Sicherheit  

erstellt am
20. 08. 08

Österreichische Post stellt bis auf Weiteres Geldzustellung in Wien ein
Trotz Verdopplung der Sicherheitsaufwendungen erneut Überfälle auf ZustellerInnen der Post
Wien (post) - Durch die Häufung der Überfälle (zwei Überfälle in zwei Tagen/Zustelltagen - am 14. und 18.08.) auf ZustellerInnen der Post - heuer wurden bereits zehn ZustellerInnen in Wien, davon sieben im 10. Bezirk überfallen - stellt die Österreichische Post bis auf Weiteres die Geldzustellung in Wien ein.

Trotz der seit Mitte Juli dieses Jahres stattfindenden erhöhten Sicherheitsmaßnahmen und -aufwendungen sieht sich die Post in Hinblick auf die Sicherheit ihrer Mitarbeiter zu diesem Schritt gezwungen. Anstelle der Geldbeträge erhalten die Empfänger eine Benachrichtigung mit dieser der entsprechende Betrag bei einer Postfiliale abgeholt werden kann.

Weitere Schritte werden noch in dieser Woche im Zuge eines Sicherheitsgipfels der Post beschlossen.

 

Aubauer: Post darf ältere Menschen nicht im Stich lassen
Post-Stopp der Geldzustellung trifft ältere Menschen hart
Wien (övp-pk) - "Die Post darf ältere Menschen nicht im Stich lassen, die auf die Dienste der Geldzustellung angewiesen sind", so ÖVP-Seniorensprecherin Dr. Gertrude Aubauer. "Besonders älteren Menschen, die nicht mehr so gut zu Fuß sind, ist es nicht zuzumuten, dass diese den für sie beschwerlichen Weg zum nächsten Postamt auf sich nehmen müssen. Die Post muss eine Lösung finden, die die Sicherheit der Zusteller, wie auch die weitere Zustellung gewährleistet."

"Ich verstehe die berechtigten Sorgen der Post, doch es darf nicht zu unzumutbaren Zuständen für Pensionisten kommen. Diese Einstellung ist nicht akzeptabel für ein Dienstleistungsunternehmen wie die Post. Es muss schnellst möglich wieder zu einer Aufnahme der Geldzustellung kommen, denn es muss gesichert sein, dass die termingerechte Auszahlung der Pensionen an Pensionisten, die kein Bankkonto besitzen gewährleistet ist", so Aubauer abschließend.

 

 Becker: Versäumnisse von Faymann müssen jetzt ältere Menschen in Österreich ausbaden!
Einstellung der Post-Geldzustellung nicht akzeptabel - jetzt ist der Minister gefordert
Wien (seniorenbund) - "Die von der Österreichischen Post AG angekündigte Einstellung von Geldzustellungen ist unakzeptabel", so Heinz K. Becker, Generalsekretär des Österreichischen Seniorenbundes, der ein sofortiges Einschreiten vom zuständigen Fachminister fordert: "Nun ist Faymann am Zug, dafür zu sorgen, dass die Geldzustellung unverzüglich wieder aufgenommen wird", so Becker weiter.

"Es ist für eine große Zahl von Pensionistinnen und Pensionisten unzumutbar, sich das Geld vom Postamt abzuholen, da sie oft weiter entfernt leben, nicht mobil oder gebrechlich sind. Das verlangt selbstverständlich auch von Faymann soziales Verständnis und entschlossenes Handeln, damit dieser unakzeptable und seniorenfeindliche Schritt der Post rückgängig gemacht wird!", stellt Becker klar.

Becker erwartet auch, dass sich Minister Faymann in dieser Sache nicht als feig erweist und daher von Anfang an auf Ausreden und Schuldabschieben auf andere Ministerien verzichtet: "Die Sicherheitsproblematik für Postbedienstete ist nicht neu, sie ist seit Jahren bekannt, aber niemand hat bisher von irgendeiner Aktivität des Ministers erfahren!"

 

Neubauer: Faymann ist offenbar der Postfuchs durchgegangen
Pensionisten als Opfer einer unsozialen Bundesregierung
Wien (fpd) - "Der zuständige Minister Werner Faymann, der mit der Erhöhung der Bahngebühren trotz gegenteiliger Zusagen für den obligaten SPÖ-Umfaller des Monats sorgte, hat Erklärungsbedarf, was die Einstellung der Geldzustellung durch die Post betrifft", moniert FPÖ-Seniorensprecher NAbg Werner Neubauer. "Wie kann es möglich sein, dass ein solcher Beschluss, wie ihn die Post nun bekanntgegeben hat, mit stiller Duldung des verantwortlichen Ministers gefasst wurde? Die damit heraufbeschworenen Folgen, die besonders zu Lasten der österreichischen Senioren gehen, sind von einem sozial denkenden Menschen nicht zu verantworten. Aber ein solcher zu sein, darf man sich in der SPÖ-Führungsriege offenbar nicht erlauben, da diese im Tiefkühl-Wettbewerb mit der sozialen Permafrost-Partei ÖVP steht."

