Weiterer Anstieg der industriellen Erzeugerpreise im Juni 2008 um 3,5%   

erstellt am
19. 08. 08

Wien (statistik austria) - Der Index der Erzeugerpreise der Industrie, EPI 2000, erreichte im Juni 2008 nach Mitteilung der Statistik Austria 113,0 Punkte und stieg damit gegenüber Juni 2007 um 3,5%. Eine höhere Jahresteuerungsrate hatte es zuletzt im Juni 2005 (+3,6%) gegeben. Im Vergleich zum Vormonat betrug die durchschnittliche Teuerung 0,8%.

Im 1. Halbjahr 2008 erhöhten sich die Erzeugerpreise um 2,6% gegenüber dem 1. Halbjahr 2007. Vor allem im 2. Quartal 2008 zogen die Preise wieder an (April 2008: +2,5%, Mai 2008: +2,7%, Juni 2008: +3,5%). Ein Vergleich nach Absatzmärkten zeigt, dass die Preise für den Inlandsmarkt (+4,1%) im Durchschnitt wesentlich stärker gestiegen sind als jene für den Exportmarkt (+0,7%).

Jährliche Veränderungen von Juni 2008 gegenüber Juni 2007
Den höchsten Einfluss auf die Jahresteuerungsrate hatten wie schon in den vergangenen Monaten die Preise für Energie, die sich im Jahresvergleich um 9,5% erhöhten. Im Mai 2008 lag die Jahresteuerungsrate für Energie noch bei +5,9% und im April 2008 bei +5,6%. Die Preise für Fernwärme stiegen um 12,0% und für elektrischen Strom um 3,9%.

Vorleistungsgüter wurden im Schnitt um 3,1% teurer, vor allem wegen der hohen Preissteigerungen in der Metallerzeugung und –bearbeitung sowie in der Nahrungs- und Futtermittelindustrie. Die Erzeugerpreise für Roheisen, Stahl und Ferrolegierungen stiegen um 13,7%, sonstige Erzeugnisse der ersten Bearbeitung von Eisen und Stahl um 10,7%. Futtermittel verteuerten sich um 20,4%, Mahl- und Schälmühlerzeugnisse um 12,2%.

Weitere signifikante Preissteigerungen im Jahresabstand im Bereich der Vorleistungsgüter gab es für Textilveredelungsleistungen (+8,8%), Glas- und Glaswaren (+7,2%), sonstige Eisen-, Blech- und Metallwaren (+6,3%) sowie für Ziegel und sonstige Baukeramik (+5,2%). Verbilligungen gab es in den Produktgruppen elektronische Bauelemente (-4,7%) sowie Holz, gesägt, auch gehobelt oder imprägniert (-3,8%).

Für Verbrauchsgüter lag die Jahresteuerungsrate bei 4,0%. Den höchsten Preisanstieg in diesem Bereich verzeichneten pflanzliche und tierische Öle und Fette mit +44,9%. Die Preise für Obst- und Gemüseerzeugnisse stiegen um 17,5%, Milch und Milcherzeugnisse um 12,4% sowie Getränke um 3,1%.

Monatliche Veränderungen von Juni 2008 gegenüber Mai 2008
Signifikante Preissteigerungen gegenüber dem Vormonat wiesen die Bereiche Energieversorgung (+3,5%), die Herstellung von Chemikalien und chemischen Erzeugnissen (+2,6%), Metallerzeugung und –bearbeitung (+1,1%) sowie die Be- und Verarbeitung von Holz (+1,1%) auf. Preisrückgänge gab es hingegen in der Herstellung von Kraftwagen und Kraftwagenteilen (-1,8%) und in der Gewinnung von Steinen und Erden (-1,4%).
 
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