Erstmals drei US-Laureaten zu Besuch an österreichischen Universitäten    

erstellt am
11. 09. 08

Drittes Wiener Nobelpreisträgerseminar im Zeichen von Wirtschaft und Friedensforschung
Wien (universität) - Das Wiener Nobelpreisträgerseminar steht heuer unter dem Motto "Wirtschaft und Friedensforschung". Die drei Wirtschaftsnobelpreisträger Eric Maskin, Robert Mundell und Joseph Stiglitz halten dabei am Donnerstag, 2. Oktober, 17.30 Uhr, im Großen Festsaal der Universität Wien im Rahmen der Wiener Vorlesungen Vorträge und nehmen an einer Podiumsdiskussion teil. Am Freitag, den 3. Oktober, finden weitere Veranstaltungen an der Wirtschaftsuniversität Wien um 10.00 Uhr und im Palais Coburg um 15.00 Uhr statt.

Eröffnung und Festveranstaltung an der Universität Wien
Im Rahmen der feierlichen Eröffnung am Donnerstag, 2. Oktober 2008, 17.30 Uhr, begrüßen Georg Winckler, Rektor der Universität Wien, Christoph Badelt, Rektor der Wirtschaftsuniversität, Andreas Maillath-Pokorny, amtsführender Stadtrat für Kultur und Wissenschaft der Stadt Wien, und Helmuth Hüffel, Initiator und Projektleiter der Wiener Nobelpreisträgerseminare. Zur musikalischen Umrahmung des hochkarätigen Abends wird Kammermusik von Gabriel Fauré gespielt sowie eine Auftragskomposition für Klavier von Gabriele Proy zur Uraufführung gebracht.

Den Mittelpunkt der Festveranstaltung im Rahmen der Wiener Vorlesungen bilden die Vorträge von Eric Maskin (Why haven't Global Markets Reduced Inequality), Robert Mundell (The Case for a World Currency) und Joseph Stiglitz (The Three Trillion Dollar War). Im Anschluss an die Vorträge diskutieren die drei Nobelpreisträger mit Franz Küberl (Präsident der Caritas Östereich) und Wolfgang Petritsch (Leiter der ständigen Vertretung Österreichs bei der OECD) am Podium. Moderation: Ingrid Thurnher (ORF)

Die Veranstaltung ist kostenfrei und ohne Anmeldung zugänglich, die englischen Vorträge werden simultan übersetzt. Darüber hinaus wird der Festakt via Live-Stream ins Internet übertragen, einsehbar unter: www.univie.ac.at

Fachkolloquium an der Wirtschaftsuniversität Wien

Am Freitag, 3. Oktober 2008, 10.00 Uhr, findet an der Wirtschaftsuniversität Wien (Augasse 2 - 6, 1090 Wien) für Mitglieder der Universität und Wirtschaftsexperten ein Fachkolloquium mit Eric Maskin (Evolution, Cooperation, and Repeated Games) und Robert Mundell (How long will the Dollar Era last?) statt.

Wirtschaftsgespräche der Wirtschaftskammer Österreich

Im Rahmen der Wirtschaftsgespräche am 3. Oktober, 15.00 Uhr, hält Joseph Stiglitz vor ausgewählten Wirtschaftstreibenden im Palais Coburg (Coburgbastei 4, 1010 Wien) den Vortrag "The Global Financial Crisis: Lessons for Economic Policy and Implications for Economic Theory". Anschließend nehmen Robert Mundell und Joseph Stiglitz an einer Podiumsdiskussion mit Christoph Leitl (Präsident der Wirtschaftskammer Österreich) und Ewald Nowotny (Gouverneur der Oesterreichischen Nationalbank) teil.

Das Dritte Wiener Nobelpreisträgerseminar wird vom Verein Wiener Nobelpreisträgerseminar gemeinsam mit der Universität Wien, der Wirtschaftsuniversität Wien und den Wiener Vorlesungen veranstaltet. Unterstützt wird die Veranstaltung von: go international (Wirtschaftskammer Österreich / Bundesministerium für Wirtschaft und Arbeit), Oesterreichische Nationalbank, Wien Kultur, Shopping City Süd und dem Bundesministerium für Wissenschaft und Forschung.