"Pensionsautomatik, Pensionsanpassung ohne Berücksichtigung des Pensionistenpreisindex, die ÖVP-Forderung nach Eingriffen in bestehende Pensionen, das alles", so Neubauer, "steht auf der Visitenkarte dieser Bundesregierung. "Die österreichischen Senioren jetzt auch noch zur - angesichts ausufernder Straßenkriminalität - mutmaßlich gefährlichen Selbstabholung namhafter Geldbeträge zu zwingen, rundet das Bild einer bis ins Mark unsozialen Bundesregierung."

 

 Kräuter: Jetzt braucht es eine Lösung und keine falschen Anschuldigungen!
Trotzdem sei es unbedingt erforderlich, dass im Sinne der Mitarbeiter der Post und vieler Kunden eine nachhaltige Lösung gefunden werde
Wien (sk) -
"Die Geldzustellung ist vom Universaldienst nicht erfasst, damit hat Verkehrsminister Faymann dem Unternehmen Post AG gegenüber keine rechtliche Handhabe. Die Vorwürfe vom Generalsekretär des Österreichischen Seniorenbundes Becker und von FPÖ-Seniorensprecher Neubauer gehen daher voll ins Leere", stellte SPÖ-Rechnungshofsprecher Günther Kräuter gegenüber dem SPÖ-Pressedienst fest. Eigentümervertreter gegenüber der Post sei Vizekanzler Molterer, die konkrete Zuständigkeit sei somit eindeutig. "Molterer kann jetzt nicht den Kopf in den Sand stecken", so Kräuter. Rechtlich wird die Zustellung der Geldleistungen über die Post im Auftrag der PSK durchgeführt und ist im ASVG festgehalten.

Trotzdem sei es unbedingt erforderlich, dass im Sinne der Mitarbeiter der Post und vieler Kunden, wie zum Beispiel der 14.000 betroffenen Penionistinnen und Pensionisten, eine nachhaltige Lösung gefunden werde. Den organisierten Überfällen auf Briefträger, allein in der letzten Woche drei, müsse gegengesteuert werden. Dabei seien die Exekutive und das Unternehmen Post gefordert. "Wir erwarten uns vom Sicherheitsgipfel am Donnerstag klare Lösungen im Sinne der Pensionisten und der Postmitarbeiter", so Kräuter. Die selbsternannte "Iron Lady Fekter" sei zwar sonst nicht um starke Sprüche verlegen, aber in dieser konkreten Frage unter ihrer Verantwortung hört man nichts von ihr, hielt der SPÖ-Abgeordnete fest. 

 

 Haubner: Post kapituliert vor Verbrechern
Pensionisten zahlen die Rechnung – Regierung soll für Sicherheit sorgen
Wien (bzö) - Als "weiteren Beweis für das Versagen der Regierung bei der Sicherheit", sieht die stellvertretende Klubobfrau des BZÖ die Weigerung der österreichischen Post künftig Geldzustellungen durchzuführen. "Während die ÖVP die sinkende, frisierte Kriminalitätsstatistik bejubelt, weigert sich die Post wegen Serienüberfällen künftig Geldzustellungen durchzuführen. Damit entpuppt sich die Kriminalitätsstatistik immer mehr als Sicherheits-Science-Fiction der ÖVP", so Haubner.

Empörend ist für die BZÖ-Seniorensprecherin auch die Tatsache, dass es anscheinend für Postzusteller zu gefährlich auf Österreichs Straßen geworden ist, aber wehrlose Pensionistinnen und Pensionisten künftig schutzlos ihre Pension selbst abholen müssen und zu leichten Opfer für Kriminelle werden können. "Anstatt vor den Verbrechern zu kapitulieren, müssen Post und Bundesregierung einen gemeinsamen Weg finden, um die Geldzustellung wieder zu ermöglichen. Das BZÖ schlägt hier, neben mindestens 5.000 zusätzlichen Polizisten für Österreich, die verstärkte Einbindung privater Sicherheitsdienste zum Schutz der Postzusteller vor", so Haubner.

 

Blecha: Die Post bringt allen was - nur nicht den Pensionisten!
Heftige Kritik an Einstellung der Geldzustellung
Wien (sk) - Bei allem Verständnis für die Sicherheit der Post-Geldzusteller und bei schärfster Verurteilung der Räuber - aber dass die Pensionisten jetzt ihrem Geld - oft sehr weit - nachlaufen müssen, stößt auf heftige Kritik und Widerstand beim Pensionistenverband Österreichs.

PVÖ-Präsident Karl Blecha: "Es ist den älteren, betagten, nicht mehr gut zu Fuß seienden Pensionisten nicht zumutbar, weit zu ihrem Postamt zu gehen, um zu ihrer Pension zu kommen. Der PVÖ will die Postführung davon überzeugen, mit verbesserten Sicherheitsmaßnahmen die termingerechte Auszahlung der Pensionen an Pensionisten, die kein Bankkonto besitzen, aufrechtzuerhalten. 
 

Wir übernehmen hier Stellungnahmen aller im Parlament
vertretenen Parteien – sofern vorhanden! Die Redaktion

 
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