Vana fordert daher für Frauen ein umfassendes Arbeitsmarkt- und beschäftigungspolitisches Aktionsprogramm für Wien und eine Erhöhung des Budgets für den waff - Wiener ArbeitnehmerInnen Förderungsfonds.

 

 Kickl: Arbeitslosigkeit bleibt politische Herausforderung
Trotz permanenten SPÖ- und ÖVP-Beteuerungen seit Jahresbeginn keine wirkliche Trendwende zu erwarten
Wien (fpd) - "Die Arbeitslosigkeit vieler Menschen bleibt eine der wesentlichen politischen Herausforderungen in Österreich, denn SPÖ und ÖVP haben während ihrer Koalition des Dauerstreits bei diesem wichtigen Thema völlig versagt", erklärte FPÖ-Generalsekretär und Arbeitnehmersprecher NAbg. Herbert Kickl. Es räche sich aber nun auch, dass die Verantwortlichen wie etwa ÖVP-Arbeitsminister Bartenstein ständig versucht hätten, die Österreicher mit geschönten Statistiken bei Laune zu halten, statt konkrete Aus- und Weiterbildungskonzepte zu entwickeln. Dies zeige sich nun auch bei den Zahlen für den Juli. In Wirklichkeit gebe es nämlich nicht 178.664 Jobsuchende, sondern es seien inklusive der Schulungsteilnehmer genau 219.401 Personen arbeitslos.

Zudem sei die Zunahme der Arbeitslosigkeit bei den Älteren ein alarmierendes Signal. Diesem Trend müsse endlich durch adäquate Konzepte entgegengesteuert werden. "Bisher waren allerdings die Maßnahmen der rot-schwarzen Chaosregierung völlig kontraproduktiv. Eine verfrühte Arbeitsmarktöffnung für verschiedene Bereiche kann niemals den inländischen Arbeitskräften angesichts der hohen Arbeitslosenzahlen zugute kommen", betonte Kickl. Die Zeit sei nun reif für ein zukunftsorientiertes Konzept, dass die österreichischen Arbeitnehmer wieder in den Mittelpunkt stelle. Vor allem müsse endlich Schluss mit diversen Sinnlos-Kursen des AMS sein, denn für eine vernünftige Arbeitsmarktpolitik benötige man jeden Cent, schloss Kickl.

 

 Kaske: Nachlassen der Konjunktur bekommen Jugendliche und Ältere zu spüren
Bartensteins Blockade des Sozialpartnerpakets trifft über 50-Jährige
Wien (vida/ögb) - "Die nachlassende Konjunktur bekommen die ganz Jungen und die Älteren zuerst zu spüren", sagt vida-Vorsitzender und ÖGB-Arbeitsmarktsprecher Rudolf Kaske zu den aktuellen Arbeitsmarktdaten. Laut den AMS-Zahlen sank die Arbeitslosigkeit im Juli 2008 im Vergleich zum Juli des Vorjahres um 3,6 Prozent. Insgesamt waren 219.401 Personen (inklusive SchulungsteilnehmerInnen) Arbeit suchend. Bei den 15- bis 19-Jährigen sank die Arbeitslosigkeit nur um 0,5 Prozent, bei den über 50-Jährigen stieg sie - um 2,3 Prozent - weiter an.

Die Sozialpartner haben im April ein Maßnahmenpaket zur Förderung der Arbeitsmarktchancen der Älteren präsentiert. "Hätte Bartenstein nicht monatelang die Umsetzung blockiert, könnte das Paket jetzt schon in Kraft sein - rechtzeitig vor dem prognostizierten Einbrechen der Konjunktur", sagt Kaske. Das Paket sieht eine Reform der Altersteilzeit, eine Stärkung der Prävention und Gesundheitsförderung im Betrieb und Förderungsmaßnahmen zur Eingliederung älterer ArbeitnehmerInnen vor.

Rasch umgesetzt müsse auch die bereits beschlossene Ausbildungsgarantie für Jugendliche werden, ebenso die Ausbildungsoffensive von Arbeit Suchenden zu Facharbeitskräften durch das Arbeitsmarktservice (AMS). "Dafür braucht es eine dauerhafte Aufstockung der Mittel für aktive Arbeitsmarktpolitik. Zusätzlich muss das Personal des AMS zur besseren Betreuung der Arbeit Suchenden aufgestockt werden."

Zur Diskussion um die Öffnung des Arbeitsmarktes hält der ÖGB-Arbeitsmarktsprecher fest: "Der Arbeitsmarkt ist in vielen Bereichen längst offen. Klar ist aber, dass die Qualifizierung der in Österreich lebenden In- und AusländerInnen Vorrang haben muss vor dem unbeschränkten Hereinholen neuer Kräfte. Ich erwarte mir hier mehr Sensibilität und auch wirtschaftspolitische Vernunft." Als unrühmliches Beispiel bezeichnet Kaske in diesem Zusammenhang die Tourismusbranche. "Die Arbeitsbedingungen liegen in vielen Betrieben im Argen. Statt auf Qualität und Qualifizierung zu setzen und damit die Fluktuation zu verringern, schreien die Arbeitgeber aber stets nach neuen billigen und willige Kräften aus dem Ausland."

