EU: Im ersten Halbjahr 2008 um 1 Mio. t mehr Milch geliefert   

erstellt am
12. 08. 08

Anlieferungen entwickeln sich unterschiedlich
Wien (bmlfuw/aiz) - Im ersten Halbjahr 2008 sind in der EU gut 1 Mio. t mehr Milch an die Molkereien angeliefert worden, das waren um 0,9% mehr als im Vorjahreszeitraum. Die Milcherzeugerpreise haben in der ersten Jahreshälfte nach dem starken Preisanstieg gegen Ende 2007 wieder nachgegeben. Sie liegen aber weiter über den Werten von 2007. Im Mai und Juni bewegten sich die Anlieferungen im Schnitt auf dem Vorjahresniveau.

Den ausgeprägten expansiven Tendenzen in Frankreich und in den Niederlanden stand ein reduziertes Angebot in Deutschland und Österreich (unter anderem aufgrund von Lieferstreiks) gegenüber, teilt die Zentrale Markt- und Preisberichtstelle (ZMP) in Bonn mit.

Insgesamt ist in der EU derzeit kein eindeutiger Trend beim Lieferverhalten der Landwirte zu erkennen. Während in Frankreich und den Niederlanden ein deutlicher Anstieg zu verzeichnen ist und die rückläufigen Tendenzen im Vereinigten Königreich etwas abgeflaut sind, ist in Irland und Dänemark trotz höherer Milchpreise und erhöhter Quoten bisher keine Ausweiterung der Milchanlieferung festzustellen. In Osteuropa bewegen sich vor allem in Polen und im Baltikum die Milchmengen deutlich über dem Vorjahresniveau. In Schweden und in Finnland war im Mai ähnlich wie im Vereinigten Königreich ein Abflachen der zuletzt stark rückläufigen Tendenz zu erkennen.

Günstige Grundfuttersituation

Im Juli dürfte sich das Milchaufkommen im EU-Durchschnitt wieder über dem Vorjahresniveau bewegt haben. Dafür sprechen wieder höhere Anlieferungen in Deutschland und weiterhin größere Mengen in Frankreich. Zudem war die Witterung in weiten Teilen Europas im Juni von ausreichenden Niederschlägen gekennzeichnet, was für die Grundfuttersituation eine günstige Ausgangsbedingung darstellt. Außerdem zeichnen sich schwächere Getreidepreise ab, was eine günstigere Kraftfutterversorgung zulassen wird. Auch bei den Energiepreisen scheint der Höhepunkt überschritten zu sein, so die ZMP.
 
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