Kurzbiografien der drei Nobelpreisträger

Eric S. Maskin (Nobelpreis für Ökonomie 2007):

Der 1950 in New York geborene Wirtschaftswissenschafter schloss sein Doktoratsstudium der angewandten Mathematik in Harvard ab. Er unterrichtete als Professor am Massachusetts Institute of Technology (MIT), an der Harvard University und arbeitet zurzeit an der Princeton University. 2003 war Maskin Präsident der Econometric Society. Bekannt wurde er vor allem durch seine Arbeiten zur Frage, unter welchen Bedingungen gewisse Marktmechanismen, insbesondere Auktionen, bzw. Vertragsstrukturen zu einer effizienten Verteilung privater Güter führen. Seine Beiträge zur dynamischen Spieltheorie wurden ebenfalls viel beachtet. Für seinen Beitrag zum optimalen Design von Marktmechanismen, Anreizverträgen und Institutionen erhielt Maskin 2007 den
Nobelpreis für Ökonomie.

Robert A. Mundell (Nobelpreis für Ökonomie 1999):

Der gebürtige Kanadier (geboren 1932) promovierte am Massachusetts Institute of Technology (MIT). Er unterrichtete an der University of Chicago, an der Stanford University und am John Hopkins Bologna Center of Advanced International Studies. Seit 1974 ist Mundell ordentlicher Professor für Wirtschaftswissenschaften an der Columbia University in New York. Er wirkte im Währungsausschuss der Europäischen Kommission und beriet die Vereinten Nationen, die Weltbank, die amerikanische Notenbank, das amerikanische Finanzministerium sowie die kanadische und verschiedene lateinamerikanische Regierungen. Der Schwerpunkt seiner Arbeit liegt in den Bereichen der internationalen Wirtschaftsbeziehungen sowie der Geld- und Währungspolitik (Mundell-Fleming-Modell). Für seine Beiträge im Bereich der monetären Ökonomie und des internationalen Handels erhielt Mundell 1999 den Wirtschaftsnobelpreis.

Joseph E. Stiglitz (Nobelpreis für Ökonomie 2001):

Der US-amerikanische Ökonom Joseph E. Stiglitz (geboren 1943) studierte am Massachusetts Institute of Technology (MIT). Er war Professor an den Universitäten von Yale, Duke, Stanford, Oxford und Princeton. Heute unterrichtet Stiglitz an der Columbia University und ist Herausgeber des Magazins "The Economists' Voice". Neben seinen Pflichten als Professor ging er verschiedenen Beratertätigkeiten nach. Stiglitz ist für seine pointierte Kritik an der herrschenden Praxis der Globalisierung und für seine kritische Auseinandersetzung mit den Auswirkungen, die freie Märkte und die Aktivitäten von Institutionen wie Internationaler Währungsfonds (IWF) und Weltbank haben, bekannt. Er ist Träger vieler bedeutender Auszeichnungen und Ehrendoktor der Wirtschaftsuniversität Wien. Für seine Untersuchungen von Märkten mit asymmetrischer Information erhielt der amerikanische Ökonom 2001 den Nobelpreis.

Zur Geschichte der Wiener Nobelpreisträgerseminare

Die Wiener Nobelpreisträgerseminare wurden 2006 mit dem Ziel ins Leben gerufen, eine Schnittstelle zwischen Öffentlichkeit und akademischer Wissenschaft zu schaffen. Im Rahmen der Wiener Nobelpreisträgerseminare werden aktuelle wissenschaftliche
Ergebnisse und gesellschaftliche Entwicklungen einer breiten Öffentlichkeit zugänglich gemacht und aus unterschiedlichen Blickwinkeln diskutiert und kritisch beleuchtet.

Die Wiener Nobelpreisträgerseminare finden jährlich statt, das Erste Wiener Nobelpreisträgerseminar 2006 beschäftigte sich mit dem Werk des Physikers und Wissenschaftsphilosophen Ludwig Boltzmann. Das Zweite Wiener Nobelpreisträgerseminar wurde 2007
gemeinsam mit der Universität Wien und der Medizinischen Universität Wien organisiert, den inhaltlichen Schwerpunkt bildete das Thema "Physiologie, Gentechnologie und Biochemie".

Programm und Anmeldung: http://nobelvienna.at/
 
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