Lage auf Schnittholzmärkten bleibt vorerst angespannt   

erstellt am
20. 08. 08

Preise für Nadelsägerundholz auf niedrigem Niveau stabil
Wien (bmlfuw/aiz) - Die Schnittholzmärkte in Europa und Übersee haben sich trotz der marktstabilisierenden Bemühungen der Sägeindustrie kaum verbessert. Da sich die Konjunktur in Europa doch stärker als prognostiziert abschwächen dürfte, ist vorerst noch nicht mit einer durchgreifenden Verbesserung zu rechnen. Dies geht aus dem jüngsten Holzmarktbericht der Landwirtschaftskammer Österreich hervor.

Die Aufarbeitung und Vermarktung des Windwurfholzes ist in der hauptbetroffenen Steiermark weit fortgeschritten und wird bis zum Winter abgeschlossen sein. Die Preise für Nadelsägerundholz sind auf niedrigem Niveau stabil, die Phase niedrigster Preise ist nun auch in den Windwurfgebieten durchschritten. Grundsätzlich fehlen aufgrund der schwierigen Marktlage beim Schnittholz noch Anreize zu einer verstärkten Frischholznutzung. Daher beschränken sich die Holzerntemaßnahmen auch weiterhin fast ausschließlich auf die Aufarbeitung von Kalamitätsholz, wobei unbedeutende Frischholzmengen aus Gewitterstürmen stammen und allenfalls lokale Bedeutung haben.

Faserholzmarkt weiterhin gesättigt

Der Faserholzmarkt ist weiterhin gesättigt. Obwohl nur eine begrenzte Anlieferung möglich ist, kommt es derzeit vor allem auch wegen des - wenn auch reduzierten - Anfalles an Sägehackgut zu einem Lageraufbau beim Rundholz. Auch bei Rotbuche ist das Angebot höher als die Nachfrage. Eine deutliche Entspannung ist erst im Laufe des nächsten Jahres zu erwarten. Ausbleibende Preisanreize bei Schleifholz lassen darauf schließen, dass der Markt auch bei diesem Sortiment in den nächsten Monaten angespannt bleiben wird.

Die Aufarbeitung von Kalamitätsholz und phytosanitäre Nutzungen haben weiterhin höchste Priorität. Auf vertragskonforme Werksübernahme und Zahlungssicherheit ist besonderes Augenmerk zu legen, betonen die Forstexperten.

Die Anlagen zur Wärme- und Energieproduktion sind auf längere Zeit hinaus gut mit Energieholz versorgt. Das aktuelle Angebot liegt über dem Bedarf der Abnehmer. Eine Belebung der Nachfrage wird frühestens mit Beginn der Heizsaison erwartet.

Obwohl die phytosanitären Fällungen wegen Käferbefalls bisher in geringerem Ausmaß erforderlich gewesen sind als befürchtet, müssen die Bestände weiterhin zumindest wöchentlich auf frischen Borkenkäferbefall kontrolliert werden, um zeitgerecht reagieren zu können. Sowohl lagerndes als auch frisch vom Borkenkäfer befallenes Holz ist raschest aufzuarbeiten und aus dem Wald zu bringen.
 
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