Austria Frost in Großenzersdorf ist gerettet   

erstellt am
18. 08. 08

Gabmann: Einigung mit Banken, Zwischenfinanzierung gesichert
Großenzersdorf (nlk) - Österreichs größter Tiefkühlgemüseproduzent, die Frenzel Austria Frost in Großenzersdorf bei Wien, ist gerettet. Die deutschen und österreichischen Banken haben sich geeinigt, die Zwischenfinanzierung ist gesichert, das Sanierungskonzept steht. Das gab Landeshauptmannstellvertreter Ernest Gabmann am 16.08. in einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Firmenchef Volkmar Frenzel und Hermann Schultes, Präsident der NÖ Landes-Landwirtschaftskammer, in Wien bekannt.

Raiffeisen wird einen Kredit zur Verfügung stellen und damit die heurige Ernte der Marchfeldbauern absichern. Mit den deutschen und österreichischen Banken konnte zudem eine Überbrückungsfinanzierung für die nächsten Jahre erreicht werden. Konkrete Zahlen wurden jedoch nicht genannt. Ein weiteres Ziel sei es, so Gabmann, einen strategischen Partner zu finden, "der Sinn macht" und auch mittel- und langfristig die Zukunft des Unternehmens absichert. Den Haftungsrahmen des Landes bezifferte Gabmann mit 1,5 Millionen Euro. Die Verhandlungen bezeichnete Gabmann "als nicht einfach", die Ausgangslage sei schwierig gewesen. Vorrangiges Ziel sei die Erhaltung der rund 350 Arbeitsplätze bei Frenzel Austria sowie die Sicherung der Existenz der etwa 450 Marchfeldbauern gewesen, die Gemüse an Frenzel liefern.

Das Land hat unter der Federführung der Wirtschaftsagentur ecoplus die Koordination aller Verhandlungspartner übernommen und die laufenden Verhandlungen begleitet und unterstützt. "Wir wollten unbedingt vermeiden, dass die Marchfeldbauern ein zweites Mal zum Handkuss kommen", so Gabmann. Das Unternehmen musste im Herbst 2005 Konkurs anmelden, Ende 2005 hat das deutsche Tiefkühlunternehmen Frenzel das Werk in Großenzersdorf übernommen.

Laut Volkmar Frenzel hat das Unternehmen in Großenzersdorf unter seiner Ära den Umsatz um 40 Prozent gesteigert und gleichzeitig die Kosten um 11 Prozent gesenkt. Der Betrieb schreibe jedes Jahr schwarze Zahlen, betonte Frenzel. Ohne Unterstützung des Landes sei aber eine Einigung mit den Banken nicht möglich gewesen.
 
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