Beschäftigungszuwachs fast ausschließlich durch Teilzeit
Skeptisch zeigt sich Kaske zum von Arbeitsminister Bartenstein viel gepriesenen Beschäftigungszuwachs der vergangenen Monate. "Von den rund 68.000 neuen Jobs, die es im ersten Quartal 2008 mehr gab als im ersten Quartal 2007, sind laut Mikrozensus 53.000 Teilzeitarbeitsplätze. Aktuell arbeiten bereits 935.000 Frauen Teilzeit. Von einem Teilzeitjob leben zu können geht sich angesichts der Teuerung aber oft nicht aus", sagt Kaske.

Er fordert den flächendeckenden Ausbau von guter und leistbarer Kinderbetreuung sowie das Vorziehen der Steuerreform. Diese müsse eine Entlastung der ArbeitnehmerInnen und PensionistInnen im Ausmaß von 3,5 Milliarden Euro bringen, sagt Kaske. Um die Vereinbarkeit von Kind und Beruf zu erleichtern, sieht das ÖGB-AK-Steuermodell einen Kinderbetreuungsbonus vor. Der Bonus von 600 Euro pro Jahr und Kind soll gezahlt werden, wenn Betreuungskosten für Kinder bis 12 Jahren anfallen. Das erleichtert den Frauen die Berufstätigkeit und entlastet die Familien auch finanziell", so Kaske abschließend.

 

 Tumpel: Rechtzeitig Gegensteuern
Müssen uns auf Konjunkturabschwung vorbereiten
Wien (ak) - Die Wirtschaftsprognosen geben zur Warnung Anlass. "Die wirtschaftliche Entwicklung in Österreich wird im nächsten Jahr von einer Wachstumsschwäche gezeichnet sein", warnt AK-Präsident Herbert Tumpel. Der sinkende Inlandskonsum hat mit den hohen Preisen zu tun, dämpft die Nachfrage und ist damit schlecht für den Arbeitsmarkt. "Die Inflation und die galoppierenden Preise werden also ihre Spuren auf dem Arbeitsmarkt hinterlassen. Daher ist es jetzt an der Zeit, gegensteuernde Maßnahmen zu ergreifen. Es ist erfreulich, dass die Zahl der Arbeit Suchenden auch im Juli zurückgegangen ist, aber man darf den Tag nicht vor dem Abend loben", sagt Tumpel, "zählt man die registrierten Arbeitslosen und die in Schulungsmaßnahmen des Arbeitmarktservice befindliche Personen zusammen, liegen wir noch immer über den Zahlen von 2000." Der AK Präsident verlangt vor allem, dass die Kaufkraft und damit die Inlandsnachfrage gestärkt, die Teuerung bekämpft sowie die Aus- und Weiterbildung ausgebaut und die Facharbeiterausbildung aufgestockt wird.

Über 219.000 Arbeit Suchende (inkl. SchulungsteilnehmerInnen) bedeuten einen Rückgang um etwas mehr als 9.000 oder 4,1 Prozent gegenüber dem Juli des Vorjahres. Damit hat sich der Rückgang gegenüber dem Vormonat (minus 6,4 Prozent) deutlich verlangsamt. Überhaupt nicht profitieren konnte die Gruppe der über 50-Jährigen. Das zeigt der Anstieg der Zahl der Arbeit Suchenden um 2,3 Prozent. Besorgt zeigt sich der AK Präsident auch über den immer schwächer werdenden Rückgang bei den Jugendlichen. Tumpel fordert, dass diesen Altersgruppen "mehr Aufmerksamkeit und Hilfe durch die Arbeitsmarkpolitik gewidmet wird. Die Beschäftigungspakete der Sozialpartner für Jugendliche und Ältere müssen umgesetzt werden."

Die Forderungen der AK: + Kaufkraft stärken Eine kräftige Lohnsteuersenkung, damit die Nettolöhne steigen und die Wirtschaft in Schwung gehalten wird. Die Reallöhne liegen unter jenen von 2005, während das Bruttoinlandsprodukt seit damals um 9 Prozent gewachsen ist. Die ArbeitnehmerInnen brauchen einen gerechten Ausgleich dieser Verluste.

Bekämpfung der Teuerung. Der enorme Preisnastieg und der Österreich-Aufschlag bei den Lebensmittelpreisen müssen gestoppt werden. Der Wirtschaftsminister als Preisminister muss tätig werden, die bestehenden Gesetze anwenden und prüfen, wer die Preissteigerungen verursacht und Gegenmaßnahmen setzen.

Selbst wenn die Inflation in den kommenden Monaten sinken sollte, bleiben die Preise hoch. Aber gerade diese müssen sinken, nur das ist eine echte Entlastung. Eine Senkung der Mehrwertsteuer auf Lebensmittel um 5 Prozentpunkte als Sofortmaßnahme kommt allen zu Gute - wenn sie streng kontrolliert und tatsächlich zum Konsumenten kommt.

  • Übergangsfristen ausschöpfen - eine vollständige Arbeitsmarktöffnung erst im Jahr 2011.
  • Facharbeiterausbildung verstärken: Entscheidend wird sein, jetzt die geeigneten Maßnahmen zu ergreifen, um noch mehr FacharbeiterInnen auszubilden. Das bedingt: Qualifizierungsmaßnahmen intensivieren, das Fachkräftepaket von zusätzlich 10.000 Fachausbildungen pro Jahr durch das AMS soll ab 2009 weiter aufgestockt werden.
  • Ausbildungsplätze für alle Jugendliche und eine hohe Ausbildungsqualität sicherstellen.
  • Förderung der beruflichen Weiterbildung - auch für ältere ArbeitnehmerInnen.
 

Wir übernehmen hier Stellungnahmen aller im Parlament
vertretenen Parteien – sofern vorhanden! Die Redaktion

 
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