Weniger als 6.000 Einbürgerungen in der ersten Jahreshälfte 2008   

erstellt am
21. 08. 08

Wien (statistik austria) - Die Zahl der Einbürgerungen hat sich im ersten Halbjahr des Jahres 2008 weiter reduziert, und zwar um 27,2% auf 5.695 Personen. Im ersten Halbjahr 2004 gab es im Vergleich dazu noch etwa vier Mal so viele Einbürgerungsbescheide (21.790). Zu den sinkenden Einbürgerungszahlen trug auch die im März 2006 in Kraft getretene Novelle 2005 zum Staatsbürgerschaftsgesetz bei, die den Erwerb der österreichischen Staatsbürgerschaft an strengere Voraussetzungen als zuvor knüpfte. Laut Statistik Austria wurden die meisten Einbürgerungen nach den Paragraphen des Rechtsanspruches (2.169 bzw. 38,1%) vorgenommen. Deutlich geringer ist die Zahl der Einbürgerungen aus Ermessensgründen, wo im Vergleich zum Vorjahr auch der größte Rückgang registriert wurde (um -39,2% auf 1.424). Mehr als jede dritte eingebürgerte Person wurde bereits in Österreich geboren (2.165 bzw. 38,0%), 3.530 Neubürger (62,0%) des Jahres 2008 sind nach Österreich zugewandert.

In allen Bundesländern mit Ausnahme von Niederösterreich, wo mit 942 Personen um 12,9% mehr Personen die österreichische Staatsbürgerschaft erhielten, wurden von Jänner bis Juni 2008 weniger Einbürgerungsbescheide ausgestellt. Den stärksten Rückgang gegenüber dem ersten Halbjahr 2007 verzeichnete das Burgenland mit -62% auf 52 Einbürgerungsfälle. Ebenfalls deutlich weniger Einbürgerungsbescheide wurden im ersten Halbjahr 2008 in Salzburg (-39,1%, auf 318), in Oberösterreich (-33,8%, auf 791), in Kärnten (-33,0%, auf 240) und in der Steiermark (-31,1%, auf 448), sowie in Wien (-30,3%, auf 2001) und in Tirol (-29,2%, auf 500) registriert. Unterdurchschnittliche Rückgänge wurden in Vorarlberg (-23,8%, auf 400) verzeichnet. Weiters wurden drei im Ausland wohnhafte Personen nach §10(6), §13 bzw. §58c des StBG 1985 idF 2005 eingebürgert.

Im zweiten Quartal 2008 wurden in Österreich um 27,9% weniger österreichische Staatsbürgerschaften verliehen als im entsprechenden Vorjahresquartal. Nur in Niederösterreich wurden in diesem Zeitraum um 12,5% mehr Einbürgerungen registriert als im zweiten Quartal 2007. Deutlich weniger Einbürgerungsbescheide wurden in diesem Zeitraum im Burgenland (-48,9%), in Tirol (-44,3%) sowie in Salzburg (-39,1%), in Kärnten (-37,3%), in Wien (-33,6%) und in Vorarlberg (-29,5%) ausgestellt, während in der Steiermark (-26,0%) und in Oberösterreich (-18,7%) der Rückgang unterdurchschnittlich ausfiel. Bei den Personen mit Auslandswohnsitz wurde ebenfalls ein deutlicher Rückgang verzeichnet. (-85,7%).

Nach dem Einbürgerungsgrund betrachtet wurde im ersten Halbjahr des Jahres 2008 an insgesamt 1.337 Personen (-38,8%) wegen eines mindestens zehnjährigen Wohnsitzes in Österreich die österreichische Staatsbürgerschaft im nach §10(1) verliehen. Nach mindestens vier- bzw. sechsjährigem Wohnsitz und aus weiteren besonders berücksichtigungswürdigen Gründen erhielten nach altem Recht nach §10(4 bzw. 6) 87 Personen im Ermessen (-44,9%) und nach neuem Recht nach §11a(4) weitere 552 Personen (+94,4%) aufgrund eines Rechtsanspruches die österreichische Staatsbürgerschaft. Insgesamt wurden 2.169 Personen (-11,0%) auf Grund eines Rechtsanspruches eingebürgert, darunter 431 Personen (-31,3%) aufgrund der Ehe mit einer Österreicherin oder mit einem Österreicher, weitere 650 (-7,4%) Personen aufgrund eines mindestens 15-jährigen Wohnsitzes und nachhaltiger Integration. Unter dem Titel "Erstreckung der Verleihung" wurden 2.102 Ehegatten und Kinder österreichische Staatsbürger (-30,8%).

Unter den insgesamt 99 Herkunftsländern war laut Statistik Austria im ersten Quartal 2008 Serbien mit mehr als einem Viertel bzw. 1.545 Eingebürgerten absoluter Spitzenreiter. Aus Bosnien-Herzegowina kamen 1.278, aus der Türkei 877 und aus Kroatien 440 Neo-Österreicher. Zwischen je etwa 30 und 250 österreichische Staatsbürgerschaften wurden an Menschen aus Rumänien (242), Mazedonien (230), Polen (83), Indien (69), Ägypten (67), Russische Föderation (66), Iran (59), Ukraine (42), Afghanistan (35), China (Volksrepublik) (31) und Ungarn (30) verliehen.
 
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