Mehr Wasserstoffautos auf Europas Straßen   

erstellt am
03. 09. 08

Brüssel (eu-int) - Die Europäische Kommission begrüßt, dass ihr Vorschlag für eine Verordnung zur Vereinfachung der Genehmigung wasserstoffbetriebener Kraftfahrzeuge am 03.09. die Unterstützung des Europäischen Parlaments gefunden hat. Damit ist man dem Ziel, die Entwicklung und Verbeitung sauberer und sicherer Wasserstofffahrzeuge zu fördern, einen weiteren Schritt näher gekommen. Solche Fahrzeuge werden daher bald öfter auf Europas Straßen zu sehen sein, und die europäische Automobilindustrie kann ihre Position im weltweiten Wettbewerb stärken, indem sie die Führung in der Wasserstofftechnik übernimmt. Das Votum des EP beruht auf einem mit den Mitgliedstaaten ausgehandelten Kompromiss. Die Verordnung soll demnächst verabschiedet werden.

Kommissionsvizepräsident Günter Verheugen, zuständig für Unternehmen und Industrie: „Das heutige Votum des Parlaments ist ein bedeutender Schritt hin zur stärkeren Verbreitung von Fahrzeugen mit Wasserstoffantrieb. Solche Fahrzeuge sind geeignet, die Luft sauberer zu machen und Europas Abhängigkeit von fossilen Energieträgern zu vermindern. Einheitliche Vorschriften für wasserstoffbetriebene Fahrzeuge gewährleisten die Sicherheit der Bürger und fördern die Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Kfz-Hersteller. Jetzt haben die Mitgliedstaaten das Wort, und ich hoffe auf ihre Unterstützung.“

Derzeit werden Kraftfahrzeuge mit Wasserstoffantrieb nicht vom EG-Typgenehmigungssystem erfasst. Deshalb bekommen die Hersteller Schwierigkeiten, wenn sie solche Fahrzeuge in der EU auf den Markt bringen wollen. Besteht für ein wasserstoffbetriebenes Fahrzeug eine Typgenehmigung oder Einzelgenehmigung mit nationaler Geltung, so ist nicht garantiert, dass es auch in jedem anderen Mitgliedstaat zugelassen werden kann. Außerdem haben die Mitgliedstaaten die Möglichkeit, voneinander abweichende Typgenehmigungsvorschriften zu erlassen. Das führt zur Zersplitterung des Marktes für wasserstoffbetriebene Fahrzeuge und zu langwierigen und kostspieligen Genehmigungsverfahren und behindert die Einführung dieser umweltfreundlichen Technik.

Deshalb wird eine EU-weit gültige Typgenehmigung für wasserstoffbetriebene Fahrzeuge vorgeschlagen. Die geplante Verordnung gewährleistet auch, dass alle in der EU auf den Markt kommenden Fahrzeuge dieser Art mindestens ebenso sicher sind wie konventionelle Kraftfahrzeuge. Aus einer Studie der Kommission geht hervor, dass die Fahrzeughersteller dank Vereinfachung des Genehmigungsverfahrens im Zeitraum 2017-2025 bis zu 124 Mio. Euro an Genehmigungskosten einsparen können.

Wasserstoff ist ein sauberer Energieträger. Er kann sowohl in Verbrennungsmotoren als auch in Brennstoffzellensystemen eingesetzt werden und erzeugt keinerlei Kohlenstoffemissionen (Kohlenmonoxid, Kohlendioxid, unverbrannte Kohlenwasserstoffe oder Feinstaub). Daher wird sich die Luftqualität in den Städten durch den Einsatz von Wasserstoff verbessern. Zudem stoßen diese Kraftfahrzeuge keine Treibhausgase aus. Allerdings muss darauf geachtet werden, dass die Erzeugung von Wasserstoff nicht ihrerseits zu einem Anstieg der CO2-Emissionen führt. Das lässt sich durch den Einsatz nicht fossiler Energiequellen oder mit CO2-Speicherung erreichen.
 
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