"Wassernetzwerk Steiermark" bedeutenden Schritt weiter   

erstellt am
12. 08. 08

Transportleitung "Wechsel-Masenberg" fertig gestellt
Graz (lk) - Zeiten, in denen vor allem Teile der Oststeiermark immer wieder unter unter katastrophaler Trinkwasserknappheit litten, sollen demnächst endgültig der Vergangenheit angehören - das Projekt „Wassernetzwerk Steiermark" und 50 Millionen Euro werden die absolute Versorgungssicherheit bringen. Seit 11.08, 10.00 Uhr, ist man diesem Ziel wieder um einen wesentlichen Schritt näher gekommen, die Transportleitung „Wechsel - Masenberg" wurde fertig gestellt.

Quellen am Wechsel mit einer Gesamtschüttmenge von zwölf Litern pro Sekunde wurden gefasst und fließen nun in einer 22,5 Kilometer langen Leitung in den nördlichen Bereich des Bezirkes Hartberg. Landesrat Johann Seitinger, der gemeinsam mit dem Mönichwalder Bürgermeister und Verbandsobmann Josef Freiberger sowie Vertretern von "Anrainer"-Gemeinden die offizielle Eröffnung in Vorau vornahm: „Diese Leitung, die vom Wasserverband Hochwechsel errichtet wurde und nun auch betrieben wird, sichert die Wasserversorgung der Gemeinden Mönichwald, Vorau, Riegersberg und Eichberg langfristig ab. Das ist auch eine wesentliche Voraussetzung für die Entwicklung der gesamten Region."

Damit die Ergiebigkeit der Wechsel-Quellen auch für die nächsten Generationen gewährleistet bleibt, ist ein intakter Wasserhaushalt Voraussetzung. Dipl.-Ing. Johann Wiedner, als Leiter der Fachabteilung 19A Chef der Wasserwirtschaftlichen Planung und Siedlungswasserwirtschaft, zu diesem Thema: „Seit dem Jahre 2004 wird an einem Projekt zur Stabilisierung des Wasserhaushaltes im Wechselgebiet gearbeitet und dieses in ein EU-gefördertes Projekt mit der Bezeichnung ‚Alp-Water-Scare - Wasserwirtschaftliche Strategien gegen Wasserknappheit in den Alpen' integriert."

Die Verbindungen der öffentlichen Wasserversorger im Rahmen des Sonderprogrammes „Wassernetzwerk Steiermark" zeigen bedeutende Fortschritte, mehr als zwei Drittel der geplanten Maßnahmen wurden bereits umgesetzt. Landesrat Johann Seitinger: „Die für den innersteirischen Wasserausgleich erforderlichen Transportleitungen Plabutsch, Raabtal und Weststeiermark sind bereits in Betrieb, die von Graz nach Hartberg ist im Bau. Neben dem Sonderprogramm werden weitere 50 Millionen Euro vor allem von Gemeinden in den nächsten Jahren in den Ausbau der örtlichen Wasserversorgungsnetze investiert." Dipl.-Ing. Johann Wiedner: „ Zunehmend geht es auch darum, die vorhandene Wasserversorgungsinfrastruktur durch kontinuierliche Sanierungs- und Instandhaltungsmaßnahmen in Funktion und Wert zu erhalten."

Fakten und Zahlen rund um das Thema Trinkwasser erzeugen ein überaus interessantes Gesamtbild: So werden 90 Prozent der steirischen Bevölkerung durch ein insgesamt 15.000 Kilometer langes Leitungsnetz versorgt, aus dem sie pro Einwohner durchschnittlich 140 Liter täglich zu einem Durchschnittspreis von einem Euro bis 1,60 pro 1.000 Liter beziehen. Das Wasser stammt aus mehr als 2.000 Brunnen und Quellen. In den letzten 35 Jahren flossen 660 Millionen Euro in die öffentliche Wasserversorgung, wovon 200 Millionen Euro von Bund und Land an Förderungen zur Verfügung gestellt wurden.
 
zurück