EU-Förderprogramme werden für viele KMU teuer   

erstellt am
25. 08. 08

Gmünd (öwpd) - Die stärker gewordene Tschechische Krone, die Importe aus Österreich begünstigt, lässt viele heimische KMU über verstärkte Exportaktivitäten nachdenken. Als Hemmschuh erweist sich dabei aber immer deutlicher die nur schleppende finanzielle Unterstützung der Europäischen Union (EU). "Das Geld aus Brüssel kommt erst nach zwei bis drei Jahren, wodurch viele Unternehmen bereits mit der Vorfinanzierung zu kämpfen haben", sagt Erwin Kreuzwieser, Geschäftsführer der ARGE Grenznutzen, gegenüber dem NÖ Wirtschaftspressedienst.

Da die finanziellen Mittel der grenzüberschreitenden Förderprogramme erst im Nachhinein ausbezahlt werden, müssen alle Unternehmer ihre Vorhaben vorerst aus eigener Tasche vorfinanzieren. "Es gibt Firmen, die 200.000 Euro für die Realisierung ihrer grenzüberschreitenden Ideen aufgebracht haben und seit mehr als 20 Monaten auf die Rückerstattung warten", kritisiert Kreuzwieser. Die schlechte Zahlungsmoral der EU hat seiner Ansicht nach zwei direkte Auswirkungen. "Einerseits laufen viele Firmen Gefahr, auf der finanziellen Durststrecke zu stranden, andererseits sinkt das Interesse an grenzüberschreitenden Aktivitäten gegen Null."

Dabei liegt für niederösterreichische Unternehmen, die in Tschechien investieren wollen, das Geld jetzt sprichwörtlich auf der Straße: 28 Milliarden Euro wird das Nachbarland bis zum Jahr 2013 in den Ausbau seiner Infrastruktur pumpen. Allein aus EU-Fördertöpfen stehen fast 5,8 Milliarden Euro für Projekte im Straßen-, Tunnel- und Schienenbau zur Verfügung.

Zahlreiche Bauvorhaben werden nahe der Grenze zum Wald- und Weinviertel realisiert. So werden die Tschechischen Eisenbahnen (CD) u.a. die Bahnhöfe Lundenburg (Breclav) und Deutschbrod (Havlickuv Brod) generalsanieren. Noch heuer soll auch mit der Modernisierung des Brünner Hauptbahnhofes begonnen werden.

Lukrative Aufträge winken zudem im Bereich Abwasserwirtschaft: Bis Ende 2010 investieren die tschechischen Gemeinden zwei Milliarden Euro in die Errichtung von Kläranlagen und Rohrleitungen. Knapp eine Milliarde davon kommt aus Brüssel.

http://www.wald4tel.at/arge.grenznutzen
 
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